Die im «Hennenkrieg» 1376 von den Oesterreichern verbrannte Burg wurde
in der Folge wieder aufgebaut und diente dann dem bischöflichen Kastellan als Sitz, der hier bis ins 18. Jahrhundert die
Ammänner des Unter
Engadin beeidigte. Im Kampf um Tschanüff verlor im eben genannten Hennenkrieg der
Engadiner Volksheld Gebhard Wilhelm sein Leben, nachdem
er den die Tiroler anführenden riesenhaften Marti Hans aus Nauders
mit eigener Hand erlegt und das Panner der Feinde zerrissen hatte.
Ueber die Ruine Tschanüff vergl. auch den Art.
Sinestra (Val).
Ein grosser Teil des um 22-23°
geneigten Gehänges gleitet langsam aber stetig thalwärts. Es besteht aus Bündnerschiefer mit aufgelagertem Dolomit.
Durch
die Spalten des Dolomites dringt
Wasser ein, der Schiefer zersetzt sich und wird zu einer schlüpfrigen
Masse, die dann mit den auf ihr ruhenden Gesteinen zu Thal rutscht.
Die
Landstrasse, welche zwischen
Brienz und
Alvaneu durch
das Rutschgebiet führt, musste deswegen schon einmal tiefer hinab verlegt werden.
Tschautschen liegt oben an der Abrissstelle.
Durch Fassung und Ableitung der oben
am Berg zu tage tretenden Quellen hofft man der Bewegung Einhalt
tun zu können.
der höchste Punkt scheint von N. längs dem Pürterbach,
von O. über die Alp
Bregalga und den
Hohenbühl (2726 m) ohne Schwierigkeiten ersteigbar zu sein.
Gesteine sind graue Bündnerschiefer,
ostwärts gegen den
Hohenbühl mit Grünschiefern und
Serpentin;
auf der
W.-Seite herrschen Kalke, Dolomite
und Halbmarmore der Trias, deren Grundlage in der
Sohle von
ValMadris Glimmerschiefer
bilden.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Gaster).
1300-1700 m. Alpweide und
Wald auf einer Terrasse am
S.-Hang des
Gulmen und ö. vom
Sellbach. Je 16
Hütten und Ställe. 650 ha Fläche, wovon 312 Wiesland, 180 Sumpfland, 18 nutzbare Alpweide, 90
Wald und 50 unproduktiver
Boden.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
1800-1200 m. 4 km langer
Wildbach; entspringt am
O.-Hang des
Gsür, durchfliesst das
Tschententhal,
bricht durch die enge und malerische Mündungsschlucht des sog. Cholerenloches und vereinigt sich von
links mit dem
Engstligenbach. Das Cholerenloch liegt 3 km n.
Adelboden und ist durch Fusswege zugänglich gemacht.
Dieser
Grat bildet die beste Anstiegsroute auf denGsür und trägt als besonders benannten
Gipfel die
Schwandfehlspitze (2027 m), die von
Adelboden aus in 1½-2 Stunden bequem erreicht werden kann und ihrer schönen
Aussicht wegen oft besucht wird.
Von der den Abschluss der Tschentenegg bildenden Schlachtfluh
ob dem
Weiler Ausserschwand brach im 17. Jahrhundert ein
Bergsturz nieder, der grossen Schaden anrichtete.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
1800-1200 m. Linksseitiges Nebenthälchen des
Engstligenthales, auf das es sich 3 km n.
Adelboden
öffnet. Es beginnt unter den zerrissenen Steilwänden an der
O.-Seite des
Gsür und bildet die malerische Mündungsschlucht
des sog. Cholerenloches. Das Thal trägt neben andern Alpweiden die schöne Tschentenalp. Rechts vom
Eingang erhebt sich die Bütschegg, eine ihrer schönen Aussicht auf den Gebirgsstock des
Lohner wegen von den Kurgästen
Adelbodens häufig besuchte Anhöhe. Zwei Gastwirtschaften.
(Kt. Graubünden,
Bez.
Imboden). 2943 m. Gipfel und scharfer Felsgrat in der Ringelspitzgruppe der Tödikette
(Glarner Alpen),
fast 1,5 km s. der gewaltigen
Ringelspitz (3251 m). Von seiner
Höhe aus setzt sich der
Grat des Tschepp unter gleichem Namen
in südl. Richtung fort bis in den
Winkel zwischen der
Aua da
Mulins, dem an der
O.-Seite des
Flimsersteins
vorbeiströmenden
Wasser der
TrinserMühlen, und ihrem Seitenzweig
Val Trimosa. 1 km osö, ragt der
Moorkopf (2943 m) auf, und
unter beiden Gipfeln breitet sich auf der gegen die
Ringelspitz gewendeten
Seite ein kleines Gletscherfeld aus, das
vom
Taminsergletscher durch einen schmalen
Schutt- und Trümmerstrich getrennt bleibt. Im W. liegen die beiden
TrinserAlpen
Lavadignas
(ObereHütte 2008 m), unter den Gletschern im O. die
Taminser Alp
Augstberg. Im
Hintergrund von Ober Lavadignas liegt
am S.-Fuss der Ringelspitzgräte ein einsames Seebecken (2570 m). Der Tschepp ist nicht schwer zu ersteigen
und gibt eine prächtige Uebersicht des ganzen Bündner
Oberlandes, des
Rheinthals und der wilden Bergwelt an der
Glarner Grenze.
Gesteine sind Malmkalk, ein schmales Kreideband und Eozänschiefer, auf welch letzteren, gleich wie östl. am
Moorkopf und
Crap Matts und an der
Ringelspitze, in gänzlich verkehrter Lagerung Malm und zum Teil mittlerer
Jura, Rötidolomit
und Verrucano folgen
(Glarner Doppelfalte oder Glarner-Ueberschiebung). Der düster grüne Verrucano erscheint auf dem grauen
Nummulitengestein wie abgeschnitten. Der zwischen den Eozänschiefern und der Kappe von Verrucanogestein auftretende Malm-
oder Hochgebirgskalk ist durch die enorme
¶
mehr
Stauung und Schiebung stark reduziert, ausgewalzt und z. T. in Marmor verwandelt worden.