Falknisbreccie (Tithon oder oberster Jura), der Augstenberg aus Schiefern der untern und obern Kreide. Auf der überm verfallenen
Ganeybad durch Töbel steil angerissenen Felsenterrasse Sanalada werden massenhaft guterhaltene Pflanzenversteinerungen (Fukoiden)
neben Waldheimia etc. des Lias gefunden.
(Colde) (Kt. Wallis,
Bez. Visp).
3562 m. Gletscherpass in dem von der Dent d'Hérens zur Dent Blanche
ziehenden Grenzkamm gegen Italien, zwischen der Tête Blanche (3750 m) und der Tête de Valpelline (3813 m).
Gestattet den
Uebergang vom Stockgletscher, einem der Firnfelder des Zmuttgletschers, auf den obersten nördl. Abschnitt des italienischen
Gletschers Za de Zan und wird benutzt, wenn man sich von Zermatt aus auf direktestem (wenn auch nicht bequemsten)
Weg nach Prarayé im obersten Valpelline begeben will.
Zermatt-Stockje-Passhöhe 7 Stunden, Abstieg nach Prarayé 3½ Stunden.
Das Eis der Schweizer Seite ist unter der Passhöhe stark zerklüftet und erfordert grosse Vorsicht.
Erster Uebergang von Prarayé
her am durch Fred. W. Jacomb mit dem Führer Joh. Kronig.
Der Name Valpelline leitet sich
vom latein. vallis pennina her.
(Tête de) (Kt. Wallis,
Bez. Visp).
3813 m (auf der italienischen Karte 3812 m).
WNW.-Ausläufer der Dent d'Hérens (4180 m),
auf der Landesgrenze gegen Italien.
Von der Dent d'Hérens durch das Tiefenmattenjoch und von der Tête Blanche
durch den Col de Valpelline getrennt.
Der am W.- und NW.-Hang vereiste Felskopf beherrscht im O. den dem Zmuttgletscher tributären
Tiefenmattengletscher und im W. die beiden Arme des italienischen Gletschers von Za de Zan. Aufstieg vom Col de Valpelline her
über Schneehalden in ¾ Stunden.
Auf diesem Weg zum erstenmal 1866 durch den berühmten englischen Alpinisten
Whymper erreicht.
Der vom Tiefenmattenjoch heraufziehende Grat ist weit schwieriger zu begehen.
Prachtvolle Aussicht auf eine
ganze Welt von mächtigen Gletschern und auf die Spitzen der Gruppen der Dent Blanche und des Matterhorns.
(Piz) (Kt. Graubünden,
Bez. Vorderrhein).
2962 m. Gipfel in der Tödigruppe, an der Grenze von Graubünden
und
Uri
und im Südwall
des Hüfifirns. Im NO. der Spitze steht der Catscharauls (3063 m), im SW. der Düssistock (3262 m) und im S. der Piz Cambriales
(3212 m).
Die auf der bündnerischen Seite zwischen wilden Steilwänden herabhängenden Gletscherfelder
sind nur sehr schmal, während die beiden vor dem Catscharauls und Piz Cambriales sich dehnenden Eisflächen ansehnlicher erscheinen.
Unten liegt das öde Valpintga, eines de Quellthäler des zwischen Disentis und Somvix zum Vorderrhein ausmündenden Val Rusein.
Ersteigung leicht von NW. (d. h. vom Hüfifirn) her, doch wird sie selten ausgeführt, da die umliegenden
Gipfel höher und lohnender sind.
Ausschliessliches Gestein des Piz Valpintga sind Hornblendeschiefer mit Gneis.
romanisch Sogn Pieder, d. h. St. Peter (Kt. Graubünden,
Bez. Glenner,
Kreis Lugnez). 1248 m. Gem. und Pfarrdorf im wiesenreichen Thalboden
des Valserrheins, am O.-Fuss des Piz Aul und 22,4 km s. der Station Ilanz der Bündner Oberlandbahn (Chur-Ilanz).
Postbureau, Telegraph; Postwagen nach Ilanz, Gemeinde, mit Campo, Glüs, Leis und Vallè: 103 Häuser, 736 kathol. Ew. deutscher
Zunge; Dorf Vals Platz 56 Häuser, 443 Ew. Wiesenbau und Viehzucht; Alpwirtschaft. Es gedeihen hier oben noch Gerste, Roggen,
Kartoffeln, Kirschbäume, Rüben, Hanf und Flachs.
Der Ort ist als Mittelpunkt für Geologen, Botaniker und Entomologen (seltene Schmetterlinge!) höchst empfehlenswert. Sehenswerte
Pfarrkirche mit 6 Altären. Fremdenverkehr und Hotelindustrie. Die Kur- und Badeanstalt Vals besitzt eine Therme (eisenhaltige
Gipsquelle) von 25,2 °C, die 1899 in zwei Quellen (im Rötidolomit der Trias) neu gefasst worden ist
und etwa 600 Minutenliter Wasser liefert. Nach einer von Dr. G. Nussberger 1899 durchgeführten Analyse
mehr
der Therme enthalten 10000 gr Wasser (in Ionen):
Obere Quelle gr
Untere Quelle gr
Natrium
0.1041
0.1068
Kalium
0.0266
0.0237
Ammonium
0.0029
0.0041
Strontium
0.0111
0.0123
Calcium
4.7257
4.8101
Magnesium
0.6005
0.6205
Eisen
0.0404
0.0610
Mangan
0.0034
0.0049
Chlor
0.0272
0.0282
Schwefelsäure
10.3829
10.6349
Kieselsäure
0.2008
0.2332
Kohlensäure
2.1162
2.1362
Total
18.2418
18.6760
Freie und halbgebundene Kohlensäure
9834 cm3
1176.8 cm3
Freie Kohlensäure
193.9 cm3
380 cm3
Das Wasser wird zur Trink- und Badekur verwendet und gilt als heilkräftig für chronische Katarrhe der Atmungs- und Verdauungsorgane,
Hautausschläge, Rheumatismus, Ischias, Neurasthenie, Hysterie etc., sowie für Erholungsbedürftige und Rekonvaleszenten
jeder Art. Von Vals führen nach O. der Tomülpass (2417 m) nach Safien, dann zwei Pässe am Piz Aul nach
Vrin hinüber. Am Ausgang des Waldes in der Richtung gegen Safien hat man Bronzedolche, sowie bei der Reinigung der Quellenfassung
bronzezeitliche Töpferscherben von italischem Charakter und eine fränkische Lanze (Museum von Chur)
aufgefunden. Reste von Festungsanlagen.