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sie berührt
Degersheim,
Mogelsberg,
Oberhelfentswil,
Brunnadern,
Lichtensteig und
Wattwil, um dann im Rickentunnel die Bergkette
Regelstein-Kreuzegg zu unterfahren und in die Station
Uznach der Linie
Rapperswil-Weesen einzumünden.
Bazenheid hat Postwagenverbindung
mit
Kirchberg-Gähwil,
Bütswil mit
Mosnang-Dreien-Mühlrüti, mit
Ganterswil-Nassen-Hoffeld-Degersheim und mit
Thaa-Libingen,
Degersheim mit
Hoffeld-Mogelsberg-Necker-Brunnadern und mit
Hoffeld-Dicken-St. Peterzell,
Dietfurt mit
Wigetshof-Oberhelfentswil-Necker,
Ebnat-Kappel mit dem obersten Toggenburg
und über
Wildhaus nach Garns,
Grabs und
Buchs im
Rheinthal,
Hemberg mit
Schönengrund,
Lichtensteig mit
Wigetshof-Oberhelfentswil-Necker-Brunnadern-St.
Peterzell-Schönengrund und mit
Gurtberg-Krinau,
Nesslau mit
Neu St.
Johann-Ennetbühl-Rietbad,
Wattwil mit
Heiterswil-Hemberg, über den
Riken mit
Uznach und mit
Lichtensteig-Wasserfluh-Brunnadern-St.
Peterzell-Schönengrund-Waldstatt. Ein Netz von prächtigen
Strassen verbindet Gemeinde um Gemeinde und
Ortschaft um Ortschaft. Allerorts blühen Handel und Verkehr, Landwirtschaft und Viehzucht. Beinahe sämtliche Ortschaften
sind zugleich auch besuchte
Märkte. Die Toggenburg
erbank in
Lichtensteig entwickelt eine grosse Tätigkeit und hat Filialen
in St. Gallen,
Rorschach
Rapperswil, und
Wil.
Die Gesamtbevölkerung der Landschaft Toggenburg
beträgt 56024 Ew. in 13157 Haushaltungen und 9850
Häusern.
In den Bezirken Ober,
Neu und Unter Toggenburg
überwiegen die Reformierten, in
Alt Toggenburg die Katholiken (85%).
In der Geschichte ist das Toggenburg
namentlich durch die
Rolle bekannt, die es zuerst als
Grafschaft und dann als Landvogtei
des Stiftes St. Gallen
gespielt hat. Mehrere rätische Ortsnamen des obern Toggenburg
lassen darauf schliessen,
dass die Rätier ihre Ansiedelungen bis dorthin ausgedehnt hatten. Im übrigen gehörte das Land aber zum alemannischen Thurgau.
Urkundliche
Nachrichten über das Gesamtgebiet des Toggenburgs
beginnen mit dem 9. und dem 10. Jahrhundert.
Die alten Namensformen für das Thal und seine ersten Burgen sind Toccinburc, Toccanburc, Tokkenburg,
Tockenburg. Die erste Burg dieses Namens stand im sw. Teil der heutigen Gemeinde
Kirchberg auf der felsigen Kuppe des Idaberges
(s. den Art.
Alt Toggenburg). Der Name geht auf den alemannischen Personennamen Tokko oder Tocco zurück. Aus den freien alemannischen
Ansiedlern des Landes ging in der Folge ein zahlreicher Landadel hervor. Neben dem, im
Thurthal zu grosser
Macht gelangten Geschlecht der spätern
Grafen von Toggenburg
hatten in der Landschaft noch manche andern Herrengeschlechter
grosse Besitzungen, so die von Montfort, von
Werdenberg, von
Sax, von
Landegg (im untern Toggenburg
südl.
Uzwil), von Gielsberg,
von
Glattburg, von
Mogelsberg etc., und ebenso die
Klöster St. Gallen,
St. Johann,
Magdenau und (teilweise auch)
Einsiedeln.
