Flachs. Die eidg. Viehzählungen ergeben folgende Resultate:
1886
1896
1906
Rindvieh
6271
7913
8596
Pferde
329
350
589
Schweine
962
2349
3164
Schafe
121
148
33
Ziegen
880
1051
683
Bienenstöcke
1465
1919
-
8 Käserein, 5
Mühlen und 4
Sägen. Marmorbruch im
Wolfhag bei
Degersheim und Tuffsteinfabrik in
Ganterswil.
Hauptbeschäftigung der Bewohner ist die Industrie, und zwar Maschinenstickerei und Weberei. Hauptsitze der industriellen
Tätigkeit sind
Flawil, Ober und
Nieder Uzwil,
Degersheim. Hausindustrie in einzelnen Stickmaschinen und Webstühlen geht bis
in die Einzelgehöfte hinauf. Bedeutend ist auch die Weisswarenfabrikation in
Flawil und
Degersheim.
Der Bezirk zählt 132 Betriebe mit Motoren. 5 Bierbrauereiein, Maschinenfabriken in Niederuzwil, Giesserei
und Eisenhammer in
Ganterswil. Grosse Gärtnerei. 3 Buchdruckereien mit je einer Zeitung. 4 Sparkassen und eine Filiale der
Toggenburgerbank. 4 Sekundarschulen. Zahlreiche gemeinnützige, wohltätige, berufliche, politische und religiöse Vereine.
Lesegesellschaften und Volksbibliotheken. Ein
Frauenkloster
(Magdenau). Eine Rettungsanstalt. Armen- und Waisenhäuser. Je
eine schöne
Brücke über die
Thur und die
Glatt; alte gedeckte Holzbrücke über die
Thur bei
Henau. Den
Bezirk durchziehen die Linie
Zürich-Winterthur-St.
Gallen mit den Stationen
Flawil,
Uzwil und
Schwarzenbach, sowie die
Bodensee-Toggenburg-Zürichseebahn
mit den Stationen
Degersheim und
Mogelsberg. Zahlreiche schöne
Strassen und Postwagenverbindungen. Im obern Teil des Bezirks
sieht man noch neun Burgruinen
(Landegg, Gielsberg,
Eppenberg,
Krähenberg etc.).
(LaPetite)(Kt. Waadt,
Bez.
Orbe und Yverdon).
Ehemaliger Kanal, der 1824 links vom Unterlauf der
Thièle oderOrbe gegraben worden
ist und sich der
Orbe parallel von der heutigen Arbeiterkolonie
Orbe bis zur einstigen Vereinigung des
Mujon mit der
Thièle nahe
Yverdon hinzog. Er diente zur Ablenkung der Hochwasser und wurde auch
«Fossé neuf» genannt.
(Kt. Tessin,
Bez. Blenio).
2101 m. Bergstock zwischen
Olivone und
Campo, gegenüber dem
Sosto (2221 m) und rechts über der Wildbachschlucht,
die ihn von diesem trennt.
Die breiten und sanft geneigten Gehänge tragen fruchtbare Alpweiden und bestehen
aus leicht verwitternden Casannaschiefern.
Der Berg erfreut sich des
Rufes eines der schönsten Aussichtsgipfel im nördl.
Tessin
und kann von
Olivone aus, von woher gesehen er einen mächtigen Eindruck macht, entweder über
Campo und die
Alpe de
Predasca
oder überSomascona und die
Hütten von Anvedua in je 3 Stunden erstiegen werden.
(Piz)(Kt. Graubünden,
Bez. Albula).
2662 m. Gipfel in der Kette des
Piz Curvèr
(Albulagruppe); 4,3 km wnw. vom Dorf
Reams. Im S. des
ausgedehnten Bergstockes liegen das
Val Adont und die
MaiensässeMundaditsch und Somm ils Melens; im W. steht in 2434 m die
stattliche
KapelleMaria Ziteigl an dem
Salux und
Reams mit der
Stürviser Alp (2077 m) und
Stürvis verbindenden Passübergang
der
Furcletta. Diese liegt in einer tiefen Einsattelung zwischen dem Piz Toissa und dem
Grat des
Piz Curvèr,
dessen Hauptgipfel nur 2,6 km von unserm Berg entfernt ist. Im NW. dehnen sich die sanft geböschte Alp Munteer mit einem
kleinen Bergsee, im N. die
Wiesen,
Weiden und Berghütten von
Ratitsch und
Muntér, auch Waldland, während der O.-Fuss vom ausgedehnten
Waldhang von Patschanga eingenommen ist.
