unter dem durchziehenden fremden Kriegsvolk (Russen, Franzosen und Oesterreicher) zu leiden. Während der Helvetik war dann
Uznach dem Kanton Linth zugeteilt. 1803 kam es an den neugegründeten Kanton St. Gallen,
strebte aber schon 1814 die Vereinigung mit Schwyz
an und
ersuchte den Grossen Rat um Lostrennung von St. Gallen.
Nach Annahme der neuen Kantonsverfassung am 8. Februar 1831 wurde
Uznach mit Rapperswil dem st. gallischen Seebezirk zugeteilt. Die Ortsgemeinde Uznach besitzt ausgedehntes Korporationsgut:
grosse Waldungen (Burgerwald) und viel Acker-, Streu- und Rietland.
Von hervorragenden Männern sind zu nennen: P. Anselm Schubiger († 1888 in Einsiedeln), angesehener Komponist und Verfasser
mehrerer geschichtlicher Werke (z. B. Die Antonier und ihr Ordenshaus in Uznach im Geschichtsfreund.
34, 1879);
Basilius Oberholzer, Abt von Einsiedeln († 1895);
Kunstmaler Franz Vettiger;
Isidor Klaus, Bischof von Tubuna und
apostolischer Vikar der Goldküste, 1905 gestorben und in Uznach begraben;
Nationalrat B. Schubiger († 1859) und Ständerat
Emil Schubiger († 1906), zwei hervorragende Grossindustrielle. In der Umgebung von Uznach werden schon
seit sehr langer Zeit interglaziale Schieferkohlen abgebaut, die dem selben Niveau angehören wie die Kohlen von Wetzikon und
Dürnten.
Während früher jährlich bis zu 50000 Tonnen Kohle gefördert wurden, ist der Ertrag jetzt stark zurückgegangen
und lässt sich eine rasche Erschöpfung des Flözes voraussehen.
Burgerriet (Kt. St. Gallen,
Bez. See, Gem. Uznach).
412 m. Sumpf- und Rietland südl. vom Städtchen Uznach, zwischen der Linth
und dem dem N.-Rand der Linthebene folgenden Kaltbrunner Sammelkanal. 1,5 km lang und 1,4 km breit.
Noch in historischer Zeit
reichte hier zwischen den beiden Buchberg der Tuggener See bis nahe aus Städtchen Uznach.
Von ihm sind noch
kleine Reste in Form von Wasserbecken und Tümpeln erhalten. Im Uznacher Riet findet der Ornithologe ein hochinteressantes
Feld der Beobachtung, indem die Vogelfauna der Linthebene als eine der interessantesten der Schweiz bezeichnet wird. Im Frühling
rücken die Zugvögel in grossen Scharen ein, um hier bis in den Herbst zu verweilen und an versteckten,
möglichst unzugänglichen Stellen zu brüten. Es finden sich jeweilen auch verschiedene Raubvögel ein, um sich aus der zahlreichen
Vogelwelt ihre Beute zu holen.
Lange war es den Jägern unbekannt, dass die Lachmöve auf den Uznacher
Rietern brüte.
Burgerwald (Kt. St. Gallen,
Bez. See, Gem. Uznach).
575 m. 1,4 km langer und 1,3 km breiter Korporationswald im NW. der Gemeinde
Uznach, zwischen Bad Ernetswil im O. und dem Weiler Uznaberg im W. Wird vom Ranzachbach durchflossen.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Unter Toggenburg, Gem. Henau).
568 m. Gemeindeabteilung und Dorf, zwischen den beiden
Dörfern Nieder- und Oberuzwil und mit diesen zusammen einen grossen Siedelungskomplex bildend.
Station der Linie Zürich-Winterthur-St.
Gallen.
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen nach Bischofszell und Jonswil.
Zusammen mit Bucherholz, Stolzenberg und Vogelsberg: 246 Häuser. 1812 reform.
und kathol. Ew.;
Dorf: 215 Häuser, 1627 Ew. Kathol.
Pfarrei Henau und reform. Kirchgemeinde Niederuzwil.
Landwirtschaft. Spinnerei und Weberei;
Maschinenfabrik und Giesserei.
(Nieder) (Kt. St. Gallen,
Bez. Unter Toggenburg, Gem. Henau).
517 m. Gemeindeabteilung und Pfarrdorf,
am NO.-Fuss des Vogelsbergs
und an der Vereinigung der Glatt mit der Thur, 1 km n. der Station Uzwil der Linie Zürich-Winterthur-St.
Gallen.
