aufs
Plateau du Trient hinauf führt die Eisscharte des
Col du Trient (etwa 3008 m). Am Ende der Gletscherzunge hat man schon
zu wiederholten Malen
Eis gebrochen, zu welchem Zweck die Eisblöcke durch eine aus Baumstämmen gefügte
«Riese» nach dem
Lagerplatz von L'Ourtie (1592 m) hinunter geschlittet wurden, um von da über den
Pass von
La Forclaz nach
dem Bahnhof in
Martinach spediert zu werden. Heute (1908) ruht diese Unternehmung. Der erste Aufstieg über den obersten Eisfall
durch die
Lücke des sog.
Col du Trient ist dem Alpinisten E. Javelle nach zwei vergeblichen Versuchen am gelungen.
Der Eisfall selbst scheint bis heute einzig von zwei englischen Alpinisten überwunden worden zu sein.
2) Das vom Trientgletscher durch einen grossartigen Eisfall und die
Lücke des
Col du Trient getrennte
Plateau du Trient hat
seinen untern Rand in rund 3000 m und bildet das zentrale Eisfeld und den am meisten charakteristischen
Abschnitt des ganzen
Trientmassives. Es wird vom ersten Pionier dieses Gebietes, dem unternehmenden Émile Javelle in seinen
Souvenirs d'un Alpiniste wie folgt beschrieben: «Le névé supérieur du Trient
est probablement unique dans les
Alpes, sinon comme étendue et beauté, du moins comme caractère. C'est le bassin parfait,
idéal, tranquille, à peine incliné, déroulant par vastes et insensibles ondulations sa nappe immense.
Il y a des esplanades de névés encore plus vastes, des cirques plus grandioses; mais nulle part on ne verra cet immense
lac de neige qui repose silencieux, entouré de nobles aiguilles d'un granit doré, fières par la hardiesse
de leur coupe, mais ne le dominant pas assez cependant pour diminuer l'effet de sa vaste et calme étendue.
Au milieu du jour,
par le grand soleil, ces neiges semblent dormir comme accablées sous une éblouissante lumière, tandis que tout autour
les grandes aiguilles bronzées lèvent leurs pointes ruinées
vers le ciel, sévères et immobiles c'est
le calme de la mort et la grandeur fantastique de ces paysages lunaires que le télescope nous montre se profilant avec éclat
sur le fond noir du ciel.
Sauf lesAiguilles du
Chardonnet et d'Argentière, encore très voisines, qu'on voit surgir par
une échappée, celles qui forment ceinture autour du plateau ne laissent rien voir au delà. De tout le reste de la chaîne
du
Mont Blanc on ne voit pas paraître une seule pointe; c'est comme si elle n'existait pas et que cet éblouissant plateau,
entouré par un cercle d'aiguilles d'or, fût le faîte des
Alpes, la couronne du monde.» Zugänglich
ist dieser mächtige Firnkessel hauptsächlich von der Cabane Dupuis (3110 m) her in wenigen Minuten, von der Ornyhütte
aus in 1½ Stunden und vom
Pass von
La Forclaz her über den
Col du Trientin ½ Stunden.
460 m. Engpass des
Thales von
Salvan und tiefe Erosionsschlucht
des Trientflusses zwischen den beiden Felsterrassen von
Gueuroz rechts und des
Plan duJeur links.
Die
Höhe der senkrecht abfallenden
Felswände beträgt unter
Gueuroz bis zu 200 m, unter der Terrasse von
Salvan dagegen bis zu 300 m. Diese
Schlucht ist nicht
mit den ebenfalls vom Trient gebildeten
Schluchten (Gorges Mystérieuses) unter der
Tête Noire und oberhalb
der Einmündung der
Eau Noire zu verwechseln.
Sie ist seit 1860 durch längs den
Wänden entlang laufenden Gallerien zugänglich
gemacht.
Schöne Stromschnellen und Kaskaden, sowie prachtvolle Riesentöpfe und andre vom wirbelnden
Wasser ausgehölte Erosionsformen.
Deren bekannteste bildet die sog.