Der Piz Toissa, der z. B. vom Bahnhof
Tiefenkastel und der Lenzerheidestrasse aus prachtvoll sichtbar ist, besitzt gegen die
O.-Seite hin derart um eine weite Felsennische stehende Dolomitwände, dass der Gebirgswall fast ein kraterförmiges
Aussehen gewinnt. Dieses wilde
Felsenthal heisst
Val Gronda. Der Berg wird vonMaria Ziteigl aus in einer
Stunde, von
Reams und
Salux über Ziteigl in 4½ Stunden erstiegen, auch kann man die
Wege von
Tiefenkastel, von
Stürvis, der
Stürviseralp und über die Muttneralp herauf wählen.
Zur
KapelleMaria Ziteigl wird vom
Oberhalbstein und vom
Schams her gewallfahrtet. Die Umgebung des
Berges weist eine
reiche Alpenflora auf. Sein
Stock besteht aus (wahrscheinlich oligozänen Flysch darstellenden) «Bündnerschiefern»,
die mit Grünschiefern und
Serpentin vielfach vergesellschaftet erscheinen, sowie ferner aus Dolomiten, Kalken und Rauhwacken
der Trias
(Haupt- und Arlbergdolomit). Die Jüngern Schieferbildungen der Abhänge um den Piz Toissa fallen allseitig unter
die Triaskalke und -dolomite der Höhen ein, so dass die ältern Gesteine teils inselartig, teils zackig
in die Schieferbildungen hinübergreifen und auf dem Flysch zu schwimmen scheinen.
Sie dürften die Reste einer Ueberschiebungsdecke sein, welche von O., S. und W. her auf den Flysch hinaufgeschoben wurde.
Auf allen Gehängeseiten treten mit den jüngsten Schieferbildungen dynamometamorph veränderte Grünschiefer
und reiche Serpentinbildungen auf; zwischen
Salux und
Dèl erscheint in der
Höhe auch Gabbro, ebenso auf Sigliz zwischen dem
Piz Toissa und der
Stürviseralp; bei Somm ils Melens am S.-Fuss gibt es, wie an andern
Stellen des
Val Adont, weissen Kalzitmarmor
in den Grünschiefern.
(Le) (Kt. Waadt,
Bez. Aubonne).
730-570 m. Rechtsseitiger Zufluss der
Aubonne; entspringt mit einer temporären Stromquelle 1,5
km w.
Bière, durchfliesst das dieCombe deFréchaux fortsetzende tiefe Waldtobel sw. und s. der
Ebene von
Champagne, d. h. des Waffenplatzes
Bière, und mündet nach bloss 4,5 km langem
Lauf nach SO. und O. Im Frühjahr führt die
Quelle oft viel
Wasser und verdient dann einen Besuch. Meistens aber liegt sie trocken, worauf der Bach, dessen
Boden mit schwarzem
Moos ausgepolstert ist, von einigen tiefer unten gelegenen Bodenspalten gespiesen wird. Hauptsächlichste
Nebenader ist die von rechts kommende
Saubrettaz. 1 km unterhalb der Quelle wird der Toleure von der Strasse
Bière-Gimel überschritten.
Von der
Brücke führt ein kleiner Weg zur Quelle hinauf, die 500 m unterhalb des im Urgon geöffneten
Steinbruches von La
Gottettaz entspringt. Das
Wasser tritt daher wahrscheinlich durch die Spalten dieser Kalkstufe und eine
Lage von Moränenschutt an die Erdoberfläche hinauf. Gleichen
Ursprungs sind wahrscheinlich auch die ständig fliessenden
Quellen der
Aubonne, die unweit der Toleurequelle, aber etwa
¶
mehr
64 m tiefer unten (662 m) mitten in einer Vertiefung in der Moränendecke entspringen.
Der Toleure erscheint gleichsam als
Ueberfluss der unterirdischen Laufstrecke der Aubonnequellen. 1597: Tolere.