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen Uzwil-Bischofszell.
Zusammen mit Kobel: 233 Häuser, 1887 kathol. und reform.
Ew.;
Dorf: 225 Häuser, 1799 Ew. Eigene reform. Kirchgemeinde und kathol. Pfarrei Henau.
Spinnerei, Weberei und bedeutende Färberei.
Maschinenstickerei. Obst- und Wiesenbau, Viehzucht.
Zwei Käsereien.
(Ober) (Kt. St. Gallen,
Bez. Unter Toggenburg). 557 m. Gem. und Pfarrdorf im fruchtbaren Thälchen des Uzebaches,
am SO.-Fuss des Vogelsberges und an der grossen Strasse Zürich-St. Gallen. 1 km sw. der Station Uzwil der Linie Zürich-Winterthur-St.
Gallen. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Jonswil und der Station Uzwil. Die politische Gemeinde zerfällt in 3 Ortsgemeinden:
1) Bichwil mit Dorf Bichwil, Bisach, Engi, Eppenberg, Kreienberg, Langenau, Oberrindal (teilweise), Ramsau,
Riggenswil, Ritzenhaus und Sonder;
2) Niederglatt mit Aeschens, Güllwies, Häuslen, Heiligenswil, Herrenhof, Hinterbach, Homberg, Löchli, Dorf Niederglatt, Obertobel-,
Untertobel, Rudlen (teilweise), Saurenmoos, Städeli, Watt und Wilen;
3) Oberuzwil mit Buchen und Dorf Oberuzwil. Zusammen: 547 Häuser, 3396 Ew. (wovon 1851 Reformierte und 1535 Katholiken);
Dorf: 288 Häuser, 2091 Ew. Reformierte Pfarrei.
Die Katholiken sind nach Bichwil eingepfarrt, bauen sich aber jetzt im Dorf
Oberuzwil eine eigene Kirche. Eine mechanische Weberei und eine Färberei; mehrere grosse Stickereien. Grosse Mühlenbauwerkstätte
mit etwa 1200 Arbeitern. Giesserei und mechanische Werkstätten mit rund 300 Arbeitern. Das Dorf entwickelt
sich rasch und bildet mit Uzwil und Niederuzwil der Gemeinde Henau eine zusammenhängende grosse Siedelung. Mineralbad Buchen.
Vom Vogelsberg hat man eine schöne Aussicht. Sekundarschule in Oberuzwil. Die reform. Kirche ist 1765 mit finanzieller Unterstützung
des Pfarrers Konrad Blum erbaut worden. Urkundliche Namensformen 817: Uzzevilare; 819: Uzzinewilare. Vergl.
Juchler, J. J. Kleine Kirchenchronik der evangel. Pfarrgemeinde Oberuzwil. Trogen 1866.
(Kt. Tessin,
Bez. Mendrisio).
380 m. Gem. und Pfarrdorf im Mendrisiotto; 2,5 km n. der Station Chiasso der Linie Bellinzona-Lugano-Chiasso
der Gotthardbahn und 300 m von der italienischen Grenze entfernt. Postablage, Telephon; Postwagen Chiasso-Muggio.
Zollamt. Gemeinde, mit Rongiana und San Simone 148 Häuser, 923 kathol. Ew.; Dorf: 114 Häuser, 654 Ew. Weinbau und Zucht der
Seidenraupe. Ueppiger Pflanzenwuchs. Tabak- und Zigarrenfabrikation. Periodische Auswanderung der jungen Männer als Maurer
und Gipser in die übrigen Kantone. Vom Dorf hat man eine schöne Aussicht aufs Mendrisiotto und die lombardische
Tiefebene. Heimat des Bidhauers Lironi und des Malers Magati.
(Roc de la) (Kt. Wallis,
Bez. Siders).
2587 m. Gegen Zinal hin felsig abbrechender NW.-Ausläufer der Pointe d'Arpitetta (3140
m).
Bei den Kurgästen Zinals sehr beliebter Aussichtsberg mit prachtvollem Blick auf die umgehende Bergwelt.
Wird von
Zinal her über die Hütte Combasana in der Alpe de Tracuit auf gutem Fussweg in 2¾ Stunden erreicht.
Der Abstieg kann über
die Hütten der Alpe d'Arpitetta und die Zunge des Durand- oder Zinalgletschers nach dem von der Mountethütte zu Thal führenden
Pfad hin
mehr
bewerkstelligt werden.
Den Namen trägt der Gipfel von seiner Aehnlichkeit mit dem Profil einer Kuh.