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trigonometrische Signal des Kammerstocks trägt. S. den Art. Kammerstock.
trigonometrische Signal des Kammerstocks trägt. S. den Art. Kammerstock.
(Hoher) (Kt. Glarus). 2669 m. Höchster Gipfel in der Kette des Kirchbergs, welche die Glattalp von der Karrenalp scheidet. Er bildet eine steile, aus senkrecht aufgestellten Malmkalkplatten bestehende Pyramide und wird durch eine breite Scharte, die Furkel (2382 m), von dem südl. davon liegenden Ortstock getrennt. Er kann von Linthal aus über Braunwald, Brächalp und die NW.-Abdachung des Kirchbergs in 6 Stunden erreicht werden.
Der Aufstieg ist jedoch eine schwierige Kletterei, die selten ausgeführt wird.
Erste Besteigung durch J. J. Schiesser mit dem Führer Wichser im Jahr 1878. S. den Art. Kirchberg.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle).
Etwa 2700 m. Auf der Siegfriedkarte unbenannter und nicht kotierter Passübergang zwischen dem Punkt 2831 m und dem Gipfel 2993 m der Fünffingerstöcke in der Fünffingerstock-Grassen-Kette der Titlis-Spannort-Gruppe.
Verbindet die beiden Arme des Oberthalgletschers miteinander und bildet eine direkte Verbindung zwischen dem Steinwirtshaus am Sustenpass und dem Ost-Oberthaljoch.
Erste Ueberschreitung durch Hutchinson und Powell am Vergl. den Führer durch die Urner Alpen des A. A. C. Z. Bd II, 1905.
(Kt. Schwyz, Bez. Schwyz und March). 2071 m. O.-Ausläufer des mächtigen Fluhbrig; schiebt sich zwischen dem obern Sihl- und dem Wäggithal vor. An dem mit Alpweiden geschmückten SW.-Hang befindet sich seit einiger Zeit eine Kolonie von Steinböcken.
(Kt. Genf, Rechtes Ufer, Gem. Satigny).
Anderer Name für das Château des Bois. S. diesen Art.
(Kt. Wallis, Bez. Westlich Raron, Gem. Raron und Nieder Gestelen).
647 m. Weiler am Hang eines Bergsporns zwischen der Ausmündung des Laubbaches und des Mühlebaches ins Rhonethal, unten an dem zur Einsiedelei der Wandfluh und nach Unterbäch führenden Kreuzesweg und 200 m s. der Station Raron der Simplonbahn. 11 Häuser, 56 kathol. Ew., Kirchgemeinde Raron.
Kapelle. Einige weiter westwärts am linken Ufer des Mühlebaches zerstreut gelegene Häuser gehören zur Gemeinde und Pfarrei Nieder Gestelen.
französisch Tourtemagne (Kt. Wallis, Bez. Leuk). 633 m. Gem. und Pfarrdorf zu beiden Seiten des Turtmanbaches an der Stelle gelegen, wo dieser nach dem Austritt aus dem Turtmanthal der Rhone zueilt; 5 km ö. der Station Leuk-Susten und 8 km w. der Station Raron der Simplonbahn. 1 km n. vom Dorf die Station Turtman der Simplonbahn Postbureau. Gemeinde, mit Tennen: 92 Häuser, 519 kathol. Ew. deutscher Zunge; Dorf: 83 Häuser, 487 Ew. 1880 erbaute Pfarrkirche. Landwirtschaft. Pferde- und Maultierzucht. Zwei Gasthöfe. Das an der Simplonstrasse gelegene und in einem Wald von Obstbäumen versteckte, hübsche kleine Dorf zeigte früher während des Umspannens der Simplonpost reges Leben. Heute hat aller Verkehr aufgehört. Einen Besuch verdient aber der 26 m hohe, prächtige Wasserfall, mit dem sich der Turtmanbach 1 km s. vom Dorf über die letzte Stufe seines kleinen Thälchens von links her ins Rhonethal hinunterstürzt. Am Gehänge links über dem Fall und 700 m von der Bachbrücke entfernt, steht in «Kastleren» eine Liebfrauenkapelle (729 m), die an der Stelle und mit den Trümmern der ehemaligen Burg der Edeln von Turtman erbaut worden ist. Die Nachbargemeinde Ergisch löste sich erst während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Turtman ab, und ein grosser Teil der Alpweiden etc. im Turtmanthal gehört heute noch beiden Gemeinden gemeinsam an. 1210: Thortemanei;
1245 und 1276: Tortemaigny;
1250: Togmagny;
1267: Tomagny;
1322-1357: Tortemagny;
1449: Turtamagna. Der Name ist bis jetzt noch nicht befriedigend erklärt.
