frühzeitig besiedelt, was der römische Wachtturm und aufgefundene Alemannengräber beweisen. Urkunden von 741 und 744 nennen
sie Hupinauia und Ubinauvia, d. h. die
Aue
(Insel) des Huppan oder Huphan. Ein Stammvater dieses glarnerischen Geschlechtes
(das unter dem Namen «Hophan» in
Näfels und als «Hüppin» in der
March heute noch blüht) hat damals als
Gotteshausmann des Stiftes Säckingen die nach ihm benannte
Insel angebaut. Ums Jahr 920 zog sich der junge Adalrich, Sohn
des Herzogs Burkhard I. von Alemannien, auf die Ufenau zurück, wohin ihm seine
Mutter Reginlinde nach dem Tod ihres zweiten
Gemahls folgte.
Diese liess hier die St.
Martinskapelle, Adalrich dagegen die St. Peterskirche erbauen. 958 wurde er der
erste Leutpriester der Umgegend zu beiden
Seiten des
Sees. Die Ufenau war damals durch einen
Steg mit
Hurden (auf der Landzunge
zwischen dem eigentlichen
Zürichsee und dem
Obersee) verbunden. Durch Tausch erwarb sodann Kaiser Otto I. die
Insel, die er
am 23. Januar 965 samt dem Seewinkel und den Fischereirechten dem Stift
Einsiedeln schenkte. Im Näfelserkrieg
von den Zürchern besetzt, kam die
Insel dann 1440 politisch an Schwyz.
Auf der Ufenau hat der streithafte deutsche Ritter
Ulrich von
Hutten einen Zufluchtsort gefunden und ist hier am im 36. Lebensjahr, von allen seinen
einstigen Freunden verlassen, gestorben und auch beerdigt worden. Sein seither verschwundenes Grabmal zeigte die Aufschrift:
Hic eques auratus jacet oratorque disertus, Huttenus vates carmine et ense potens. Zur ehemaligen Pfarrkirche wallfahren
heute noch wie vor fast 1000 Jahren die Bewohner des schwyzerischen Bezirkes
Höfe je am
St. Peter- und
Paulsfest (29. Juli).
Der Piz d'Ufiern wird von
Platta im
Medelserthal über die Alp Sura (1989 m) im Thälchen
Plattas in 5½ Stunden erstiegen und
bietet eine ausgedehnte, schöne Fernsicht.
Die Gipfel und
Gräte der wie Inseln aus dem
Eismeer herausragenden
Stöcke erscheinen ausschliesslich aus Gneis aufgebaut, der am N.-Fuss gegen
Plattas und
ValMedel hin in Granitgneis und Bankgranit
(Protogin) mit grossen Orthoklaszwillingen übergeht.
3017 m. Gipfel in der vom
Piz Blas (3023 m) zwischen
Val Cornera
und
Val Nalps, Seitenthälern des
Tavetsch, nach N. reichenden vergletscherten Kette;
800 m nördl. vom
Piz Blas. Der Piz del Ufiern
trägt auf der O.- und
W.-Seite je ein 600 m langes und über 400-600 m breites Gletscherfeld.
Der Steilabfall des düstern,
nach N. und W. zwei kurze Gratrippen aussendenden Gipfels ist nach SO. gerichtet.
Die Ersteigung des
aus nordwärts fallendem Gneis aufgebauten Piz del Ufiern dauert von der
Ufiern-Alphütte (2301 m) etwa 3 Stunden, von
Sedrun
aus rund 8 Stunden.
Richtung zum
Passo Cristallina (2404 m) mit seinem Seenschmuck (Lagez,
Lago Retico). Der Umstand, dass Val d'Ufiern
den wilden Anblick einer von hochstrebenden
Felsen,
Schnee und Gletschern umgebenen grossen Thalschlucht gewährt, hat ihm
den Namen (die
«Hölle») verliehen. Nicht weit vom Eingang bildet der starke Gletscherbach einen sehenswerten
Wasserfall. Zwischen
seinen
Felsen bietet Val d'Ufiern noch grüne Thalstufen, welche beweidet werden. Vorherrschende Gesteinsarten sind der Cristallinagneis
und -granit (mit Biotit und Hornblende), sowie auf der
S.-Seite Gneisglimmerschiefer. Das Streichen der Schichten ist NO.,
die Fallrichtung NW. gerichtet. In der vordern Hälfte des sehr besuchenswerten, auch botanisch interessanten Hochthälchens
wird der Gneis von einem Dioritstock durchbrochen.
Verbindet den
Lac Tanay über die
Alpe de l'Haut
(Schweiz) und die
Alpe de
Bise (Frankreich) in 5 Stunden mit Vacheresse in der hochsavoyischen
Vallée d'Abondance.