(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
2400-1200 m. 6 km langer
Wildbach des
Ueschinenthales, der sich bei
Eggenschwand von links mit
der
Kander vereinigt. 24% Gefälle. Er bildet eine ganze Reihe von Fällen, deren unterster und schönster von
der ersten
Kehre des Gemmiweges unmittelbar hinter
Eggenschwand in wenigen Minuten erreicht werden kann.
(Kt. Bern,
Amtsbez.Frutigen).
2404 m. Kleines Seebecken im obersten Abschnitt des
Ueschinenthales.
Bildet einen eigenartigen Anblick mit den auf dem
Wasser schwimmenden Eisblöcken, die von der bis in den
See vorstossenden
Zunge des
Ueschinenthäligletschers abbrechen. Stellt einen Trichtersee dar, der durch unterirdische Erosion in der Jurakalkschwelle
zwischen dem
Felsenhorn und
Kindbettihorn entstanden ist. Er fliesst unterirdisch ab und veranlasst so
die Entstehung der schönen Quellen am Fuss des Felsriegels, die beim Abstieg vom
Engstligengrat ins untere
Ueschinenthal gut
beobachtet werden können.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
2400-1200 m. Das Ueschinenthal bildet die gerade Fortsetzung des
Kanderthales und ist wie
dieses von der Gasterenklus an ein Querthal. Es öffnet sich im
Hintergrund des Thalbeckens von
Kandersteg
und zieht sich in südl. Richtung 8 km lang bis an den NO.-Absturz des
Steghorns. Im W. wird es gegen das Thal der Engstligen
durch die Kette
Lohner-Engstligengrat-Steghorn, im O. gegen die Senke der
Gemmi hin durch den vom
Steghorn
über den
RotenTotz und das
Felsenhorn zum
Gellihorn streichenden und gegen
Kandersteg steil abfallenden
Kamm begrenzt. Der untere
Teil des
Thales mit der Unter
Ueschinenalp und dem in tiefer
Schlucht eine Reihe von Fällen bildenden Thalwasser bietet eine
Anzahl schöner Landschaftsbilder.
Die mittlere Stufe, die sich 5 km lang in geringerer Steigung bis an
den Fuss des
Schwarzgrätli zieht, enthält die Alpweiden
Plätzli und
Unterbächen und ist ein einförmiges, ostwärts durch
die Kalkmauer des
Gellihorns und westwärts durch die Bastion des
GrossLohners umschlossenes Hochthal. Eine nach W. vom
Tschingellochtighorn
überragte hohe Felsstufe vermittelt den Uebergang nach der obersten, über 2300 m hoch gelegenen Stufe
mit dem
Ueschinenthäligletscher und -see. Auf der
O.-Seite
des Gletschers öffnet sich zwischen dem
Felsenhorn (2791 m) und
dem
RotenTotz (2855 m) die Senke der
RotenKumme (2632 m). Einst soll von der
Gemmi über die Rote
Kumme nach dem
Ueschinenthal und aus diesem durch die Depression des
Engstligengrates ein ordentlicher
Pfad auf die
Engstligenalp geführt
haben, den die Walliserhirten mit ihrem Vieh begingen, der sich aber jetzt zu einem geringen Schafpfad verschlechtert hat.
Ueber das
Schwarzgrätli (2396 m) zwischen dem
Felsenhorn und der
Weissen Fluh führt ebenfalls ein Bergpfad,
der schon von manöverfierenden Truppen begangen worden ist, von
Schwarenbach nach dem mittleren Teil des Ueschinenthals.
Von der unteren Stufe führt der Krindenpass (2387 m) zwischen
GrossLohner (3055 m) und Klein
Lohner (2591 m) nach
Adelboden.
Die in erhöhter Lage stehende Pfarrkirche beherrscht die ganze Thurebene bis nach
Frauenfeld hin. Obst-,
Wiesen-
und Weinbau, Viehzucht. Das Rebgelände erzeugt einen der besten Weine des Landes (Karthäuser,
Iselisberger etc.). Eiserne
Brücke über die
Thur (an Stelle einer einstigen gedeckten Holzbrücke). Uesslingen mit Kirche und Kollatur
war von jeher Eigentum von
Ittingen gewesen.
Ittingen war vor dem 12. Jahrhundert eine Ritterburg im Besitz der Welfen. 1152 schenkte
Herzog Welf VI. dem Propst Adelbert zu
Ittingen und den übrigen Chorherrn das
GutIttingen und die Vogtei der Kirche von «Usilingen». 1162 sodann
kam das Ganze durch Schenkung an das Stift St. Gallen.
König Rudolf zog indes die Kastvogtei über das Kloster zu
Ittingen an sich. Dessen Oekonomie zerfiel mit der Zeit derart, dass Propst Neidhart 1461 den Besitz an die Karthäuser
verkaufte. In der Reformation trat die ganze Gemeinde zum neuen Glauben über. 1551 wusste es aber der
Prior von
Ittingen dahin zu bringen, dass auch wieder katholischer Gottesdienst gehalten wurde. Da zur nämlichen Zeit der
evangelische Pfarrer starb, liess
Ittingen seine Stelle unbesetzt, was zu langen Streitigkeiten Anlass gab. Nach mühsamen
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Unterhandlungen kam es 1595 endlich zu einem Vertrag, wonach der Pfarrer zu Hüttwilen in Uesslingen jeden zweiten Sonntag
zu predigen und den Unterricht zu übernehmen hatte. In den ausfallenden Sonntagen hatte dagegen der Pfarrer des zürcherischen
Dorfes Ellikon die Predigt zu besorgen. So ist es bis auf heute geblieben.