französisch La Tourtemagne (Kt. Wallis, Bez. Leuk). 2181-630 m. 16 km langes Wildwasser das dem Turtmangletscher zuhinterst im Turtmanthal entspringt, nordwärts fliesst und von links in die Rhone mündet. Kurz nach seinem Austritt aus dem Gletscher bricht der Bach bei den Alphütten «Im Zehnten» (Senntum) durch einen das Thal sperrenden Querriegel und stürzt mit mehreren Kaskaden durch die enge Schlucht, um dann bis Unter Tschafel (1772 m) durch Alpweiden, Waldungen und die Maiensässe von Blumatt, Gruben und Meiden zu fliessen und von beiden Seiten her zahlreiche kleine Nebenarme zu erhalten.
Dann verengert und vertieft sich das Bett des Baches, der nun auf eine Strecke von fast 10 km sich durch Fels und Wald seinen Weg sucht. Im sog. Taubenwald steht einsam am Weg eine vielbesuchte kleine Wallfahrtskapelle, deren Altar die Jahreszahl 1708 trägt. Unterhalb den Hütten von. Tummenen, wo sich der Wald wieder lichtet und das Thal weitet, stürzt sich der Turtmanbach mit 26 m hohem, prachtvollem Wasserfall über die unterste Thalstufe zum Rhonethal hinunter, um dann das Dorf Turtman zu durchfliessen und 1 km w. der Station Turtman der Simplonbahn von S. her zu münden.
Der Wasserfall liegt in kahler Schlucht; seine bedeutenden Wassermassen stürzen in einem einzigen breiten Strahl über die hohe nackte Felswand hernieder und erfüllen weithin die Luft mit ihrem majestätischen Getöse und den hochaufwirbelnden Wasserstäubchen. Das Einzugsgebiet umfasst 107,7 km2, wovon 20 auf Gletscher und Firn entfallen. Die Wassermengen betragen per Sekunde 0,5 m3 im Minimum und 113 m3 im Maximum. Als der Wildbach anlässlich der ausserordentlichen Hochwasser vom Juni und Juli 1898 sein Bett im Rhonethal um 1,5-2 m über das umliegende Land erhöhte, musste ihm eine gepflasterte neue Abflussrinne gegraben werden, was eine Ausgabe von rund 200000 Fr. verursacht hat. Urkundliche Namensform 1322: Aqua de Tortemagny.
französisch Glacier de Tourtemagne (Kt. Wallis, Bez. Leuk). 4161-2181 m. Bedeutender Gletscher zu hinterst im Turtmanthal. Entsendet den Turtmanbach von S. her zur Rhone. Dem weiten Firnfeld entströmen zwei durch den nordwärts sich senkenden Weisshornkamm getrennte Eiszungen, die sich weiter unten zum Gletscherende vereinigen. Die Länge des Gletschers beträgt 7 km, die grösste Breite (beide Arme zusammengenommen) 4,8 km. Umrahmt wird der Turtmangletscher von O. über S. nach W. von den Barrhörnern (3621 und 3587 m) und Schöllihörnern (3437 und 3508 m), vom Brunnegghorn (3846 m); vom Bieshorn (oder Pointe Burnaby; 4161 m), dem N.-Ausläufer des Weisshorns; von der Crête de Millon (3698 m) und den Diablons (3540, 3612, 3605 und 3596 m).
Uebergänge: Barrjoch, Abbergpass, Brunneggjoch und Biesjoch ins Nikolai- oder Zermatterthal, Col des Diablons (oder Col de Tracuit) und Frilijoch nach Zinal im Eifischthal. Unter dem Gletscherende lag in alter Zeit die reiche «Blümlisalpe», die schönste Alpweide des Thales, an die sich eine der zahlreichen Sagen von verwunschenen Alpen knüpfen. Der Fuss des prächtigen Gletschers kann von der Sommerfrische Gruben (oder Meiden; 5 Stunden hinter der Station Turtman der Simplonbahn) her in 1½ Stunden erreicht werden. Vergl. Wolf, F. O. Die Thäler von, Turtman und Eifisch. (Europ. Wanderbilder. 108-110). Zürich 1886.