Uttenberg
(Ausser und Inner) (Kt. Zürich, Bez. Affoltern, Gem. Knonau).
470 und 452 m. Zwei Gruppen von zusammen 18 Häusern, 3 km nw. der Station Knonau der Linie Zürich-Affoltern-Zug. 79 reform. Ew. Kirchgemeinde Knonau.
Wiesenbau.
(Ausser und Inner) (Kt. Zürich, Bez. Affoltern, Gem. Knonau).
470 und 452 m. Zwei Gruppen von zusammen 18 Häusern, 3 km nw. der Station Knonau der Linie Zürich-Affoltern-Zug. 79 reform. Ew. Kirchgemeinde Knonau.
Wiesenbau.
(Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. Bösingen).
630 m. Gruppe von 4 Häusern, 3 km w. Wünnewil und 2 km n. der Station Schmitten der Linie Bern-Freiburg. 47 kathol. Ew. deutscher Zunge.
Kirchgemeinde Bösingen.
Viehzucht. Branntweinbrennerei.
(Kt. Bern, Amtsbez. Seftigen). 547 m. Gem. und Dorf am linken Ufer der Aare, an der Strasse Thun-Kirchdorf und 6 km nw. Thun. Station der Linie Bern-Münsingen-Thun, die hier auf einer Eisenbrücke über die Aare setzt. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Aarbort, Säget, Stegmatt und Uttiggut: 62 Häuser, 407 reform. Ew.; Dorf: 23 Häuser, 143 Ew. Kirchgemeinde Kirchdorf. Ackerbau. Am Glütschbach je eine und Säge. Zwischen dem Dorf und der Aare steht eine imposante Burgruine, deren Mauern an verschiedenen Stellen bis zu 3 m dick und 7 m hoch sind. Die zuerst den Herren von Wädiswil zustehende Herrschaft wurde seit dem Beginn des 14. Jahrhunderts unter verschiedene Herren zerstückelt und kam 1505 und 1514 an den Spital zu Thun, der sie bis 1798 beibehielt. Ein vom Maler Albert Kauw stammendes Gemälde aus 1680 zeigt das damals noch in ziemlich gutem Zustand befindliche Schloss. Im Mittelalter war Uttigen eine im Kartular der Diözese Lausanne schon 1228 genannte Pfarrei, deren Kirche ob dem Dorf an der Stelle des heutigen Schulhauses stand und durch eine Feuersbrunst 1536 zerstört, dann aber nicht wieder aufgebaut wurde, weil man Uttigen nun der Pfarrei Kirchdorf angliederte. Das Uttiggut gehörte im 18. Jahrhundert der Berner Patrizierfamilie von Frisching. Zur Zeit als auf der Aare die Flussschiffahrt noch im Schwange war, galt der Engpass des Flusses bei Uttigen als sehr gefährlich und veranlasste in der Tat auch mehrere Katastrophen, so besonders diejenigen von 1662 und 1836. Ein Grabhügel im Wartwald. 894 und 1271: Utingen.
563 m. Grosser Bauernhof an der Strasse Baar-Sihlbrugg, 4 km nö. Baar und 1 km sw. Sihlbrugg.
Ortsnamen der französ. Schweiz.
Leitet sich gleich den Formen hutins, huttins und hautains vom altfranzös. utins her, womit man die Reben bezeichnete, die an toten Baumstämmen und ihren grössern Aesten gezogen wurden.
Diese Art des Rebbaues ist in der Schweiz heute verschwunden.
Ortsnamen solcher Art findet man vom Gebiet des Genfersees und von Orbe dem Jurafuss entlang bis nach Neuenstadt etwa 30mal vertreten.
(Les) (Kt. Waadt, Bez. und Gem. Rolle). 380 m. Landhaus sw. vor dem Städtchen Rolle. War ursprünglich ein Lehen der Herrschaft Le Rosay und ging 1747 als solches samt der Gerichtsbarkeit über an Abraham Frédéric de la Harpe, Burgherrn von Rolle, und Louis de la Harpe, Burgherrn von Le Mont. Zur Revolutionszeit war das Landhaus der Sitz des Herrn von Noailles, der stets eine zahlreiche Gesellschaft um sich zu sammeln pflegte.