«Église», wo ein Pistolenschuss genügt, um lang anhaltendes, mächtiges
Donnerrollen hervorzurufen.
Die
Schlucht ist nur selten über 2-3 m breit und wird auf eine Länge von etwa 700 m von den
Gallerien durchzogen. An der
Schwelle dieses nach unten allmählig sich erweiternden Engpasses liegt links vom
Wildbach und
schon in der Rhoneebene das Dorf
Vernayaz.
(Le) (Kt. Wallis,
Bez.
Martinach und
Saint Maurice). 1693-454 m. 17 km langer
Wildbach und linksseitiger Zufluss der
Rhone.
Entspringt 4 km ssö. vom Pfarrweiler
Gillot (Gem. Trient) dem Trientgletscher und nimmt kurz nachher bei den
Hütten von
Plan
Foyer oder
Plan desCercles von links die Jorneretta auf, die die Schmelzwasser des
Glacier des Grands sammelt.
Der Trient wendet sich zunächst nach NNO. durch den grünen Thalboden mit den
WeilerPeuti, Le
Planet und
Gillot (Trient) und
erhält auf dieser Strecke verschiedene Wildwasser, als deren bedeutendstes der vom
Col de Balme herabkommende
Nant Noir genannt
sein mag.
Nachdem
er den Passübergang über die
Forclaz und die einst wie der
Pass von einem Arm des diluvialen Trientgletschers überflutete
Combe von
Martinach rechts liegen gelassen, tritt der Trient unter dem
Felsen der
Tête Noire in ein erstes Schluchtensystem,
die sog. «Gorges Mystérieuses» (vergl. den Art.
Tête Noire),
wo ein zwischen den sich nähernden
Wänden
eingeklemmter Felsblock eine Naturbrücke,
«Pont Mystérieux» genannt, bildet. Von der oben hinführenden Strasse der
Tête Noire
(Martinach-Chamonix) zweigt nahe dem Hotel ein Fussweg ab, der in wenigen Minuten zur
Schlucht hinunterleitet. Unterhalb dieser
letztern vereinigt sich der Trient von rechts mit der
Eau Noire, der er seinen eigenen Namen gibt, obwohl
er geographisch nur als deren Nebenader aufzufassen ist. Das so gebildete Wildwasser schneidet sich zwischen den die Terrassen
von
Finhaut, Litro und
Plan duJeur tragenden
Felsen ein, bildet dann zwischen
¶
mehr
der Barme und dem Gipfel der Arpille einen kleinen Thalboden und tritt nun unterhalb des Weilers Le Trétien (oder Le Triquent)
allmählig in die immer grossartiger sich gestaltende Mündungsschlucht ein, an deren oberm Eingang von links her in 710 m
noch der aus dem Val d'Emaney kommende wasserreiche, Triège mündet. Von diesem Punkt an rauscht der Wildbach
bis zu seinem Eintritt in die berühmten Gorges du Trient auf eine Strecke von nahezu 4 km durch den Engpass zwischen den
Steilabfällen der Forêt Brûlée (Jeur Bourlâye) zur Rechten und den senkrechten Wänden zur Linken, die die üppig grüne
Terrasse von Salvan tragen. Es folgen die zwischen 200-350 m hohen Felswänden eingeschnittenen Gorges du Trient,
die eine Länge von 1,5 km haben und sich auf das Dorf Vernayaz öffnen, von wo der Trient in raschem Lauf derRhone zueilt,
um sich 4 km nö. Vernayaz mit ihr zu vereinigen. Einzugsgebiet des Trient oberhalb der Mündung der Eau Noire:
32,075 km2; gesamtes Einzugsgebiet: 155,77 km2. Davon entfallen 31,7% auf Fels und Schutt, 21% auf Wald, 10% auf Eis und
Firn und 37,3% auf Kulturland. Die minimale Wassermenge beträgt 0,65 m3 per Sekunde. Vom Austritt aus der Mündungsschlucht
bis zur Rhone ist der Trient kanalisiert und der industriellen Tätigkeit dienstbar gemacht. 1298: Trions.