Torrents
(Les) (Kt. Wallis, Bez. Entremont, Gem. Liddes).
1560 m. Maiensäss in einer Waldlichtung links vom Wildbach von Là, am Eingang in die Combe de Là und am Gehänge der Terrasse von Bavon.
Neun Hütten.
(Les) (Kt. Wallis, Bez. Entremont, Gem. Liddes).
1560 m. Maiensäss in einer Waldlichtung links vom Wildbach von Là, am Eingang in die Combe de Là und am Gehänge der Terrasse von Bavon.
Neun Hütten.
Torri
(Kt. Tessin, Bez. Lugano). 1344 m. Kleine Anhöhe am SO.- und O.-Hang des Monte Magino (1640 m) und des Poncione di Breno (1658 m);
1,8 km n. Breno. Am NW.- und S.-Hang die Alpweide Magino.
Schöne Aussicht ins Val Magliasina.
Aufstieg von Vezio in 1½ Stunden.
Torri
=
Turm (lat. turris).
Torri
(Casa di) (Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia, Gem. Cerentino).
940 m. Teil des Dorfes Cerentino im Val Campo, einer rechtsseitigen Verzweigung des Maggiathales, und 34 km nw. Locarno. 3 Häuser, von denen aber nur eines bewohnt wird.
Viehzucht. Als dieser Teil des Dorfes vor etwa 20 Jahren durch eine Feuersbrunst fast vollständig zerstört wurde, zogen die Bewohner nach den übrigen Quartieren des Dorfes oder wanderten aus.
Torricella
(Kt. Tessin, Bez. Lugano, Gem. Torricella-Taverne).
413 m. Gemeindeabteilung und Dorf 2 km nw. der Station Taverne der Linie Bellinzona-Lugano-Chiasso der Gotthardbahn.
Postablage. Zusammen mit zerstreuten Einzelsiedelungen: 74 Häuser, 318 kathol. Ew.;
Dorf: 69 Häuser, 302 Ew. Kirchgemeinde Torricella-Taverne.
Weinbau. Vieh- und Seidenraupenzucht.
Auswanderung der jungen Männer als Maurer, Gipser und Maler in die übrigen Kantone.
Der Name des Dorfes rührt von einem einstigen festen Turm (torre) her, dessen Reste heute noch sichtbar sind.
Das schön gelegene und von alten Kastanienselven umrahmte Dorf ist die Heimat der Künstler- und Gelehrtenfamilie Magistretti, des Baumeisters Cosimo Morelli, der im 18. Jahrhundert lebte und in Imola und Rom Kirchen, Theater und Privatpaläste schuf, und des als Stukkateur eines guten Rufes sich erfreuenden Pietro Trefogli (1763-1835), dessen schönste Werke an der Certosa von Bologna und in Ferrara zu sehen sind.
Von Torri
cella
ersteigt man in 4½ Stunden den
Monte Tamaro über die
Alpe
Fornè und durch das
Val
Cusello.
Torricella
(Monti di) (Kt. Tessin, Bez. Lugano, Gem. Torricella-Taverne).
800-950 m.
Maiensäss mit einigen Hüttengruppen und magerer Weide, 1 Stunde
w. über Torri
cella.
Hier oben wird fast das ganze Jahr Vieh gehalten;
morgens und abends kommen die jungen Mädchen aus dem Dorf herauf, um das Vieh zu besorgen, sowie die Butter und die kleinen Käse zu bereiten, die dann auf den Markt von Lugano gebracht werden.
Torricella-Taverne
(Kt. Tessin, Bez. Lugano). Gemeinde mit den Dörfern Motto, Taverne Inferiore, Taverne Superiore und Torricella. Zusammen: 122 Häuser, 587 kathol. Ew. Kirchgemeinde.
(Sasso di) (Kt. Graubünden, Bez. Bernina). 1368 m. Isolierte Felskuppe an der w. Seite der Berninastrasse, im obern Puschlav zwischen Pisciadello und Pedemonte und 1,1 km n. Angeli Custodi. Besteht aus Talkschiefer.
