Treytorrens, Bürger von
Yverdon, der im Dienste Schwedens an der Schlacht bei Lützen teilnahm und sich 1633 in Genf
niederliess,
wo er mit der Leitung der Festungswerke der Stadt betraut wurde; Albert de Treytorrens, Bruder des vorigen und 1632 Generalmajor
in schwedischen Diensten; Abraham de Treytorrens, 1771 Feldmarschall im Dienste Neapels und nachher Gouverneur
von Messina. Urkundliche Namensformen: im 12. Jahrhundert Troiterens;
1194: Troterens;
1217: Troiterains;
1668: Treitorens.
Vom germanischen Personennamen Truhthari herzuleiten.
Pfarrkirche und drei Schulhäuser. Altersasyl
La Perrausa. Viehzucht und Milchwirtschaft. Zwei Viehzuchtgenossenschaften.
Eine Käserei und drei Molkereien. Die auf einer Halbinsel über der
Saane tronende, heute noch in gutem Zustand befindliche
St. Peterskapelle, eine der ältesten religiösen Bauten im Kanton Freiburg,
war lange Zeit Pfarrkirche der Gemeinde. 1173 vergabte
Bischof
Landri von
Lausanne der Abtei
Hauterive die St. Peterskirche von
Treffels, worauf Berthold von Neuenburg
1246 dem
selben Stift auch die Kastvogtei übertrug. Im
Lauf des 14. Jahrhunderts wurde der Sitz der Pfarrei ins Dorf selbst verlegt,
dessen Kirche 1635 und 1870 umgebaut und restauriert ward.
Die im Mittelalter auftretenden
Herren von Treyvaux waren Dienstleute der
Grafen von Neuenburg
und hatten ihre Familiengruft
in der Klosterkirche zu
Hauterive, in deren Schiff man das Denkmal Ulrichs von Treyvaux in voller Rüstung heute noch sehen
kann.
Pierre de Treyvaux war 1357 Propst zu
Rüeggisberg, Conon de Treyvaux 1396-1405 Abt von
Hauterive. Gemeindebürger von
Treyvaux waren der 1657 geborne Missionar P. Gachoud und der Grossrat Joh. Bapt. Kolly (1801-1878), ein
grosser Wohltäter der Armen und Hauptförderer des Armenhauses in
La Perrausa. 1169: Tribus vallibus;
1235: Tresvaux;
1620 Tresvals;
dann Trevoul, Treyvaul, Trevax, Travaut etc. Vergl.
Effmann. Die St. Peterskirche zuTreffels(Freib. Geschichtsblätter.I).
(Piz)(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
3046 m. Zweithöchster Gipfel im Lischannastock der Pisocgruppe in den Ofenbergalpen, etwas über 5 km
sö.
Schuls im Unter
Engadin aufragend. Zeigt eigentlich mehrere
Spitzen, von denen namentlich die höchste als kühner, scharfgeschnittener,
schräg stehender
Zahn aufragt. Die
Spitzen gewähren von
Schuls und
Sent aus mit dem
Piz Lischanna ein imposantes
Ansehen. Der Piz Triazza, den man früher vielfach als hintern Lischannagipfel bezeichnete, ist mit dem
Piz Lischanna (3109
m) durch einen hohen und gezackten, SSW. hinziehenden
Grat von 800 m Länge verbunden und von ihm 1 km ostwärts entfernt.
Zwischen ihren
Wänden und
Rippen liegt der kleine Triazzagletscher, unter dem sich in gekrümmtem, engem
Felsenthal mächtiger
Gehänge- und alter Moränenschutt weit herab dehnt.
Hinten liegt der ansehnliche Lischannagletscher; nach N. setzt sich der
Gebirgsgrat über den Punkt 2662 m in den 2797 m hohen hintern
PizAjüz fort. Im W. der hohen Kette liegt
Val Triazza, im O.
ValCurtinatsch-Val d'Uina. Der Piz Triazza wird fast einzig von Jägern erstiegen, während
Piz Lischanna
ein bevorzugter Zielpunkt der Touristen ist.
