oder
Veysonnaz(Kt. Wallis,
Bez. Sitten).
1235 m. Gem. und Pfarrdorf auf einer hochgelegenen Terrasse am Fuss der
Crête de Thyon,
w. der
Mayens de Sinn und 8 km sw. der Station
Sitten der Simplonbahn. Gemeinde, mit
Beau Perrier: 28
Häuser, 233 kathol.
Ew.; Dorf: 24
Häuser, 212 Ew. Die Gemeinde hat sich kürzlich als besondre Pfarrei von
Nendaz losgelöst und eine 1908 geweihte
Pfarrkirche erbaut. Ackerbau und Viehzucht. Schöne Spaziergänge mit prachtvoller Aussicht aufsRhonethal, die
S.-Flanke der Berneralpen und die
Thäler von
Nendaz,
Triqueut und der
Morge. Urkundliche Namensformen: 983 Visinado; um 1200 Veisona,
vom latein. vicinatus, d. h. Gebiet eines Dorfes (vicus).
(Aiguilles du)(Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
3649 m. Dem
Mont Velan nach N. vorgelagerte Gipfel und Felszacken, deren zahlreiche Lawinenzüge
die
Gletscher von
Tseudet und von
Proz nähren. Erste Besteigung der
höchsten Spitze am 25 August 1887 durch C. Bioche mit den
Führern J. M. Genoud und F. Biselx von der
Cantine de Proz her in 9½ Stunden. Die übrigen Gipfel sind
sehr wahrscheinlich von einer aus 4 englischen Touristen und 3 Führern bestehenden Partie betreten worden, die vom Col de
Tseudet aus über den
Kamm der Aiguilles du Velan den
Mont Velan selbst bestiegen hatten.
2118 m. Gipfel in der Gruppe des
Grammont, zwischen dem
Lac de Lovenex und dem
obersten Thälchen von
Tanay, durch welch letzteres er vom
Lac de Tanay her in 2 Stunden erstiegen werden
kann.
Sehr schöne Aussicht.
Bildet zusammen mit der
Dent du Velan und andern benachbarten Gipfeln, deren einer als
Grenzgipfel
zwischen dem Wallis
und Frankreich die Grenzsteine Nummer 89 und 90 trägt, die von den Leuten der Gegend mit
dem Namen der
Dents du
Lan belegte kleine Berggruppe.
4) der W.-Grat stürzt in einem Schwung zum Col d'Annibal ab und dient gewöhnlich als Anstiegsroute zum Hauptgipfel;
5) ein sehr stark gezackter, schneefreier und zwischen Val d'Ollomont und Val de Menouve ganz auf italienischem
Gebiet verlaufender S.-Grat mit Mont Faudery de Menouve (3355 m), Les Chenailles (etwa 3235 m), Croix de Blenche (2824 m) und
Pointe deChampillon (etwa 2700 m). Der Hauptgipfel des Mont Velan bietet eine der schönsten Rundsichten des Wallis
mit Blick auf
die Gruppen des Grand Combin und des Pigne d'Arolla, die Grajischen Alpen, das Massiv des Mont Blanc und
die Berneralpen.
Nach der Tiefe sieht man einerseits zum Genfersee und andrerseits auf Aosta hinunter. Der Berg wird deshalb auch ziemlich häufig
besucht. Aufstieg von der Cantine de Proz über den Glacier de Proz und den W.-Grat in 7 Stunden (nicht
besonders schwierig), oder von Bourg Saint Pierre durch Valsorey (event. mit Nachtquartier in der Valsoreyhütte) und über
den arg zerschrundeten Glacier du Valsorey in 8 Stunden, oder auch von Ollomont und Étroubles her in 8-9 Stunden.
Erste Ersteigung am durch den berühmten Walliser Botaniker Laurent Joseph Murith, damaligen
Pfarrer in Liddes und spätern Prior auf dem Grossen St. Bernhard, in Begleitung von zwei Jägern aus Liddes. Nachdem er auf
der Alpe de Tsousse genächtigt, erreichte er mit Genoud (der andere Jägerwar auf der Suche nach einem bessern Weg abseits
geraten) den Gipfel. Bis 1834 erfolgten bloss zwei neue Besteigungen: diejenige von Seiten eines Engländers
mit zwei Gemsjägern aus Bourg Saint Pierre (Datum unbekannt) und die der Patres d'Allèves und Marquis vom Grossen St. Bernhard
ohne Führer (1826). Dann erreichten den Gipfel vier Männer aus Bourg Saint Pierre (1834). Der italienische Ingenieur Domenico
Regis, der eine St. Bernhardbahn geplant hatte, arbeitete 1905 das Projekt eines Tunnels zwischen Orsières
und Aosta aus, der eine Länge von 26,6 km haben, mit einem Luftschacht bei Bourg Saint Pierre versehen sein und nahezu genau
unter dem Gipfel des Mont Velan durchgehen sollte.