(Il) (Kt. Graubünden, Bez. Moesa). 2029 m. Vorberg des NW.-Grates des Sasso della Paglia (2595 m) in der vom Tambohorn zwischen dem Misox und San Giacomo-Mairathal in meridionaler Richtung streichenden Alpenkette;
2,2 km nw. vom wilden Sasso della Paglia. Im N. zieht sich Valle di Leggia und im S. Valle di Grono, Seitenthälchen der Moesa, hin.
Die grüne, nach allen Seiten (mit Ausnahme im N.) sanft abfallende, eine gute Thalaussicht bietende Vorhöhe wird vom Dorf Leggia durch die Valle Leggia und über die Alpen Ligozone oder Mea (1856 m) bestiegen.
Der in die Alpe di Ligozone hinführende Weg reicht bis auf den Grat. Am SW.-Hang liegt über der Valle di Grono die Alpe della Piazza (1538 m), aus welcher der Grat des Torrione ebenfalls bestiegen werden kann.
Gebirgsformation ist ausschliesslich der Tessinergneis.
(Pizzo) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 3300 m. Grenzgipfel zwischen der Schweiz und Italien in der Albigna-Disgraziagruppe des Berninamassives; 1,2 km sö. der Cima di Castello (3402 m).
Im N. liegt das mächtige Firnfeld des Fornogletschers;
im SO., wieder an der italienischen Grenze, erhebt sich der Monte Sissone 3363 m).
Auf den italienischen Karten ist der Pizzo Torrone mit den Gipfeln Torrone orientale (3333 m), Torrone centrale (3270 m) und Torrone occidentale (3349 m) verzeichnet.
Die beiden erstern können von Geübten von der Fornohütte des S. A. C. (2561 m) in 5 und von Maloja her in 7 Stunden erstiegen werden, während der Torrone occidentale von der Fornohütte aus allein 7 Stunden erfordert und wegen der vielen Gletscherspalten und der steilen Felsen sehr schwierig ist;
das letztere gilt auch von der von der Forcella di San Martino (oder Passo di Zocca; 2743 m) her gewählten Route.
Dem Fornogletscher entlang kann man auch mit Gefahr zum Einschnitt rechts vom Torrone orientale und durch ein Couloir links am Torrone hinab zur gleichbenannten Alp und durch die Valle di Mello nach San Martino und ins Veltlin gelangen.
Ausschliessliche Gesteinsart ist der Berninagranit.
Torrone = grosser Turm.
d' Orza (Kt. Tessin und Graubünden). Gipfel. S. den Art. Orza (Torrone d').
und sous Torry (Kt. Freiburg, Bez. Saane, Gem. Freiburg und Granges Paccot).
664 und 650 m. Landhäuser und Höfe, am NO.-Hang der Höhe von Bonnefontaine und 1,5 km nw. Freiburg. 4 Häuser, 23 kathol. Ew. französischer Zunge.
Kirchgemeinden Givisiez und Freiburg. Acker-, Wiesen- und Obstbau, Viehzucht.
Schöne Aussicht auf Jura und Alpen. 1565 befand sich hier eine Windmühle.
(Le) (Kt. Waadt, Bez. Nyon). 430-375 m. 2 km langer Bach; sammelt seine Wasser aus dem Sumpfgelände w. Mies, vereinigt sich mit dem Nant und durchfliesst das kleine Tobel zwischen den Dörfern Mies und Tannay, um von N. her in den Genfersee zu münden.
(Ghiacciajo di Val) (Kt. Tessin, Bez. Leventina). 2730-2400 m. Kleiner Hängegletscher an der N.-Flanke des Cristallina (2910 m), s. über dem Val Torta in einem von Gneiswänden gebildeten Felsenzirkus.
