in einem Gefecht den Tod. Thiébaut de Vendlincourt, Chorherr des Stiftes St.
Michel in
Pruntrut, trat alle seine Rechte auf
Vendlincourt an den
Bischof von Basel
ab, worauf diese
Herrschaft 1570 endgiltig an das Fürstbistum überging, dem sie bis 1793 angehörte.
Nachdem die Gemeinde zuerst bis 1619 nach
Damphreux und dann nach
Bonfol eingepfarrt gewesen, wurde sie 1816 eigene
Kirchgemeinde. Die dem h. Leodegar geweihte Kirche stammt aus 1864. Als sich nach der Proklamation der sog.
Badener Artikel
im katholischen
Jura eine lebhafte Opposition geltend machte, musste Vendlincourt, dessen Bewohner in hellen Aufruhr geraten
waren, militärisch besetzt werden. Funde von römischen Münzen.
415-375 m. 3,7 km langer rechtsseitiger Zufluss des
Genfersees.
Entspringt in einem
Sumpf an der französischen Grenze und 1 km n.
Le Grand Saconnex und bildet auf eine Strecke von 1,1 km Länge die Landesgrenze,
um bei der Häusergruppe Le Vengeron zu münden.
380 m. Gruppe von 5 Landhäusern 3,5 km n. Genf;
links desVengeron,
nahe dessen Mündung in den
Genfersee und 600 m sö. der Haltestelle
Les Tuileries der Lokalzüge
Genf-Lausanne.
Station der
elektrischen Bahn
Genf-Versoix. 20 reform. Ew. Kirchgemeinde
Genthod.
Von der einstigen festen Burg, die die
Genfer 1589 zerstört
haben, ist keine Spur mehr vorhanden.
(En) (Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Lausanne).
620-715 m. Aussenquartier der StadtLausanne, an einem leicht südwärts
geneigten Gehänge des
Jorat 2-3 km nö. der Stadt gelegen. Grenzt im W. an das
Tobel des
Flon, im SO. an das
Tobel der
Vuachère,
im N. an die Gemeinde
Épalinges und im
S. an den 1,8 km nö.
Lausanne gelegenen
WeilerLa Sallaz Die Bernerstrasse,
der die elektrische Joratbahn
(Lausanne-Mézières-Moudon) folgt, schneidet das Gebiet in zwei nahezu gleiche Hälften.
Ausgangspunkt dieser Joratbahn ist
La Sallaz, wohin eine Linie der städtischen Strassenbahnen führt. Postablage in
La Sallaz. 29
Häuser, 241 reform.
Ew. Kirchgemeinde
Chailly. Landwirtschaft. Ziegelei.
Grosser Zimmerplatz und
Säge. Ein im obern Abschnitt des Gebietes
etwas westl. der grossen Strasse gelegenes Landgut trägt den Namen Vennes oder Vennes-Signal und lehnt sich an einen waldgekrönten
Felsen an, von dessen Scheitel sich eine umfassende Aussicht bietet.
Ein 500 m nw. davon befindliches
Haus heisst
Grand Vennes. Etwas westwärts des den Namen
Château de Vennes tragenden Landhauses
steht am Weg nach dem
Wald von
Sauvabelin das Asyl Boissonnet für wenig begüterte Rekonvaleszenten. Am
äussersten NO.-Ende des Gebietes von En Vennes befindet sich die kantonale Korrektionsanstalt
Les Croisettes für verwahrloste
Minderjährige. Im 13. Jahrhundert gehörte das Gebiet einem Zweig des ritterlichen Geschlechtes
Beyer, Bover oder Bewros
aus
Lausanne, der sich den Namen von Venues beilegte.
Jean de Vennes stellte 1269 seine
Güter unter die Hoheit des Stiftes
Lausanne, das sie 1331 dem Aymon de
Blonay zu
Lehen gab.
Im 17. Jahrhundert befand sich ein grosser Teil des
Lehens von Venues in der Hand der Edeln von Loys. Nachher kam
die
Herrschaft der Reihe nach an das Lausanner Bürgergeschlecht Albert, 1775 an Johann Abraham Meyn aus Spanbroek in Holland
und 1795 teilweise an die Stadt
Lausanne. Urkundliche Namensform: 907 Vennas, vom
spätlateinischen venna, benna = Umzäunung.
(La) (Kt. Waadt,
Bez.
Cossonay und Morges).
662-375 m. Flüsschen im Zentrum und Südabschnitt der Waadt
und bedeutendster
rechtsseitiger Zufluss des
Genfersees. Die Venoge entspringt am NO.-Fuss des
Mont Tendre mit einer Reihe von Quellen, deren
vier bedeutendste wsw. vor dem Dorf
L'Isle sich befinden, während eine andere zur Zeit der Schneeschmelze oder nach starken
Regengüssen als sehr wasserreiche Ueberflussquelle unterirdischer Höhlungen und Klüfte 700 m nw. des
Dorfes entspringt. Alle diese Quellstränge sammeln sich in einem mitten im Dorf
L'Isle gelegenen
Weier, dem nun die Venoge
entströmt. Sie wendet sich von
L'Isle bis
Ferreyres nach NO., von da bis unterhalb
Eclépens auf eine Strecke von etwa 4,5
km nach OSO. und dann bis zu ihrer Mündung nach S. Auf diese Weise beschreibt sie im Oberlauf einen
nach N. konvexen grossen
Bogen. Die Mündung erfolgt 2,5 km w.
Saint Sulpice. Bis zur
Tine de Conflens ist das Flussbett ziemlich
tief eingeschnitten, worauf sich das Thal allmählich weitet und gegen die Mündung hin zu einer breiten
Ebene wird. Laufstrecke
L'Isle-Tine de Contiens (505 m) 600 m ö.