Erst im Verlauf mehrerer Jahrhunderte gelangten die Edeln von Toggenburg in den alleinigen Besitz der ausgedehnten Landschaft, welche ihren Namen bis auf den heutigen Tag beibehalten hat. Der erste urkundliche Toggenburger ist ein Diethelm von Toccanburch, der mit seinen Söhnen Ulrich und Berchtold im Jahr 1044 als Zeuge bei der Ausfertigung einer Schenkungsurkunde erscheint. Etwa 30 Jahre später werden die beiden Brüder Diethelm II. und Folknand von Toggenburg genannt.
In den Kämpfen zwischen Kaiser Heinrich IV. und seinem Gegenkönig Rudolf von Schwaben (1077-1085) hielten die Brüder unter Anführung des Abtes von Reichenau zu Heinrich. Nachdem Folknand bei der Erstürmung der Feste Berneck ob St. Gallen durch die Truppen des Abtes Ulrich von St. Gallen 1081 getötet worden war, fiel auch die Toggenburg der Zerstörung anheim und musste Diethelm II. nach der Niederlage im Krätzerntobel bei Bruggen Frieden schliessen (1085). Das Geschlecht der Toggenburger verschwindet nun für ein Jahrhundert aus der Geschichte, um dann aber desto mächtiger von neuem aufzutreten.
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts erscheint ein dritter Diethelm von Toggenburg, der erst kurz vor seinem Tod den Titel eines «Grafen» erhalten haben muss. Auf seinem Grabstein in dem von ihm gestifteten Kloster Bubikon (1207) ist er als solcher genannt. Unter seinem Sohn Diethelm IV. wächst infolge von dessen Vermählung mit Guta, der Tochter Ulrichs von Rapperswil, die Hausmacht der Toggenburger durch den Anschluss von Uznach und Grinau, sowie die Erwerbung der Stadt Wil und von nördl. davon gelegenen thurgauischen Ländereien.
Von den beiden Söhnen Diethelms IV. ehelichte Diethelm V. die Gräfin Gertrud von Neuenburg und verlobte sich Friedrich I. mit einer Gräfin von Montfort, deren Vater, Graf Hugo, im obern Toggenburg grosse Besitzungen hatte. Infolge der Ermordung Friedrichs durch seinen Bruder Diethelm zerfiel die Grafschaft, indem deren einzelne Teile vom alten Grafen nun zumeist der Abtei St. Gallen vergabt wurden. Diethelm V. und seine Söhne suchten nach dem Tod des Abtes Konrad (1230) vergeblich, Wil und die übrigen Besitzungen dem Kloster St. Gallen wieder zu entreissen.
Das gräfliche Haus hob sich wieder mit Graf Kraft I. der zwar die Hoffnung auf eine Wiedererwerbung der verloren gegangenen Güter und namentlich der alten Stammburg ebenfalls aufgeben musste, dafür aber durch seine Heirat mit Elisabeth von Bussnang seinen Besitz anderweitig mehrte. Seinen Wohnsitz nahm er in der neu erbauten Feste Neu Toggenburg ob Lichtensteig. Beinahe zur nämlichen Zeit führte ein Vasall des Klosters St. Gallen gegenüber auf einem Hügel links der Thur die Burg Iberg auf, deren hochragende und vor kurzem restaurierte Ruine heute noch steht, während von der Neu Toggenburg sich bloss noch einige wenige Mauerreste erhalten haben.