(Pass Da Val) oder Vereinapass (Kt. Graubünden, Bez. Inn). Etwa 2600 m. Passübergang in der Silvrettagruppe; führt zwischen den Plattenhörnern (3221 m) und dem Piz Fless (3023 m), dem gewaltigen Piz Linard direkt gegenüber, von Klosters im Prätigau oder vom Flüelapass durch Val Flüela und Val Fless ins Val Saglains nach Lavin und Süs im Unter Engadin hinüber. Die Richtung ist W.-O. Von Klosters geht man durch das Vereinathal zur Vereinahütte des S. A. C. (1980 m; Sommerwirtschaft) und zur Alp Fremdvereina (1962 m), wo das Thal sich gabelt, dann durch das nördl. Quellthälchen, das Süserthal, am Flesspass vorbei über die flache Berghöhe und steil hinab durch Val Saglains nach Lavin oder S. Die ganze Tour dauert 9-10 Stunden.
Vom obern Ende des erwähnten Süserthals geht man auch rechts zu dem mit kleinen Alpenseen geschmückten Flesspass (2452 m) hinüber und dann durch Val Torta und Val Fless hinab auf die Flüelastrasse im Val Flüela oder Susascathal. Wählt man den Flüelapass für eine Tour über den Pass da Val Torta oder Vereinapass, so steigt man von der Flüelastrasse über der Alp Pra Dadont (1810 m) ins Val Fless und Val Torta hinauf auf den Flesspass und ist dann gleich auf dem verhältnismässig breiten Plateau der Höhe angelangt. Auf der Passhöhe verschlingen sich die Wege derart, dass es schwierig ist, sich zurecht zu finden; bei nebligem Wetter kann es gefährlich werden. Gestein des Passüberganges ist der Flüelagneis (Augengneis, mit gequetschten Quarzkörnern und Feldspatkristallen).
(Piz Da Val) (Kt. Graubünden, Bez. Inn).
2986 m. Westl. Ausläufer des vergletscherten Piz Fless (3023 m) auf der Engadiner Seite der Silvrettagruppe, zwischen Val Torta-Val Fless, linksseitigem Nebenthal des Val Flüela oder Susasca, und dem Val Saglains, das sich zwischen Lavin und Süs öffnet.
Der Piz da Val Torta ist vom Piz Fless 1,3 km entfernt. Im N. der kleine Vadret Fless und darüber hinaus der Fless- und Vereinapass, im SW. die Alp Fless Dadaint (2122 m) und auf der SO.-Seite das kleine, zum Val Fless hinabreichende Val Gröss.
Der Gipfel kann von der SO.- und von der N.-Seite über den Flessgletscher erstiegen werden, doch geschieht dies selten. Er besteht ganz aus Flüelagneis.
(Val) (Kt. Graubünden, Bez. Albula). 2440-1799 m. Thälchen in der S.-Flanke des Stulsergrates. Sein ¶
Wildbach vereinigt sich unter den Hütten von Runsolas von rechts mit dem Stulserbach.
(Val) (Kt. Graubünden, Bez. Inn). 2400-1600 m. Kleines Seitenthälchen des Ober Engadin; entspringt an den N.-Ausläufern des Piz d'Esen und mündet gegenüber Cinuskel von rechts in den Inn. Parallelthälchen zu ihm sind auf kurze Distanz im N. das Val Mela und im S. das Val Flin. Richtung westl., mit einer kurzen Biegung nach N. (Val Torta = krummes Thal);
Länge, die Trockennische des Hintergrundes mitgerechnet, fast 3,5 km, Bachgefälle gegen 30%. An der N.-Seite befindet sich der Waldgrund Pignait mit einem kleinen Hochmoor.
Val Torta ist bis zu ⅔ der Höhe bewaldet und verläuft dann in Fels;
die Mündung liegt in tiefem Schutt. An der zweituntersten Krümmung schneidet sich der Bach tief ein und verursacht Nachbrüche und Rutschungen der Uferwände;
die Lawinen fallen durch das Tobel bis zum untern Weg herunter.
