auf seinem Landsitz in
Valeyres den Geschichtschreiber Johannes von Müller als Gast, wie er überhaupt eine zahlreiche und
gewählte Gesellschaft um sich zu sammeln pflegte. Ein andres Landgut in
Valeyres, «Le Manoir» genannt, wurde 1792 von Bernhard
Ludwig von Muralt an
Jean François
Boissier aus Genf,
einen Vorfahren des berühmten Botanikers Gaston
Boissier,
verkauft und im
Lauf des 19. Jahrhunderts Sommersitz des
Grafen und der Gräfin Agénor de Gasparin-Boissier, deren zahlreiche
Schriften in französischen Landen wohl bekannt sind und die ihrer grossen Freigebigkeit wegen beim Landvolk sehr beliebt
waren.
Auf der
Ebene von
Les Planches sw. des Dorfes errichtete die Eidgenossenschaft im Jahr 1815 ein
Lager für
3000-4000 Mann Truppen, die unter dem Befehl des
OberstenGirard standen. Nachdem die Baracken einem Schadenfeuer zum Opfer
gefallen, rückte die Truppe nach der Schlacht von Waterloo in die Freigrafschaft ein. Funde von zahlreichen Ueberresten
aus der Römerzeit (Mosaiken etc.) zwischenValeyres und
Orbe, der römischen Stadt Urba. Der Name (1272:
Valieres) leitet sich wahrscheinlich von villaValeria, d. h. Siedelung einer Familie
Valeria oder eines Valerius her. Zahlreiche
Grabhügel aus der Hallstattperiode, in denen sich u. a. Reste von Armspangen aus Gagat (Pechkohle) fanden. Zwischen dem
Dorf
Valeyres und dem
Bett desMujon tritt mitten in der roten Molasse ein Riff obern Urgonkalkes zutage,
das zeitweise als
Steinbruch ausgebeutet wird und in dessen Spalten und
Gängen zähflüssiger Asphalt vorhanden ist. Die Ortsname
wird auch
Valleyres sous
Rances geschrieben.
sousUrsins(Kt. Waadt,
Bez. Yverdon).
556 m. Gem. und Dorf am
NW.-Hang des n.
Jorat, an der Strasse
Ursins-Yverdon
und 4,3 km ssö. der Station
Yverdon der Linie
Neuenburg-Lausanne. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen
Yverdon-Échallens. 42
Häuser, 189 reform.
Ew. Kirchgemeinde
Gressy. Landwirtschaft.
Mühle,
Säge, mechanische Werkstätte. Die Gemeinden
Suchy,
Épendes,
Essert-Pittet,
Gressy und
Ursins erstellten 1415 auf Boden von Valeyres sous Ursins und an der Grenze von
Essertines ein
Siechenhaus zur Aufnahme von Aussätzigen. Auf dem
Châtelard über dem Zusammenfluss der
Nioccaz mit dem
Buron hat man das
Vorhandensein eines Refugiums konstatiert. Römersiedelung. Fund eines römischen Münzschatzes mit Münzen aus der Zeit
des Tiberius bis zu den Antoniern.
1050 und 1200 m. Gemeindeabteilung mit zwei Gruppen von zusammen 5
Häusern,
am rechtsseitigen Gehänge des Bündner
Oberlandes und 3,5 km sw.
Brigels. 21 kathol. Ew. romanischer Zunge.
(Kt. Graubünden,
Bez. Inn)
2400-1500 m. Etwa 1,5 km langes, gegen NO. sich senkendes und zum
Val Sinestra
(einem linksseitigen Nebenthal des Unter
Engadin) sich öffnendes wildes Felsentobel.
Man überquert es auf der neuen, von
Sent aus nach den arsenhaltigen Sauerwasserquellen von
Val Sinestra führenden Strasse.
Die Mündung der Schluchtenrinne ist
etwas mehr als 0,8 km vom Badehaus entfernt.
Vallatscha nimmt seinen
Ursprung auf der
NW.-Seite des
Mot da Set Mezdis
(2159 m) und hat ein Gesamtgefälle von 46%. Der Ausgang des
Tobels ist felsig und stark zerrissen, besonders auf der linken
Seite.
Zwei
hinter den Waldwiesen von Chavrids
Grond nahe am Weg fliessende Eisensäuerlinge von 6,3 und
6,6 °C.
Temperatur sind bis heute nicht näher untersucht. Am Weg nach
PlanParpan erblickt man im
Tobel drei kleine Erdpyramiden
oder Erdpfeiler.
Das rapide Fortschritte der Erosion erkennen lassende Schluchtenthälchen ist ganz in versteinerungslose
Engadinschiefer, die vielleicht Lias darstellen, eingeschnitten.
Zwischen den beiden seitlich vergletscherten Spitzen ragt Punkt 3119 m, an welchem auf der O.-Seite die zum
Casacciagletscher hinabziehenden Eisfelder zusammenhängen.
Vom Piz Vallatscha aus gabelt sich die Bergkette nordwärts in 3 Aeste,
zwischen deren östlichern unter dem Punkt 3023 m ein etwa 700 m breites Gletscherfeld herabhängt.
Piz Vallatscha
ist bis nach Disentis sichtbar und gilt dort als Wetterzeichen, indem eine an ihm nordwärts treibende Wolke Regen anzeigt.
Die Ersteigung wird nur sehr selten ausgeführt und kann aus ValMedel oder aus Val Cristallina herauf über Eisfelder schwierig
bewerkstelligt werden.
Während der als Aussichtspunkt berühmte Scopi grösstenteils aus grauen und dunkeln,
Belemniten führenden Bündnerschiefern (Lias) besteht, ist der Piz Vallatscha aus Protogin- oder Granitgneis und Bankgranit
zusammengesetzt.
Diese verschiedene Zusammensetzung ergibt ganz verschiedene Gipfel- und Gratformen zwischen dem Scopi und
den Gräten und Gipfeln des Medelserstockes, welch letzterer schon am Piz Vallatscha massige, eckige Gestaltung
zeigt.