Tœnisbergli
(Kt. Bern, Amtsbez. u. Gem. Frutigen). 1488 m. Alpweide am N.-Hang des Elsighorns, das von hier aus durch ein Felscouloir ohne Schwierigkeit bestiegen werden kann.
(Kt. Bern, Amtsbez. u. Gem. Frutigen). 1488 m. Alpweide am N.-Hang des Elsighorns, das von hier aus durch ein Felscouloir ohne Schwierigkeit bestiegen werden kann.
(Kt. Bern, Amtsbez. Laupen, Gem. Dicki).
581 m. Gemeindeabteilung und Weiler nahe der Vereinigung der Sense mit der Saane;
1,5 km nw. der Station Laupen der Sensethalbahn (Gümmenen-Flamatt).
12 Häuser, 91 reform. Ew. Kirchgemeinde Laupen.
Wiesenbau. Holzhandel.
(Kt. Wallis, Bez. Visp). 1491 m. Gem. und Pfarrdorf am sehr steilen Gehänge w. über Stalden, links über der Visp und am Eingang ins Nikolaithal. Auf der Strasse 5 km und längs der Fusswege 1 km von der Station Stalden der Linie Visp-Zermatt entfernt. Postablage. Gemeinde, mit Bürgen, Furren, Ober und Unter Bühl: 63 Häuser, 571 kathol. Ew.; Dorf: 29 Häuser, 314 Ew. Ackerbau u. Viehzucht. Das voll nach S. exponierte und weit ins Nikolaithal hineinschauende Dorf steht in sonniger und gesunder Lage. Die Pfarrkirche ist durch das verderbliche Visperbeben vom Jahr 1855 stark beschädigt worden. Das Dorf gilt als eine der ältesten Siedelungen im Gebiet der Visperthäler. 1100: Dorbia; 1224: Torbio; 1234: Torbi; 1418: Torbil; 1439: Törbil.
(Kt. Wallis, Bez. Visp, Gem. Törbel).
2115 m. Zwei Korporationsalpen der Gemeinde Törbel.
Sie umfassen die beiden Weiden «Bifingen» im S. und über dem das Dorf westwärts beherrschenden Wald und «Moos», welch letztere sich gegen die Höhen von Zeneggen und Birchen hinzieht.
Werden zusammen während einer Dauer von etwa 70 Tagen mit 194 Stück Grossvieh bezogen.
(Kt. Wallis, Bez. Visp, Gem. Törbel).
2595-2400 m. Thälchen am Fuss des N.-Grates des Augstbordhorns und oben über den Törbelalpen w. über dem Dorf Törbel. In seinem öden und einsamen Felsenzirkus liegen einige kleine Seebecken.
(Kt. Zürich, Bez. Affoltern). See. S. den Art. Türlersee.
(Kt. Zürich u. St. Gallen). 1240-341 m. 54,2 km langer, linksseitiger Zufluss des Rheins. Der Name (urkundlich Tozza und Toissa) leitet sich ab von «tosen» (mittelhochdeutsch dienen = laut rauschen) und bezeichnet also ein stark rauschendes Gewässer, einen Fluss mit Wildbachcharakter.
Die Töss entsteht aus zwei Quellarmen: der Hinteren Töss, die bei 1120 m am S.-Abhang des Schindlenberges, und der Vorderen Töss, die am W.-Abhang des Welschenberges bei 1240 m entspringt. Beide Quellbäche vereinigen sich, nachdem sie den inselartig zwischen ihnen gelegenen Tössstock umflossen haben, an der Tössscheide (794 m). Bei Boden (Steg) tritt der Fluss in 704 m Höhe in das Hauptthal des Zürcher Oberlandes ein, um nun vorwiegend nordwestwärts zu fliessen und bei Teufen am sog. Tössegg (341 m) in den Rhein zu münden.
