Schweizer, Vater des berühmten Zürcher Theologieprofessors Alexander Schweizer (1808-1888) und Verfasser einer Topographieder emmenthalischen Alpgemeinde Trub.Bern
1830. Weitere Litteratur: Imobersteg. DasEmmenthal. Bern
1876. - Blösch im
BernerTaschenbuch
für 1877. -
Mülinen. Heimatkunde desKantons Bern.
1. Heft. Bern
1879. - Kasser. Das Bernbiet ehemals undheute. Heft
Emmenthal. Bern
1905.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Signau).
1300-730 m. Rechtsseitiger Nebenfluss der
Ilfis. Welcher der drei Quellbäche, die sich zum Trubbach
vereinigen, als dessen oberstes Stück zu betrachten sei, kann zweifelhaft sein. Wir wählen denjenigen, der am meisten in
gleicher Richtung fortfliesst, den Bach des
Fankhausgrabens. Er entspringt in 1300 m
Höhe auf der
S.-Seite
des
Napfs zu oberst in der
Mettlenalp und fliesst in südwestl. Richtung durch den engen, nur mit vereinzelten Gehöften besetzten,
5,5 km langen obern
Fankhausgraben. Während die linke
Seite des Trubgrabens nur kurze Seitenthälchen aufweist, kommen ihm
von rechts vier längere Seitengräben zu, die sich alle von der vom
Napf bis
Trachselwald reichenden Kette
des Napfberglandes abzweigen. Es sind ganz enge Gräben, deren Abhänge zum Teil
Wald und Alpweiden tragen und mit lauter
vereinzelten Gehöften übersät erscheinen. Der oberste ist der
Hüttengraben, der sich vom Niederenzi (1240 m) 5 km lang
in südl. Richtung hinzieht und in 878 m
Höhe in den untern
Fankhausgraben ausmündet. 2 km weiter unten
folgt in südl. Richtung der 6 km lange
Brandöschgraben, der von der obern
Lushütte (1329 m) ausgeht und in 838 m
Höhe ausmündet.
Die
Bäche dieser drei genannten Gräben bilden zusammen den Trubbach. Beim Dorfe
Trub in 792 m
Höhe folgt
der vom Schinenzinggen (1326 m) in südöstl. Richtung laufende, 4 km lange Seltenbachgraben und 1,25 km weiter unten in 772 m
Höhe der vom
Hengst (1191 m) abgehende und mit dem letztern parallele, 6 km lange
Twärengraben mit ihren
Bächen. Beim Dorf
Trubschachen, nach einem beständig südwestl.
Lauf von 12,5 km mündet der Trubbach von rechts in die
Ilfis. Er treibt mehrere
Sägen und Oelmühlen. Zur Verbauung des oft wilden Trubbaches (= der «trübe»
Bach) und seiner Nebenbäche bewilligte die Bundesversammlung 1906 einen Beitrag von 254000 Fr. = 40% der Kosten und der
bernische Grosse
Rat 190500 Fr. = 30%, der Rest fällt auf die Gemeinden
Trub,
Trubschachen und
Langnau.
(Kt. Wallis,
Bez. Leuk).
3004 m. Gipfel in der Gruppe des
Wildstrubel, dem Hauptgipfel nach SO. vorgelagert
und in der vom
Schwarzhorn (3111 m) nach S. auszweigenden Kette, die das untere
Lötschenthal im W. begrenzt.
Kann von
Siders
her in 7 Stunden leicht erstiegen werden und bietet eine prachtvolle und umfassende Aussicht.
(Kt. und Gem. Zug).
418 m. Gruppe von 4
Häusern am rechten Ufer des
Zugersees, an der Strasse
Zug-Walchwil und 800 m s.
Oberwil. 20 kathol. Ew. Kirchgemeinde Zug.
Landwirtschaft.
Bildet einen gleich den andern Gipfeln der Gruppe ausserordentlich kühn und schlank emporschiessenden Felsturm,
unter dem sich auf der
N.-Seite eine lange, gewaltige Steilwand zwischen zwei gegen die Alp Trubinasca hinabreichenden
Gräten ausdehnt.
Unter dieser
Wand reicht ein kleines Gletscherfeld von einem der Nordgräte zum andern;
ein
etwa 700 m langes grösseres breitet sich zwischen den Felsenrippen des Piz Trubinasca und
Pizzo Badile aus.
Der Abfluss dieses
letztern Gletschers verstärkt sich durch den aus der
Alpe di Trubinasca herkommenden Quellbach und stürzt durch
eine wilde Fels- und Schuttrinne zur
Bondasca hinab. An der
NW.-Seite des Gipfels, gegen den
Pizzo dei Vanni (2794 m) hin, führt
ein 2746 m hoher, rauher Passübergang aus der Alp Trubinasca in das italienische Coderathal hinab.
Von diesen
Seiten her
ist dem Piz Trubinasca unter Schwierigkeiten beizukommen.
Gestein ist der Coderagranit, der im N. wie
im S. von Hornblendeschiefern und Gneis umrandet ist.
Mühle und
Säge. 5 Käsereien. Von hier nahm im Jahr 1773 der Handel mit Emmenthalerkäse nach dem Ausland
seinen Ausgang. Die 1827 gegründete Dorfkäserei ist eine der ältesten des
Emmenthales. Die am linksseitigen Gehänge des
Ilfisthales gelegenen Alpweiden messen 504 ha (wovon 318 Weidefläche und 65
Wald) und haben einen Gesamtwert von 464000 Fr.
Früher gehörte Trubschachen unter dem Namen Lauperswilviertel zur Gemeinde
Lauperswil, von der es durch
die Gemeinde
Langnau getrennt ist.
Wegen der weiten Entfernung vom Kirchort wurden aber schon vor der Reformation die kirchlichen Funktionen von den Pfarrern
von
Langnau und
Trub besorgt. 1727 wurde dann die Helferei Trubschachen eingerichtet und diese 1874 zu einer eigenen Pfarrei
erhoben. Die Pfarrkirche datiert aus 1891. Im Villmergerkrieg 1656 litt der
Ort durch den Einfall der
Entlebucher. Verheerungen richtete gelegentlich (so besonders im August 1764) auch die
Ilfis an. In Trubschachen wurde als
Sohn des damaligen Helfers der
Maler, Bildhauer und Radierer Karl Stauffer (1857-1891) geboren. Vergl. Imobersteg, Jak. DasEmmenthal. Bern
1876.
Bewaldeter
Kopf mit steilen Felsabstürzen und vielen Spalten, deren eine sich tief in den Boden hinein
verfolgen lässt und Reste eines fossilen Hirschen, sowie viele andre Knochen geliefert hat.
Man erzählt, dass sich zur
Zeit der französischen Invasion in den
Ormonts 1798 eine
Frau mit ihrem Kind mehrere Tage lang in dieser Bodenspalte verborgen
gehalten habe.
Die hier angesammelte «Mondmilch» wurde früher von den Besitzern der
benachbarten
Wiesen und
Weiden ihrer
¶
mehr
angeblichen medizinischen und magischen Eigenschaften wegen oft geholt.
Die Dialektausdrücke trutze, truche, truchau bezeichnen (nach dem Dekan Bridel) eine
Höhlung oder Spalte im Fels, in der die Krähen nisten.
Keltisch truccos und gälisch truch bedeuten
s. v. a. «verstümmelt, abgeschnitten, eingekerbt», woher auch die Uebertragung
auf steile, von Runsen oder Spalten zerrissene Felsbildungen.