Unterhandlungen kam es 1595 endlich zu einem Vertrag, wonach der Pfarrer zu
Hüttwilen in Uesslingen jeden zweiten Sonntag
zu predigen und den Unterricht zu übernehmen hatte. In den ausfallenden Sonntagen hatte dagegen der Pfarrer des zürcherischen
Dorfes
Ellikon die Predigt zu besorgen. So ist es bis auf heute geblieben.
1521-451 m. 7 km langer
Wildbach, der vom
Haggenberg und den benachbarten Höhen in
sw. Richtung herabkommt, nördl. an Schwyz
vorüberfliesst und sich dann mit der
Seewern vereinigt, mit welcher er 1 km weiter unten
von rechts in die
Muota mündet.
Der Oberlauf liegt in Flysch tiefer unten fliesst der Bach durch fette
Wiesen mit zahlreichen Obstbäumen.
Der Unterlauf endlich durchzieht ein sumpfiges Gelände. Am rechten Ufer steht nahe der
Mündung ein eidg.
Zusammen: 266
Häuser, 1841 reform. Ew.; Dorf: 73
Häuser, 480 Ew. Kirchgemeinde
Thierachern. Acker- und Wiesenbau, Viehzucht
und -handel. 2 Käsereien,
Mühle. Kuhglockengiesserei. Ein Teil der männlichen Bevölkerung arbeitet in den eidg. Werkstätten
in
Thun, doch ist fast überall die Fabrikarbeit mit einem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb verbunden.
Käsehandel. Sommerfrische. Im Zentrum des Dorfes steht ein alter
Turm, der jetzt als Archivraum benutzt wird.
Oberhalb des Dorfes 2 Schulhäuser. Nördl. vom Dorf links an der Strasse nach
Uttigen der
Heidenbühl mit Spuren römischer
Befestigung. Unweit davon steht auf einer Anhöhe der Landsitz
Eichberg (Eigentum der Familie von Fischer)
mit ausgedehnten Parkanlagen. Sowohl von der
Ebene als von den Höhen von Uetendorf hat man eine prächtige Aussicht auf
Thun
und Umgebung, die Stockhornkette, das Hochgebirge, die
Emmengruppe und die
Thäler der
Aare und
Zulg. Uetendorf ist einer der
ältesten Orte der Landschaft Bern.
Am 26. Dezember 994 vergabte Kaiser Otto III. die seiner Grossmutter Adelheid
gehörenden
Güter in
Kirchberg,
Wimmis und Uetendorf dem Kloster Sels im Elsass.
Aus dem 1223 zum erstenmale erwähnten Geschlecht derer von Uetendorf, das im 14. Jahrhundert auch in
Aeschi angesessen war,
stammte Ymerla, die Gattin des Ritters Anton Senn, der seinen Anteil an der
Herrschaft Uetendorf und seinen
grossen Grundbesitz daselbst 1380 an Johann von
Zeiningen aus
Thun verkaufte. Ebenfalls Anteilhaber an dieser
Herrschaft war
die reiche Familie Münzer aus Bern,
welche während des ganzen 14. Jahrhunderts hier angesessen war, sowie ferner Anna
Seiler,
die Gründerin des Inselspitals in Bern.
Mehrere Urkunden aus dem 14. Jahrhundert nennen eine Anzahl von teilweise
jetzt noch bestehenden
Höfen und Grundstücken in der Gemeinde Uetendorf. 1345 fand hier der Friedensschluss
zwischen Bern
und
Johann im
Thurn zu
Gestelen
(Jean de la
Tour-Chatillon) statt.
Die Gegend litt laut Urkunde von 1416 schon früh unter den Ueberschwemmungen derKander. Nach und nach
erwarb der
Spital von
Thun die
Herrschaft Uetendorf, deren Ausübung dem
Rat übertragen wurde und diesem bis 1798 verblieb. 1545 kam
das vorher mit
Längenbühl vereinigte Dörfchen
Uetendorfberg an Uetendorf. In kirchlicher Hinsicht früher zu
Amsoldingen
gehörend, schloss sich Uetendorf 1578 an die Kirchgemeinde
Thierachern an. Grosse Feuersbrunst 1685. Das 1685 von
Abraham
Tscharner von Bern
erbaute
GutEntenried kam später an die Familie von Fischer, welche um 1790 den Landsitz
Eichberg erbauen
liess. In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts war dieser Sitz ein Zentrum der gegen den Umschwung von 1830 gerichteten aristokratisch-reaktionären
Bewegung. Uetendorf ist Geburtsort von Johann Beckh (1724-1759), der nach glänzender Laufbahn als Diplomat
in polnischen Diensten von Friedrich dem Grossen zum Kriegsrat ernannt wurde und in Danzig starb.