Die Mündung wird dadurch erschwert, dass daselbst Rhein und Töss einander fast entgegenströmen, so dass sich an der toten Stelle zwischen beiden Strömungen Kiesinseln bilden. Die Flusslänge von der Tössscheide bis zum Rhein beträgt 54,2 km, das Gesamtgefälle auf dieser Strecke 453 m und das gesamte Flussgebiet 429 km2. Nennenswerte Zuflüsse: Der Fischenthalerbach bei Boden, der Fuchsbach bei Steg, der Weissenbach bei Bauma, der Steinenbach bei Wila, der Katzenbach bei Turbenthal, der Tobelbach bei Rikon, der Bähnthalbach ob Kollbrunn, der Weissenbach bei Kollbrunn, die Kempt ob Töss, die Eulach bei Wülflingen, der Wiesenbach bei Neftenbach, der Mühlebach bei Pfungen, der Wildbach bei Rorbas.
Die Wasserscheide verläuft: gegen die Thur vom Rhein über den Irchel nach Henggart, Dägerlen, Berg, Eschlikon, Dinhard, Rickenbach, Gündlikon und Hagenbuch, über den Schneitberg und die Thalwasserscheide zwischen Elgg und Aadorf zum Schauenberg, hinunter zur Thalwasserscheide bei Seelmatten, hinauf nach Sitzberg und über Allenwinden (merkwürdigerweise am Hörnli, das ganz ins Gebiet der Töss gehört, vorbei) zur Passhöhe der Hulftegg, dann über Hirzegg, Schnebelhorn und Schindlenberg zum «Abgebrochenen» Berg (nach bedeutenden Abstürzen aus Nagelfluhblöcken so benannt) nördl. der Kreuzegg, wo die Gebiete der Töss, Thur und Linth zusammenstossen; gegen die Linth: vom Abgebrochenen Berg über den Welschenberg zum Schwarzenberg, hinunter zur Passhöhe der Wolfsgrube, hinauf zur Scheidegg, hinunter zur Thalwasserscheide bei Gibswil und hinauf zum Allmann, wo Jona-, Töss- und Glattgebiet zusammenkommen;
gegen die Glatt: vom Allmann nach N. auf der Allmannkette bis zur Höhe nördl. Fehrenwaldsberg, hinunter zum Sattel von Bettswil und über die Thalwasserscheide von Bussenthal (bei Bäretswil) zu dem als Aussichtspunkt bekannten Rosinli (bei Adetswil), in Irgenhausen und Pfäffikon dicht am Pfäffikersee vorbei, dann über die niedrigen Höhen von Wermatswil, Freudwil, Gutenswil und Bisikon über Lindau nach Brütten, über die Höhen westl. Lufingen und über den Dettenberg zum S.-Fuss des Rheinsbergs und zum Rhein.
Die Töss ist ein reiner Mittellandfluss, der an der Grenze der gehobenen subalpinen Molasse seine Quelle hat und von da aus die gesamte Molasse bis zur Rheinlinie in senkrechter Richtung zu dieser durchquert (geradliniger Abstand etwa 45 km). Ausser der Glatt stand keinem andern reinen Mittellandfluss ein so langer Raum zur Ausbildung seines Laufes zur Verfügung. Für die Töss war ausserdem der Umstand wichtig, dass sie von einer hochliegenden Nagelfluhmasse ausgeht.
Diese reicht von der Kiburg und dem Schauenberg im N. bis zum Bachtel und der Kreuzegg im S. und hat in dieser Richtung eine Länge von 28 km, sowie im Mittel eine Breite von etwa 10 km. Nur ein schmaler Streifen von etwa 800 m Breite südöstl. der Kreuzegg liegt südl. der Tössquellen und gehört zu der subalpinen Nagelfluh, welche den ganzen N.-Fuss der Alpen begleitet. Alles übrige liegt wie eine Insel in das Sandstein- und Mergelgebiet des Mittellandes hinaus vorgeschoben und bildet das Gebiet, auf dem der Oberlauf der Töss sich gestaltete.
Mitten durch die alten Kiesablagerungen eines verschwundenen Stromes bildete sich ein neuer Fluss, die Töss, deren Hauptader ursprünglich von Steg an gerade nach S. über Fischenthal und Gibswil reichte, und zwar weiter als heute ihr Gebiet in diesem Sinne geht. Von S. her nagte aber in direkt entgegengesetzter Richtung an jenem Nagelfluhgebirge die Jona, die zufolge ihrer nahen und tiefgelegenen Erosionsbasis (Obersee) sich kräftig einschnitt und der Töss ihr südl. von Gibswil gelegenes Sammelgebiet raubte.