Durch List nahm Graf Kraft 1248 den Iberger und seinen Sohn gefangen, worauf er dessen Schloss gegen den Abt von St. Gallen zu halten vermochte, bis er selbst auf einem Ritt nach Winterthur meuchlings getötet wurde. Unter seinem Nachfolger Friedrich III. traten finanzielle Störungen ein, so dass das Städtchen Lichtensteig, der Hof Bütswil und die Burg Rudberg dem Abt von St. Gallen verpfändet werden mussten, aber bald wieder eingelöst werden konnten. Friedrich IV. kaufte von den Edeln von Sax 1313 die Wildenburg bei Wildhaus im obersten Toggenburg und ¶
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legte bei den damaligen Bedrängnissen des im Kampfe mit den Waldstätten stehenden Herzogs von Oesterreich den Grund zur selbständigen Stellung seiner Grafschaft Toggenburg. Graf Kraft III. schloss mit der Stadt Zürich ein Burgrechts- und Schutzbündnis und hob ebenfalls das Ansehen seiner Herrschaft. Während der Fehden von 1288/89 zerstörten die Habsburger die Alt Toggenburg, die seither Ruine gebliebene stärkste Feste der Abtei St. Gallen. Durch seine Vermählung mit Kunigunde von Vaz fügte Graf Friedrich V. seinen Landen die Herrschaft Vaz bei; er erwarb ferner den Prätigau und die Thalschaft Davos, Stadt und Herrschaft Uznach, Schloss Grinau und die Orte Tuggen und Wangen, das Schanfigg hinter Chur und endlich verschiedene Güter im Gebiet des heutigen Kantons Zürich. Seinem Rang und Besitz entsprechend genoss er grosses Ansehen. Er war herzoglich österreichischer Rat und österreichischer Landvogt über Gaster und Windegg, auf welch letzterm Schloss er auch residierte.
Zürich und Luzern erkoren ihn als Schiedsrichter. 1378 erlangten die Grafen Diethelm IX. und Donat von Toggenburg von Oesterreich die Pfandherrschaft über Rapperswil und Umgebung, die March und das Wäggithal, sowie 1384 über die Feste Kiburg und die Stadt Winterthur. Zur Schlacht von Näfels zog Graf Donat als österreichischer Bundesgenosse mit 1600 Mann aus. Nachdem er aber 400 Mann und das Panner verloren, zog er sich vom Kampf mit den Eidgenossen zurück und schloss Frieden mit ihnen.
Unter Friedrich VII. erlangte die Grafschaft Toggenburg ihre grösste Machtentfaltung, worauf aber nach des Grafen Tod bei Abgang eines Leibeserben sofort deren Zerfall erfolgte. Zu dieser Zeit umfasste die Herrschaft das Toggenburg, Uznach, Maienfeld, Prätigau und Davos, Schanfigg und Churwalden, sowie die Pfandherrschaft über Feldkirch, das Rheinthal, Sargans, Windegg, March, Rapperswil. Friedrichs VII. Hinterlassenschaft gab infolge der Ansprüche von Zürich und Schwyz, mit denen der Graf im Burg-, bezw. Landrecht gestanden, den Anlass zu dem lang andauernden alten Zürichkrieg. Während Schwyz die March besetzte, schlossen die rätischen Gebiete der Grafschaft den Zehngerichtenbund; Rheinthal, Sargans, Windegg (Gaster) und Uznach wurden nach dem Abschluss des Zürichkrieges zu eidgenössischen Vogteien, und das eigentliche Toggenburg kam an die dem letzten Grafen verwandten Brüder Raron aus dem Wallis, von denen Petermann 1468 das Land um die Summe von 14500 Gulden an die Abtei St. Gallen verkaufte.
Ueber seine Landvogtei Toggenburg ernannte der Abt von St. Gallen einen in Lichtensteig residierenden Vogt. Zugleich liess er von den Gemeinden einen Landrat wählen, der aber sehr begrenzte Befugnisse hatte. Eine ebenfalls eingesetzte Landsgemeinde hatte bloss das Recht, das Landrecht mit Schwyz und Glarus zu erneuern und den Pannerherrn (Landeshauptmann) zu ernennen. Die niedere Gerichtsbarkeit über die obertoggenburgische Thalschaft von Wildhaus bis Krummenau gehörte dem Kloster St. Johann, diejenige über Ebnat, Kappel, Ricken und Wattwil dem Vogt auf Iberg, die von Lichtensteig den Stadtvorstehern, sowie diejenige in Hemberg, St. Peterzell und Brunnadern der Vogtei St. Peterzell. Diese Gemeinden des obern und mittlern Toggenburgs bildeten das sog. Obere Amt. Im «Untern Amt» waren die niedern Gerichte unter Edelleuten, dem Kloster Magdenau und dem fürstlichen Vogt von Schwarzenbach verteilt. Zu Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts machten auch toggenburgische Kontingente die Kämpfe der Eidgenossen im Burgunder-, Schwaben- und in den italienischen Lohnkriegen mit.