Ferreyres: 9 km lang und 0,16% Gefälle;
Tine deConflens-Brücke
unter
Cossonay (430 m): 9 km lang und 0,08% Gefälle; bis zur Mündung (375 m): 13 km lang und 0,04% Gefälle.
Gesamtlänge des Flusslaufes 31 km. Die
Tine de Conflens bildet eine kreisbogenförmige Felsschlucht,
in der sich die Venoge mit dem
Veyron, ihrem bedeutendsten Nebenarm, vereinigt. Beide Flüsschen bilden an dieser Stelle einen
Wasserfall, von denen aber derjenige der Venoge infolge eines ihr
Wasser ableitenden Fabrikkanales zeitweise verschwindet.
Trotzdem der
Veyron bis zu seiner Mündung in die bis dahin bloss 9 km Länge messende Venoge 20 km lang
ist, behält doch diese letztere sowohl ihrer stärkern Wassermenge als auch der Richtung des vereinigten Flusslaufes wegen
Namen und Charakter als Hauptfluss bei. Die Lauflänge von der Quelle des
Veyron bis zur Mündung der Venoge würde 42 km
betragen.
Das Einzugsgebiet der Venoge misst rund 250 km2. Im N. umfasst es ⅔ der nur 1,5 km breiten Zone des
Mormont zwischen
Venoge und
Nozon und im O. von
Oulens an die untern W.-Gehänge des
Jorat bis zu dessen SW.-Ende; im S. und in der Mitte erstreckt
es sich auf einen grossen Abschnitt des subjurassischen
Mittellandes zwischen
Morges und
La Sarraz, im W.
endlich auf die vom
Veyron durchflossene
Ebene und die SO.-Flanke des Jurakammes
Mont deBière-MontTendre-Molendruz.
Der Niveauunterschied, vom Gipfel des
Mont Tendre (1683 m) bis zur Mündung der Venoge (375 m), ist somit ein sehr bedeutender.
Der obere Abschnitt des Einzugsgebietes trägt Sennberge und besonders
Wald, der Abschnitt im Waadtländer
MittellandWald,
Felder, etwas
Reben und Sumpfland (im W.). Unterhalb
Cossonay vorgenommene Wassermessungen haben ergeben, dass die Venoge bei
Niedrigwasser 0,6 m3 per Sekunde liefert. Die zur Zeit der Schneeschmelze beobachtete maximale Wasserführung beträgt 45 m3 per Sekunde.
rechts: der
Veyron
aus dem W.-Abschnitt des Einzugsgebietes mit der Flanke des
Mont Tendre, der Ruisseau de Vallangon mit
dem Ruisseau de Vérenaz und der Ouffemaz aus der Umgebung von
Cossonay, die
Senoge und die
Arenaz vom
Plateau über
Morges her.
Im Oberlauf durchfliesst die Venoge die beiden
DörferL'Isle und
Cuarnens.
auf der nämlichen Strecke (von der Fabrik unterhalb La Sarraz auf eine Länge von 7,2 km bis zur Illette unter Cossonay) begann 1900 und
ist bis heute (1908) noch nicht vollendet. Deren Kostenvoranschlag beträgt Fr. 400000. Andere Arbeiten werden z. Z. noch
in L'Isle ausgeführt. An dem zu Rutschungen geneigten westl. Thalgehänge im Abschnitt unterhalb Cossonay
mussten anlässlich der Strassenkorrektion und der Erstellung der Drahtseilbahn zwischen Station und Stadt Cossonay Schutzbauten
ausgeführt werden. Die Venoge wird von zahlreichen Strassen- und 5 Eisenbahnbrücken, sowie von einigen Fussgängerstegen
überschritten. Ziemlich alt sind die Strassenbrücken unter La Sarraz (1759 erbaut) und nahe der Mündung,
während die hohe Eisenbrücke von Cossonay 1884 erstellt wurde.
Die Venoge versieht eine Reihe von industriellen Anlagen mit Triebkraft: eine Gerberei in L'Isle, ein Elektrizitätswerk (die
Société de la Venoge, die kürzlich mit der Elektrizitätsgesellschaft der Eaux de Joux fusioniert hat) unter Ferreyes, eine
Deckenfabrik unter La Sarraz, eine Spinnerei und Tuchfabrik in Eclépens, eine Fabrik elektrischer Kabel
in der Illette unter Cossonay, grosse Mühlen in Cossonay, eine Spinnerei unter Vufflens la Ville und eine Schokoladenfabrik zwischen
Bussigny und Échandens.
Daneben treibt die Venoge noch 9 Kundenmühlen (in L'Isle, Cuarnens, Eclépens, Gollion und Vufflens la Ville) und mehrere Sägen.
Im 17. Jahrhundert stand die Venoge vermittelst des Kanales von Entreroches mit der Orbe in Verbindung und diente so dem Warentransport
auf dem Wasserweg zwischen dem Genfer- und Neuenburgersee. Dieser Kanal, von dem einige Stücke noch erhalten sind, begann
unterhalb Lussery und zog nordwärts durch eine kleine Schlucht im Mormont gegen das Gebiet der Orbesümpfe
hin. Urkundliche Namensformen: 937 Venubia, im 12. Jahrhundert Vinogia, 1316 Venogy (mit stummem y). Der Name ist wahrscheinlich
keltischen Ursprungs.
Der Ort
war bis zu Ende des 18. Jahrhunderts sehr verrufen.
Gegenüber, am rechten Flussufer und näher am See sind auf Boden der
Gemeinde Préverenges seit wenigen Jahren einige Häuser errichtet worden, die den Namen Villa des Roseaux
tragen.