erhielt die Gemeinde 1625/26 mit Hilfe der Familie
Steiner eine eigene Kirche, blieb aber eine Filiale von
Altstetten. 1827 gingen
Kollatur und Stiftungsfonds durch Vertrag an die Regierung von Zürich
über. 1873 wurde Uitikon zur selbständigen Kirchgemeinde
erhoben.
Alpwirtschaft mit Viehzucht.
Ob dem Dorf werden noch einige Felder mit
Roggen angepflanzt. Rechts vom Ausgang des
Eginenthales
findet sich die kleine Ortschaft
Zum Loch mit etwa 15
Stadeln und einer
Kapelle, die heute nur noch von einer einzigen Familie
ständig bewohnt ist. Mit dem Aufhören des starken einstigen Transithandels durch das
Eginenthal über
den
Nufenen- und den
Griespass von und nach dem Tessin
und Italien, dem die grossen Alpenstrassen und -bahnen ein Ende gemacht, ist
die ehemalige
Sust von
Zum Loch eingegangen.
Das rechts der
Rhone an der
Thalstrasse gelegene Dorf Ulrichen zeigt keine besondere Eigentümlichkeit.
Es hat eine Pfarrkirche, einen Gasthof
und ein Zollamt. Die Bauart der Wohnhäuser ist die selbe wie in den übrigen
Gomser
Dorfschaften. Unweit Ulrichen, aber auf Boden der Gemeinde
Ober Gestelen hat man 1905 ein Denkmal zur Erinnerung an die beiden
Kämpfe von Ulrichen errichtet, die denGrund zur
Walliser Unabhängigkeit gelegt haben. Bis dahin erhoben
sich an der Stelle des heutigen Denkmals, d. h. am Beginn der Arzerschlucht 600 und 700 m w.
Ober Gestelen zwei einfache Holzkreuze
mit folgenden resp. Inschriften: «Hier hat Herzog von Zähringen eine Schlacht
verloren 1211» und «Hier haben die
Berner eine Schlacht verloren. 1419». Zu Beginn des 13. Jahrhunderts
stritten sich
Graf Thomas von Savoyen und Herzog Berthold von Zähringen um die Hoheit über das Land Wallis.
Herzog Berthold, der
GründerBerns, zog mit 13000 Mann über die
Grimsel und steckte die obern
Dörfer in
Brand, wurde aber bei Ulrichen von den
Wallisern derart aufs
Haupt geschlagen, dass er es nicht mehr wagte, sich im
Goms fürder sehen zu lassen. Im folgenden Jahr
widerfuhr ihm das selbe bei
Mund, wodurch das Wallis
seiner auf immer los wurde.
Zweihundert Jahre später hatte sich der Landeshauptmann Witschard von
Raron, ein anmassender und stolzer Mann,
den Zorn des Volkes zugezogen. Erschrocken floh er nach Bern,
um da Hilfe zu suchen. Ganz unerwartet zog er dann 1419 mit viel
Kriegsvolk aus Bern,
Freiburg,
Solothurn
und Schwyz
über die
Grimsel ins Wallis,
wo er
Oberwald und
Ober Gestelen niederbrannte. Der
Riese Thomas Riedi in der
«Bünden»
aber, eingehüllt in ein Bärenfell und bewaffnet mit einer aus sieben Reisteisen zusammengeschmiedeten
Stange, sammelte 200 Leute aus Ulrichen und weitere 400 Mann aus
Münster, die ihm der junge Diakon Minichow zuführte, fiel
mit ihnen über den ordnungslos heranziehenden Feind her und erfocht einen glänzenden
Sieg, wobei er selbst den Heldentod
fand. Am Tage darauf wurden auch die über den
Sanetschpass ins Land eingefallenen Leute von
Saanen bei
Savièse geschlagen
und über den Berg zurückgejagt.
Damit war die Macht der
Herren gebrochen. In nächster Nähe von Ulrichen befinden sich Schwefelquellen, die von den Einheimischen
seit den ältesten Zeiten benutzt werden. Ein
Bruch auf
Ofen- oder Giltstein bei
Zum Loch. Die Volksüberlieferung
erzählt, das Dorf Ulrichen habe ursprünglich weiter westwärts in einer Sumpfebene gestanden und sei hier allmählig eingesunken,
so dass lange Zeit nur noch die Helmspitze des Glockenturms aus dem Morast herausgeblickt hätte. 1235: Ulrighingen. Vergl.
Wolf,
F. O. VonderFurkabisBrig. (Europ. Wanderbilder. 81/82). Zürich
1885.