Die Reformationszeit schuf ernste Konflikte mit dem Landesherrn in St. Gallen, besonders infolge Einmischung Zürichs. Der grössere Teil der Bevölkerung namentlich im östl. und südl. Landesteil trat der Reformation bei und wollte nun auch nicht mehr einen katholischen Landesherrn anerkennen. Vergebens trat Abt Kilian Germann 1530 persönlich vor den Landrat in Lichtensteig. Kurz nachher wurden in freier Landsgemeinde ein eigener Landammann und Landrat gewählt. Am aber musste infolge Intervention der eidg.
Orte die Herrschaft des Klosters St. Gallen wieder anerkannt werden, bei welchem Anlass man zugleich die Glaubensfreiheit und die Mitbeteiligung der Landleute an den höhern und niedern Gerichten gewährleistete. Im März 1707 organisierten sich die Toggenburger als selbständiges Gemeinwesen, wodurch sie den Ausbruch des heftigen Toggenburger- oder Zwölferkrieges veranlassten. Der Badener Vertrag vom führte die Landschaft mit Bestätigung früherer Privilegien wieder ans Kloster St. Gallen zurück.
Obwohl unter Abt Beda der Druck weniger empfunden wurde, erhob sich durch die Einwirkung der französischen Revolution auch das Toggenburg wieder zur freien Selbständigkeit. Am fand in Lichtensteig eine grosse Volksversammlung statt, in deren Folge der letzte Landvogt, Müller-Friedberg, abtrat und dem Obmann des Landrates, Dr. Joh. Baptist Bolt aus Krummenau, die Landeshoheit übertrug. Bald versuchten die beiden Konfessionen, sich gesondert zu organisieren, wurden aber von der helvetischen Verfassung daran verhindert. Ein neuer Versuch 1799, die äbtische Herrschaft wiederherzustellen, misslang. So ward denn das Toggenburg zuerst dem Kanton Säntis und 1803 dem neu gegründeten Kanton St. Gallen angegliedert, dessen politische und Verwaltungsbezirke Alt, Neu, Ober und Unter Toggenburg es seither bildet.
Bedeutende Persönlichkeiten zählte das Land in älterer und neuerer Zeit in grosser Anzahl. Es seien genannt: der Reformator Ulrich Zwingli, der Mathematiker Bürgi, Stadtschreiber Steiger in Lichtensteig, Hermann und Moritz Miles, Andreas Steger, Basilius Germann, Joh. Giezendanner (Gründer der 1707 erstandenen Toggenburgischen moralischen Gesellschaft), die Dichter Joh. und Adrian Grob, der Instrumentenmacher Ulrich Ammann, der Volks- und Naturdichter Joachim Forrer, der Arzt D. Forrer, der Dichter und Schriftsteller Joh. Ludwig Ambühl, der als «Näbi's Ueli» bekannte Ulrich Brägger und Gregor Grob, Präsident des st. gallischen Erziehungsrates. Aus neuerer Zeit: der Kunstmaler und Kupferstecher Isenring, die Industriellen Moser, Mathias Näf, Anderegg, Raschle, Berlinger etc., die Künstler Stauffacher und Bösch, der volkstümliche Kreisammann Müller und seine Söhne Fürsprech J. J. Müller, Nationalräte und Fabrikanten J. B. und Fridolin Müller und Architekt und Dichter Georg ¶