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rückten die Vorposten der österreichischen Truppen bis Urweid vor.
rückten die Vorposten der österreichischen Truppen bis Urweid vor.
(Kt. Bern, Amtsbez. Aarwangen, Gem. Leimiswil).
611 m. Gruppe von 6 Häusern;
2,3 km sw. der Station Lindenholz der Linie Langenthal-Wolhusen. 36 reform. Ew. Kirchgemeinde Rohrbach.
oder Euseigne (Kt. Wallis, Bez. Hérens, Gem. Hérémence).
970 m. Kleines Dorf am Hang s. über der Vereinigung von Dixence und Borgne;
1,5 km ö. der über die Dixence setzenden Brücke von Sauterot, an der Strasse nach Evolena und gegenüber dem noch höher oben liegenden Dorf Saint Martin.
Kapelle. Gasthof. Postablage, Telegraph;
im Sommer Postwagen Sitten-Les Haudères. 23 Häuser, 198 kathol. Ew. Kirchgemeinde Hérémence.
Nussbäume. Nahe dem Dorf geht die Strasse in einem Tunnel unter den berühmten Erdpyramiden von Useigne durch (s. den Art. Pyramides d'Useigne).
1200: Usogny, Usegni;
1352: Osogny;
1379: Ysogny. Der Name ist noch nicht erklärt.
oder Euseigne (Bisse d') (Kt. Wallis, Bez. Hérens). 1290-1170 m. Bewässerungskanal; zweigt bei der 1 km s. vom Weiler Mars befindlichen Brücke von der Dixence ab, folgt dem Fuss des Waldes von Rafi und biegt ob den Erdpyramiden von Useigne um den Bergsporn zwischen den Thälern von Hérens und Hérémence, um hier die Felder und Wiesen des Dorfes Useigne zu befruchten. 5 km lang.
oder Euseigne (Pyramides d') (Kt. Wallis, Bez. Hérens). Erdpyramiden. S. den Art. Pyramides d'Useigne.
(Kt. Tessin, Bez. Leventina, Gem. Sobrio).
1470 m. Maiensäss mit Hütten am SW.-Hang des Poncione Strecciuolo, 1 Stunde ob dem Dorf Sobrio und 8,5 km sö. der Station Lavorgo der Gotthardbahn.
Herstellung von Butter und Käse.
(Kt. Glarus, Gem. Bilten).
Häuser. S. den Art. Nussbuehl.
(Kt. Schwyz, Bez. March, Gem. Reichenburg).
444 m. Zerstreut gelegene Siedelungen am N.-Fuss des Melchterli (1385 m) und links des Linthkanales, an der Kantonsgrenze zwischen Schwyz und Glarus und an der Strasse aus der March nach Glarus; 1 km osö. vom Dorf Reichenburg. 31 Häuser, 109 kathol. Ew. Kirchgemeinde Reichenburg.
Mühle am Möribach. Obst- und Wiesenbau, Viehzucht.
(Kt. Waadt, Bez. Oron, Gem. Ropraz).
721 m. Gruppe von 5 Häusern mit ehemaligem Schloss, nahe dem linken Ufer der Bressonnaz und an der Strasse Échallens-Mézières;
1,6 km s. Ropraz und 800 m nw. der Haltestelle La Croix d'Or der Joratbahn (Lausanne-Mézières-Moudon).
Postwagen Échallens-Mézières. 32 reform. Ew. Kirchgemeinde Mézières.
Landwirtschaft. Das aus dem 16. oder 17. Jahrhundert stammende Schloss gehörte zur Herrschaft Ropraz und war 1822-1853 von Madame Desmeules bewohnt, die in einer Reihe von volkstümlichen Schriften die Landschaft und die Volkssitten des Jorat geschildert hat.
(Kt. Zürich). Bezirk des Kantons Zürich; östl. vom Zürichsee im Glattthal gelegen. Er grenzt: im O. an die Bezirke Pfäffikon und Hinwil, im S. an Meilen, im W. an Zürich und im NW. an Bülach. Seine Fläche misst 110,95 km2 (ohne den Greifensee). Er besteht aus den 10 Gemeinden Dübendorf, Egg, Fällanden, Greifensee, Maur, Mönchaltorf, Schwerzenbach, Uster, Volketswil und Wangen, welche alle zugleich Kirchgemeinden sind. 3270 Häuser und 18682 Ew., wovon 17052 Reformierte, 1602 Katholiken und 12 Israeliten.
