verlassen wurde. Diese siedelten sich dann in der Nähe «an der Matte» an (woher der Ortsname Andermatt). Als stummer Zeuge
für das einstige Dorf Ursern steht heute noch die uralte St. Kolumbanskirche da. Nach Eröffnung des Gotthardpasses bekamen
die Thalleute reiche Beschäftigung und Verdienst durch Gütertransport und wandten sich auch selbst
dem Handel zu. Nicht wenige zogen auch in Krieg und fremde Dienste. Ursern ist die Heimat des Heini Wolleb, des Helden und
Siegers von Frastenz (Schwabenkrieg von 1499).
Das Ursernthal liegt mitten im Rayon der Befestigungen am und um den St. Gotthard. Es hat in Andermatt einen Waffenplatz mit
Kasernen, Exerzierplatz und ständiger kleiner Besatzung erhalten. Vergl. Uri;
Land und Leute. Altdorf 1902. - Brandstetter, Jos.
Leop. Etwas aus der Geschichte von Urseren. (Feuilleton des Luzerner Vaterland vom 21.-23. März 1907).
Landwirtschaft. Funde aus der Römerzeit, so 1608 eines
römischen Gräberfeldes mit einigen Waffen und den Resten eines Schildes mit Verzierungen. 1836 fand man zwei Bronzestatuetten
(deren eine den Merkur darstellt) und dann zu verschiedenen Malen Urnen und Reste von Gesimsen, Kapitälen
etc. Im Mittelalter gehörte der Ort zur Herrschaft Belmont.
Die Kirche stand unter dem Chorherrenstift zu Lausanne.
Urkundliche
Namensformen: 1009 Ursingis;
1228 Ursins;
1382 Ursens. Der Name ist germanischen Ursprungs und bedeutet s. v. a.
«bei den Nachkommen des Urso».
oder Sprung (Kt. Graubünden,
Bez. Hinterrhein).
2216 m. Quelle des Hinterrheins, die hier dem Eisgewölbe des Paradiesgletschers, der Zunge
des Rheinwaldgletschers, als ein kräftiger Bach entströmt. Ganz nahe steht die Zapporthütte des S. A. C. (Klubhütte Ursprung; 2320 m).
Oberhalb des «Ursprung» liegt zwischen Rheinwald- und Zapportgletscher das «Paradies», eine mit Felstrümmern überschüttete,
magere Alpweide.
Vom Dorf Hinterrhein zählt man bis zur Klubhütte und dem «Ursprung» 4 Stunden.
Auf diesem Weg passiert min die verwahrloste Zapporthütte bei 1956 m und kommt an der «Hölle» vorbei, einer wilden Felsschlucht,
in welcher der junge Rhein einen Wasserfall bildet.
Der Felsboden des «Ursprung» ist Adulagneis.
Zur Römerzeit
soll in der Nähe der Rheinquelle ein Tempel der Nymphen und an der gleichen Stelle nach Urkunden des 13. Jahrhunderts eine
christliche St. Peterskapelle gestanden haben.
Dabei war ein Hospiz, in dem bis zur Reformation zwei Einsiedler wohnten.
Das
Glöcklein jener einstigen Kapelle hängt noch im Turm der Pfarrkirche zu Hinterrhein.
Vergl. Lechner, Ernst.
Graubünden;
ill. Reisebegleiter. 2. Aufl. Chur 1905.
(Kt. Freiburg,
Bez. Glâne).
707 m. Gem. und hübsches Pfarrdorf an der Kreuzung der Strassen Romont-Rue und Vauderens-Moudon,
am Fuss des Signal d'Esmonts und durch den schönen Wald von Le Mont vor N.- und NO.-Winden wohl geschützt. 2 km nw, der Station
Vauderens der Linie Freiburg-Lausanne. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Vauderens-Rue-Promasens. 35 Häuser, 179 kathol.
Ew. französischer Zunge. Die Pfarrei Ursy umfasst ausser dieser Gemeinde noch die Dörfer Morlens, Bionnens,
Esmonts, Montet, Vauderens und Vuarmarens. Obst- und Wiesenbau, Viehzucht. Sparkasse. Gut angebaute und fruchtbare Landschaft.
Die nach der Verlegung des Sitzes der Pfarrei von Morlens nach Ursy 1859 erbaute Pfarrkirche zu Saint Maurice ist im gotischen
Stil gehalten und ganz aus dem Molassesandstein erstellt, den man im nahen Bois du Mont bricht und der
auch zum Bau eines Schulhauses (für die Primar- und Haushaltungsschule) Verwendung gefunden hat.
Einzelfunde aus römischer
Zeit. 1160: Ursei;
1190 Urseio, Ursez;
1235: Ursi. Von Ursiacum, dem «Gehöfte des (Gallo-Römers) Ursius» herzuleiten.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Fraubrunnen).
522 m. Gem. und Dorf am Urtenenbach, an der Strasse Schönbühl-Jegenstorf und 1 km n. der Station
Schönbühl der Linie Olten-Bern. Telephon; Postwagen Schönbühl-Fraubrunnen. Gemeinde, mit Schönbühl und Längenrüpp: 99 Häuser, 919 reform.
Ew.; Dorf: 68 Häuser, 616 Ew. Kirchgemeinde Jegenstorf. Ackerbau und Viehzucht. Mühle. Das Dorf kam 1810 durch
Kauf an Bern.
1249: Urtinun; 1253: Hurtinun; 1395: Urtinon.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Fraubrunnen).
524-480 m. Abfluss des Moosseedorfsees; durchzieht die Dörfer Urtenen, Münchringen, Holzmühle,
Zauggenried und Fraubrunnen und mündet unterhalb Schalunen und unweit Bätterkinden von links in die Emme. Von Zauggenried bis
zur Mündung kanalisiert. Die Lauflänge des zuerst nach NO. und nachher gegen N. fliessenden Baches beträgt 14 km.
1261, 1271 und 1278: Urtina aqua.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Fraubrunnen).
506-480 m. Kanalisierter Unterlauf des Urtenenbaches, von Zauggenried bis
zur Mündung in die Emme nahe Bätterkinden 5 km lang. Wird von zahlreichen Seitenkanälen begleitet, mit denen zusammen er
zur Entwässerung und Urbarmachung der Alluvialebene von Fraubrunnen dient. Zwischen Fraubrunnen und Aefligen setzt eine Brücke
über den Kanal.