(Les) (Kt. Waadt, Bez. Yverdon, Gem. Chamblon).
450 m. Bauernhof am O.-Fuss des Hügels von Chamblon und am linken Rand der Sumpfebene der Orbe, 2 km w. vom Bahnhof Yverdon (Linie Neuenburg-Lausanne) und an der Strasse Orbe-Yverdon. 7 reform. Ew. Kirchgemeinde Yverdon.
Landwirtschaft. Nahe dabei befinden sich die grossen Kalksteinbrüche von La Grotte am Mont de Chamblon. In dem 438 m hoch gelegenen und 1,80 m mächtigen Torfmoor hat man 500 m nördl. Les Uttins zwischen den Mühlen Cosseau und Chapuis Reste eines ehemaligen Pfahlbaues aufgedeckt.
Die Pfähle stecken im Torf und einer darüber folgenden, 30 cm mächtigen Lehmschicht. In einer Tiefe von 45 cm unter dem Lehm sind sie verkohlt. Es erscheint als wahrscheinlich, dass sich dieser Pfahlbau von Les Cléettes nicht an einem einstigen Ufer des Neuenburgersees, sondern hinter demselben in einem unter Wasser gesetzten Torfmoor befunden habe.
(Kt. Thurgau, Bez. Arbon). 421 m. Gem. und Dorf am Bodensee. 1 Stunde nw. Romanshorn und an der Strasse von da nach Konstanz. Station der Linie Rorschach-Romanshorn-Konstanz. Postbureau, Telegraph, Telephon. 113 Häuser, 553 Ew. (wovon 119 Katholiken). Filiale der Pfarrei Kesswil. Obst- und Wiesenbau, Viehzucht. Stickerei. Elektrizitätswerk und Möbelfabrik. Der Hauptteil des von einem Wald hochragender Obstbäume umgebenen Dorfes gruppiert sich um die Kirche, der kleinere Teil liegt unten gegen den See.
Das Dorf ist sehr alt und wird schon 947 zum erstenmal urkundlich genannt. Der Turm war ursprünglich ein zur Zeit Kaiser Heinrichs († 936) erbauter Bergfried, in dem das Landvolk vor den die Gegend verheerenden ungarischen Reiterscharen Schutz suchen und Zuflucht finden konnte. Später war er ein Edelsitz, indem 1275 ein Ulrich von Utenwiler genannt wird. Das Kloster Münsterlingen erwarb schon 1275 Gerechtigkeiten und Güter des Dorfes und war 1412 im Besitz der ganzen dortigen Vogtei.
Uttwil war ursprünglich eine Kaplanei von Sommeri. Nachdem das Dorf evangelisch geworden, wurde es 1529 zur Pfarrei erhoben. Nun weigerte sich aber der Pfarrer von Sommeri, Uttwil als Filiale zu übernehmen, weil er auf seine eigenen Kosten einen Helfer zu deren Bedienung hätte anstellen müssen. So kam denn Uttwil kirchlich zu dem nur 20 Minuten entfernten Kesswil, dessen Filiale es bis auf diesen Tag geblieben ist. Ein langwieriger und hitziger Streit war 1644-1651 der sog. Uttwilerhandel: Zur Erweiterung von Kirche und Friedhof und um Baumaterial zu erhalten, hatte Uttwil die sog. Adelheidkapelle abgebrochen.
Als das Kloster Münsterlingen dagegen reklamierte, verfällten die fünf Orte, des Widerspruches von Zürich ungeachtet, Uttwil in eine Busse von 2000 Gulden. Erst am wurde durch Vermittlung Berns der Streit dadurch beigelegt, dass man die Busse auf 1000 Gulden ermässigte. Im Jahr 1699 wurde Uttwil infolge der Teuerung als eine der Marktstätten für Korn bestimmt. 1792 Bau der Strasse Uttwil-Bischofszell. In neuerer Zeit ist Uttwil, dessen Schiffahrt früher nicht ohne Bedeutung war, von dem nahen Romanshorn ganz überholt und in den Schatten gestellt worden. Dies ¶
änderte sich auch nicht mehr, als Uttwil selbst Eisenbahnstation geworden war.