Deutsch sprechen 18171, französisch 85, italienisch 412 und romanisch 7 Ew. Auf 1 km2 kommen 168 Ew. Da 1888 die Zahl der Bewohner 17592 betrug, ergibt sich bis 1900 eine Zunahme von bloss 6,2% (im Kanton dagegen 27,8%). Zugenommen haben nämlich nur die industriellen Gemeinden Uster, Dübendorf und Wangen, während die rein landwirtschaftlichen Gemeinden an Einwohnerzahl zurückgegangen sind. Der Bezirk nimmt die volle Breite des Glattthales (7-8 km) ein und reicht nach W. bis auf den Pfannenstiel (853 m), nach O. bis auf die Egg (581 m) bei Gutenswil. In der Thalsohle liegt der Greifensee (439 m) mit einer Fläche von 8,48 km2.
Seine Zuflüsse sind:
1) die Pfäffiker Aa aus dem Pfäffikersee, welche in die Glazialschotter von Wetzikon bis Uster eine enge Schlucht eingeschnitten hat;
2) die Mönchaltorfer Aa. Aus dem See fliesst nach NW. die Glatt. Der Boden besteht in der Tiefe überall aus den horizontalen Schichten der obern Süsswassermolasse. Diese ist meist mit glazialen Ablagerungen bedeckt. Besonders mächtig sind die Glazialschotter in der Schlucht des Aathales, ferner die Moränen auf der östl. Thalseite. Früher war die Thalsohle oberhalb und unterhalb des Greifensees vielfach versumpft, welcher Zustand sich durch die Korrektion der Glatt grossenteils gebessert hat. Landwirtschaftlich wird der Boden folgendermassen benutzt:
ha | |
---|---|
Weinreben | 103 |
Aecker | 1782 |
Wiesen | 5767 |
Riet | 759 |
Wald | 2601 |
Unproduktiv | 83 |
Zusammen | 11095 |
Gegenüber dem Ackerbau tritt der Wiesenbau stark in den Vordergrund; dem entspricht eine bedeutende Viehzucht, wie folgende Resultate der eidg. Viehzählungen zeigen:
1886 | 1896 | 1909 | |
---|---|---|---|
Rindvieh | 8217 | 9298 | 10180 |
Pferde | 264 | 425 | 639 |
Schweine | 1868 | 1961 | 1650 |
Schafe | 8 | 15 | 18 |
Ziegen | 982 | 824 | 838 |
Bienenstöcke | 1905 | 2187 | - |
Die starke Zunahme des Rindviehs erklärt sich durch den leichten Absatz für Milch- und Milchprodukte in der Stadt Zürich. Neben der Landwirtschaft spielt die Industrie eine grosse Rolle in den Gemeinden Uster, Dübendorf (Baumwolle, mechanische Werkstätten etc.) und Wangen (Schuhfabrik, Seide etc. in Brüttisellen). Den Bezirk durchzieht als Hauptverkehrslinie der Länge nach die Bahn von Zürich über Uster und Wetzikon nach Rapperswil; bedeutende Querlinien fehlen. Seit Anfang 1909 ist Uster durch eine elektrische Strassenbahn mit Oetwil am See verbunden. Die Gemeinnützige Gesellschaft des Bezirks hat eine Sparkasse gegründet, unterstützt tüchtige Jünglinge durch Stipendien und unterhält das Krankenasyl Uster (45 Betten). ¶
(Kt. Zürich, Bez. Uster). Gem. und grosses Pfarrdorf, Brücke über die Aa 465 m, Burg 497 m. Hauptort des Bezirkes Uster, an der Aa und 2 km ö. vom Greifensee. Station der Linie Zürich-Uster-Rapperswil. Station der Dampfschiffahrt auf dem Greifensee. Elektrische Strassenbahn Uster-Oetwil am See. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Egg, Meilen, Mönchaltorf und Esslingen. Die politische Gemeinde Uster zerfällt in folgende 11 Zivilgemeinden:
1) Freudwil;
2) Nänikon;
3) Nossikon mit Blindenholz, Brunnacker und Dorf Nossikon;
4) Riedikon mit Alte Hütte, Kies und Dorf Riedikon;
5) Sulzbach mit Neufuhr und Dorf Sulzbach;
6) Kirchuster;
7) Nieder Uster mit Unterbühlen, Dorf Nieder Uster und Wil;
8) Ober Uster mit Berg und Dorf Ober Uster;
9) Wermatswil mit Halden und Dorf Wermatswil;
10) Werrikon mit Bösch, Steinbruch und Dorf Werrikon;
11) Winikon mit Gschwader und Dorf Winikon. Zusammen: 1090 Häuser, 7623 Ew. (wovon 6539 Reformierte, 1067 Katholiken und 12 Israeliten);
Dorf Uster (Kirchuster) 391 Häuser, 3114 Ew. (1888: 2603 Ew., also Zunahme um 19,7%).