Der Piz Triazza ist zur Hauptsache aus Hauptdolomit,
Steinsberg- oder Liaskalk und in den letztern ein- und aufgefalteten
dunkeln Liasmergeln (Allgäuschiefern) aufgebaut und besitzt tektonisch eine überraschend kühne Struktur.
Die auf den triadischen Hauptdolomit indiskordanter Lagerung von SO. her bewegte und übergeschobene Falte des Liaskalkes
enthält in spitzer Mulde dunkle, mit dessen
Grau und
Rot auffallend kontrastierende Liasschiefer eingeschlossen und zeigt
dieselben wieder als Decke gegen die höchste Spitze hin.
Prachtvoll kann man diese Lagerung, die durch den Farbenwechsel der Gesteine auch dem
Laien auffallen muss, von der Sentnerstrasse
hinter
Schuls und von
Sent aus sehen. Die Kalke und Breccienbänke des Lias enthalten Versteinerungen, wie Pentacrinus-Stielglieder,Lima, Spiriferina, Belemniten und Pecten. Die Mergelschiefer des Lias zeigen Einschlüsse von Algen und
Belemniten. Als jüngstes Formationsglied sind die roten und grünen Aptychenschiefer des Tithon oder Malm zu nennen, die
am höchsten Gipfel auftreten und reiche Einlagerungen von roten Hornsteinen und Jaspisschiefer mit Radiolarieneinschlüssen
enthalten. Die schwarzen Liasschiefer der spitzen Mulde unter dem Piz Triazza weisen
Bänke von dichtem, kompaktem dunkeln
Kalkstein auf, der leicht polierfähig ist und als sog. Marmor verwendet werden könnte, wenn die Bruchstellen
nicht so hoch und abgelegen wären.
(Val)(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2100-1151 m. Steiles
Felsenthal der rechten Thalseite des Unter
Engadin. Beginnt in der wilden Gebirgsnische
zwischen
Piz Lischanna und
Piz Triazza und mündet bei dem etwas über 1,5 km von
Schuls entfernten
WeilerPradella (1179 m) aus. Parallel im W. zieht sich das etwas längere
Val Lischanna herab, im O. folgt das kurze
Val Chazet. Val Triazza
ist bis zu den mächtigen Moränenwällen im
Hintergrund 3 km lang und hat auf dieser Strecke ein Gefälle
von 32%. Der sichtbare Bachlauf aber ist nur etwa 1,5 km lang und besitzt 26,5% Gefälle. Auf dem ausgebreiteten Schuttkegel
unter dem Ausgang des
Tobels liegen die
Häuser von
Pradella. Die Richtung ist im ganzen NW.
¶
mehr
In den felsigen Abstürzen unter den Waldwiesen Bain Jonnair und Bain Crotsch lässt sich ein verhältnismässig sehr junger
Durchbruch des Gebirgsthälchens erkennen. Der Wald reicht in diesem bis 2100 m hinauf; zuoberst liegen unter der Schuttnische
zwei sich vereinigende Schutt- und Lawinenzüge. Etwa in 2160 m Höhe liegt vor der untersten grossen Moräne
des alten Triazzagletschers der Crap della Fontana, ein mächtiger Trümmerblock von graurötlichem Lias- oder Steinsbergkalk,
der in einem flachen Becken seiner Oberfläche lange stagnierendes Regenwasser aufbewahren kann. Am geologischen Aufbau des
Gebirgshanges nehmen alle Schichten vom kristallinen Grundgebirge bis zur obersten Trias teil. Der Gneisfuss dieser Formationen
bildet einen Rücken, über welchem die Sedimente nach SO. gegen das Gebirge einfallen. In der Gegend der Waldterrasse von
Bain Crotsch bricht aus dem Zweiglimmergneis ein dioritaplitisches Gestein hervor, und zwischen dem Gneis und Serpentin tritt
dort noch Saussurit-Biotitgabbro auf.