Das Thälchen, in welches von S. her eine lange Felsrüfe mündet, entspringt im Hauptdolomit;
in seinem mittlern Verlauf folgen die ältern Triasglieder, und der Unterlauf liegt in Casannaschiefer (Serizitgneis, Gneisphyllit) und Gneis.
(Val) (Kt. Graubünden, Bez. Inn). So nennt man den obersten Abschnitt des Val Fless. S. dies. Art.
(Val) (Kt. Graubünden, Bez. Inn). 1900-1081 m. Rechtseitiges Nebenthal des Unter Engadin; mündet zwischen den Weilern Raschvella und San Niclà unterhalb Remüs zum Inn aus. Es entspringt unterhalb des Punktes 1919 m zwischen den Kalk- und Dolomitstöcken des Piz Lad (2811 m) und dem vordern Piz Ajüz (2754 m), nimmt zuerst nordwestl. Verlauf, biegt dann nach W. und SW. um und mündet, zuletzt wieder westl. fliessend, zum Inn aus. Im obern Teil und wieder in der Mitte stark durchschluchtet. Im Vordergrund schmale Waldstreifen und seitlich derselben schönes Wiesland, dann mit Tannen, Föhren und Arven bestockt bis nahe zum Ursprung.
Länge 2,4 km; Bachgefälle 34%. Von der Mitte aus liegt im S. das idyllische, rings von Wald umgebene Maiensäss Prümaran (1717 m). Am Ursprung prachtvolle Quellen, die an der Grenze zwischen der kristallinischen Formation und dem alpinen Muschelkalk über moosigen Stufen oder zwischen Schutt und grünem Weideboden entspringen und zusammenströmen. Am vertieften Becken unter diesen Felsterrassen und -stufen blüht in ganzen Gesellschaften die schöne ostalpine Cortusa Matthioli.
Darüber die mit Schutt und Trümmern bedeckte grosse Felsennische zwischen dem Piz Ajüz und Piz Lad. Auf den Felsterrassen der Umgebung des Val Torta wächst vielfach Tofieldia borealis. Gesteine sind vom Ausgang an gerechnet: Versteinerungsleere, tonigkalkige «Engadinschiefer», dann der verschieden abändernde Granit des von Raschvella herüber reichenden Granitstockes oder -riffes und zwischen den Kalktonschiefern und dem Granit noch Serpentin;
weiter oben Gneis, ein schmales Band paläozoischer kalke, Verrucano und alpiner Muschelkalk, letzterer meistens von Schutt überdeckt.
Val Torta = krummes oder gekrümmtes Thal.
(Val) (Kt. Tessin, Bez. Leventina). 2533-2000 m. Von einem Kranz von Felswänden umrahmtes, oben schuttiges und unten die Alpweide gleichen Namens (zwei Hütten in 2154 m) tragendes Hochthälchen am N.-Fuss des Cristallina (2910 m) und des an seiner N.-Flanke hängenden kleinen Ghiacciajo di Val Torta.
Umschliesst das Quellgebiet des Riale Cristallina, der bei Ossasco im Bedrettothal von rechts in den Tessin mündet.
Aus dem Thal gelangt man südwestwärts über die Forcola di Cristallina (2533 m) ins Bavonathal und ostwärts über den Passo di Naret (2443 m) ins Val Lavizzara, beides oberste Verzweigungen des Maggiathales, hinüber.
Das Val Torta bildet den obersten Abschnitt der Alpe di Cristallina.
(Val) (Kt. Tessin, Bez. Leventina). 2744-2231 m. Oberer Abschnitt der Alpe della Sella links über der Gotthardpasshöhe. Beginnt an dem ins Unteralpthal hinüber führenden Passo della Sella (2744 m) und endigt mit dem Lago della Sella, einem der Quellseen des Gotthardtessin, unter welchem die Axe des Gotthardtunnels durchgeht.
Das im O. von Giubing (2770 m) und im N. vom Pizzo Centrale (3003 m) umrahmte Val Torta steigt nach W. ab und biegt mit der nach unten folgenden Alpe della Sella nach S. und endlich nach SW. um.