2,5 km nw. vom Bahnhof
Thun
und 2 km ö. der Station
Uetendorf der Linie
Bern-Belp-Thun. Im Verlauf der letztvergangenen 15 Jahre haben
sich hier Arbeiter aus den Fabriken und Werkstätten von
Thun angesiedelt. 19
Häuser, 175 reform. Ew. Kirchgemeinde
Thierachern.
Sie gehörte teilweise der Anna von Veltschen, Gemahlin des Schultheissen Petermann von
Krauchthal, die
dies ihr Eigentum 1457 dem
Spital zu
Thun schenkte.
Landwirtschaft. Bei der
Gruppe
Im Gut eine Fremdenpension. 1348: uff dem Berg. Heimat von Anna
Seiler, der Gründerin des Inselspitals in Bern,
dem die Gerichtshoheit
über Uetendorfberg bis 1517 zustand.
(Kt. Zürich,
Bez. Meilen).
410 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer des
Zürichsees und 2,5 km sö.
Meilen.
Station der Linie
Zürich-Meilen-Rapperswil und der elektrischen Strassenbahn
Wetzikon-Meilen. Postbureau, Telegraph, Telephon.
Dampfschiffstation. Die Gemeinde erstreckt sich vom Seeufer bis zur
Höhe des
Pfannenstiel (722 m) hinauf und umfasst die
Dörfer
Zangenbaum, Grossdorf,
Kirchbühl und Kleindorf, sowie die
Weiler und Häusergruppen Binziger,
Brand,
Grüt (teilweise),
Linde,
Mühle, Oergelacker, Rundi, Scheug,
Strick, Tuntelen und
Weid (teilweise). Zusammen: 220
¶
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Häuser, 1365 Ew. (wovon 146 Katholiken); Dorf Uetikon (Grossdorf, Kirchbühl und Kleindorf): 102 Häuser, 670 Ew. Weinbau.
In Langenbaum eine grosse Fabrik von chemischen Produkten (Soda, Schwefel-, Salpeter- und Salzsäure, Kunstdünger etc.) mit 200 Arbeitern.
Kantonales Altersasyl «Wäckerling-Stiftung» (1899) mit 150 Betten. Beim Landungsplatz Pfahlbauten aus der Steinzeit. 1342:
Uetinkon, ursprünglich Uotinghoven = bei den Höfen des Uoting. Die Herrschaft über das Dorf stand frühe
den Johannitern von Wädenswil zu. 1342 kam Uetikon mit den Besitzungen der Johanniterritter an Zürich
und bildete seit 1551 einen
Bestandteil der Landvogtei Wädenswil.
Das Chorherrenstift Grossmünster hatte im Dorf ebenfalls Besitzungen. In kirchlichen Dingen wurde Uetikon
bis ins 17. Jahrhundert von Meilen bedient, dessen Geistliche in der Kapelle wöchentlich einmal predigten. 1680 bewilligte
der Rat von Zürich
der Gemeinde die Stiftung einer Pfarrei. An Stelle der Kapelle erbaute man eine Kirche, die 1682 eingeweiht wurde.
Da die Pfarrei nur durch die Bemühungen und die finanzielle Unterstützung von Seiten des Hauptmanns
Heinrich Lochmann in Stadelhofen zustande kam, wurde ihm und seinem Mannesstamm
das Kollaturrecht zugesprochen. 1760 kam
es an den Rat zu Zürich.
Von den Pfarrern sei genannt Johann Konrad Fäsi, der Geschichtschreiber, dem wir u. a. die Staats- und Erdbeschreibungder ganzen helvetischen Eidgenossenschaft(Zürich
1768) verdanken.