Im Dorf Uster sind ausser vielen stattlichen Privathäusern hervorzuheben die reformierte und die katholische Pfarrkirche, das Primar- und Sekundarschulhaus, sowie die «Burg» (Schloss) auf einem die Gegend beherrschenden Hügel (497 m) mit prächtiger Aussicht auf die Alpen. Sie enthält die Räume für die Bezirksbehörden (Statthalter, Bezirksrat, Bezirksgericht) und dient auch als Bezirksgefängnis. Ursache des Wachstums ist die starke Entwicklung der Industrie.
Die ganze Gemeinde zählt 25 Fabriken, darunter 7 Baumwollspinnereien mit zusammen 82000 Spindeln, 6 mechanische Werkstätten, 3 Maschinenfabriken, 1 Automobilfabrik, 1 Velofabrik, 2 Ziegeleien, 2 Buchdruckereien etc. Die Bankinstitute - Sparkasse des Bezirkes Uster (gegründet 1836), Filiale der Zürcher Kantonalbank, Kreisbank der Schweizerischen Volksbank - zeigen durch ihre wachsenden Umsätze die Bedeutung Usters. Durch den Bahnhof gehen im Tag 27 Züge; im Jahr 1906 wurden 155328 Fahrkarten gelöst; 23248 Tonnen Waren kamen an und 12094 Tonnen gingen ab.
Das geistige Leben ist sehr rege. In den drei Dörfern (Kirchuster, Niederuster und Oberuster) finden wir ausser 2 Kleinkinderschulen, 16 Primarlehrern und 5 Sekundarlehrern noch eine gewerbliche Fortbildungsschule (8 Lehrer und 141 Schüler), 1 Handelsschule des kaufmännischen Vereins (7 Lehrer und 32 Schüler), 5 Gesangvereine, ein Dilettantenorchester etc. Zwei Zeitungen erscheinen wöchentlich dreimal.
Von öffentlichen Werken finden wir: seit 1880 eine Quellwasserversorgung aus dem Aathal mit 1300-1400 Minutenlitern Wasser;
seit 1897 ein Elektrizitätswerk;
seit 1908 ein Gaswerk.
Die Gemeinnützige Gesellschaft errichtete 1889 ein Krankenasyl, das jetzt 45 Betten zählt. Für ein Altersasyl ist ein Fonds von 100000 Fr. vorhanden. 1904 wurde in Uster durch die gemeinnützigen Gesellschaften des Bezirks und Kantons die zürcherische Anstalt für bildungsunfähige geistesschwache Kinder gegründet (mit 65 Betten).
In Riedikon am Greifensee Pfahlbauten aus der Steinzeit. Daneben weist Uster auch Einzelfunde aus dieser Zeit auf. Im «Chaibehölzli» bei Nänikon und bei Oberuster mehrere Grabhügel aus der Hallstattperiode. Römische Ansiedelungen bei Riedikon, auf dem Bühl bei Nänikon und im Buchwald ob Oberuster; am Schlossberg römische Gräber; da und dort Einzelfunde aus römischer Zeit. Alemannische Ansiedelung. 775: Ustra, 952: Ustera (ustra villa = gastfreundliches Haus, Fremdenherberge). In Nossikon, Nänikon, Wermatswil und Oberuster alemannische Gräber.
Das Chorherrenstift Grossmünster hatte frühe Besitzungen zu Niederuster. Seit 1402 gehörte Uster als Bestandteil der Landvogtei Greifensee zu Zürich. Es hatte auch seine Edlen, die nach der wenig zuverlässigen Historia Welforum gleich den Herren von Rapperswil einer unächten Linie der Welfen angehören sollen. Die Kirche soll um 1099 durch einen Heinrich von Rapperswil gestiftet worden sein, dessen auch das Jahrzeitbuch von Uster gedenkt. Der Kirchensatz von Uster gelangte 1300 mit der gesamten Herrschaft Greifensee durch Verkauf von den Grafen von Rapperswil an die Landenberg, mit Ausnahme der Burg und eines grossen Teils der Gemeinde.
Der Freisitz kam um die Mitte des 13. Jahrhunderts erbweise an die Freiherren von Bonstetten, die freilich erst 1320 ausdrücklich als Besitzer der Burg genannt werden; sie hatten diese inne von 1320-1524. Die dazugehörige Vogtei gelangte 1564 an die Stadt Zürich, während die Burg den Besitzer oft wechselte. 1492 brannte der Turm ab; 1526 ging auch das daneben stehende Wohnhaus in Flammen auf, worauf 1529 der Turm als Wohnung neu hergestellt wurde. 1752 umgab man ihn mit einem Wohnhaus, und in der Mitte des 19. ¶