Noch zeugen vom ursprünglichen Zustand zwei Bäche, die erst nach N. fliessen, als wollten sie der Töss zueilen, dann aber auf einmal rechtsumkehrt machen und der Jona zuströmen. Nur wenn wir ein solches verloren gegangenes Sammelgebiet annehmen, können wir das breite Thal verstehen, welches sich von Steg bis Gibswil erstreckt, zum guten Teil versumpft und nur von einem kleinen, lässig strömenden Bach durchzogen ist, welcher nie imstande gewesen wäre, dieses Thal zu bilden. So verstehen wir auch die Thalwasserscheide bei Gibswil, die später durch eine kleine Moräne verschärft wurde, und die ganze tiefe Furche, die durch Jona und Töss in die Nagelfluhinsel des zürcherischen ¶
Oberlandes eingegraben worden ist. Beide Flüsse waren eben infolge bedeutenden Gefälles rüstig an der Arbeit. Da nun aber der eigentliche Oberlauf der Töss verloren gegangen war, erschien fortan der kräftigste Zufluss jener Furche, das vom Tössstock herströmende Wasser, als Hauptfluss. Dem abfliessenden Wasser stand ein bedeutendes Gefäll zur Verfügung, so dass ein tiefes Thal entstand, welches die Hörnli- von der Allmannkette, den Schauenberg vom Tannenberg und den Irchel vom Dettenberg schied.
Heute liegt die Thalsohle je etwa 330 m unter dem Plateau des Irchel und unter dem Gipfel des Schauenbergs, sowie etwa 430 m unter dem Gipfel des Hörnli. Im Oberlauf verzweigt sich die Töss in Schluchten hinein, aus denen man in ununterbrochenen Gehängen, die bis 70% Böschung besitzen, zu den 400-500 m höher gelegenen Gipfeln hinansteigt. Sonst sind die Gehänge terrassiert. Im obern Tössthal sieht man drei deutlich erhaltene Terrassensysteme in etwa 10, 60 und 100 m über der Thalsohle. Im mittleren Tössthal sind noch einige grosse Terrassen des letzten Systems vorhanden (Wolfensberg, Lindberg, Brühl und Eschenberg bei Winterthur; Hornacker bei Wildberg u. s. f.). Auf diesen Terrassen liegen die ältesten Siedelungen, während die den Ueberschwemmungen ausgesetzte Thalsohle an vielen Orten erst später bewohnbar wurde.
Jetzt hat die Töss im Unterlauf 4‰ und in der Gegend von Turbenthal-Sennhof 7,6‰ Gefälle; von Bauma bis zur Tössscheide wächst es von 11‰ auf 19‰. Zwischen Steg und der Tössscheide befinden sich die Stromschnellen im «Burri» (im ganzen 15 m hoch) und der 12,5 m hohe prachtvolle Wasserfall «im Lauf». Die Gegend zwischen Turbenthal und Sennhof bietet ein ausgezeichnetes Beispiel eines Thales im Stadium der Erweiterung. Die Töss hatte hier zu wenig Gefäll, um sich einzuschneiden.
Nur bei Hochwasser transportierte sie ihr Geschiebe, während sie bei gewöhnlichem Wasserstand über dasselbe floss, aber doch die Gehänge des Thales unterspülte. Diese brachen nach, der Schutt wurde bei Hochwasser fortgenommen, und es entstanden so die in das Gebirge hineingreifenden prachtvollen Buchten von Zell, Rämismühle und Rikon, zwischen denen die Sporne der Burghalden, des Horns und des Dettenriederwaldes zurückblieben. Einst floss die Töss in Serpentinen am Fuss der Gehänge in diese Buchten hinaus; der Mensch aber wies ihr den heutigen geraderen Lauf an. Der Kies der Thalsohle ist mit Grundwasser erfüllt, das als langsamer und breiter Strom thalabwärts zieht, und zwar auch dann, wenn das Flussbett trocken liegt. An den Spornen staut sich dieser Grundwasserstrom, um an geeigneten Stellen gewaltige Quellen zu bilden. Am Horn gegenüber Zell treibt eine solche eine Mühle und Säge. Aus dem unterirdischen Strom bezieht die Stadt Winterthur ihre Quellwasserversorgung.
Im obern Tössthal ist das Gefälle so gross, dass der ¶