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Jahrhunderts ihrem Schicksal überlassen, worauf sie allmählig zerfiel. 1082: Dierstein.
Jahrhunderts ihrem Schicksal überlassen, worauf sie allmählig zerfiel. 1082: Dierstein.
Thierstein.
Bezirk des Kantons Solothurn. S. den Art. Dorneck-Thierstein.
Thierstein
(Kt. Solothurn,
Bez. Thierstein
, Gem.
Büsserach). 465 m. Burgruine am W.-Ende des
Lindenbergs, 5 km sö. der Station
Laufen
der Linie
Biel-Delsberg-Basel. Steht auf einem steil abfallenden Felskopf unmittelbar über dem Dorf
Büsserach
und bietet von allen
Seiten her einen imposanten Anblick. Die Burg war der Sitz der mächtigen
Grafen von Thierstein
, die sich
in den Burgunderkriegen und den zahlreichen Fehden im Fürstbistum Basel
berühmt gemacht haben.
Ihre Stammburg stand bei
Wittnau (im aargauischen Bezirk
Laufenburg) nahe der
Homburg. Rudolf von Thierstein
baute dann zwischen 1152 und 1170 nahe dem Kloster
Beinwil, dessen Kastvogt er war, die Burg
Neu Thierstein
, die zur Verwaltung
der zahlreichen von dem Geschlecht aus der Erbschaft der
Grafen von
Saugern
(Soyhières) erworbenen
Güter günstiger gelegen
war als der alte Stammsitz. 1190 gehörte den Thiersteinern
die Kastvogtei des
Klosters
Kleinlützel und
das Patronatsrecht über die Kirchen von
Roggenburg und
Movelier, sowie die St. Benediktskirche in
Biel.
Sie lagen mit Jean de Vienne, Bischof von Basel, in Fehde um den Besitz der Grafschaft Nidau, die ihnen zufiel. Bei Sempach fanden mehrere Angehörige des Geschlechtes den Tod. 1388 waren sie Mundschenken am Hof des Fürstbischofes von Basel. Bischof Imer von Ramstein verkaufte ihnen 1389 die vier Dörfer Movelier, Pleigne, Roggenburg und Bourrignon, worauf sie 1416 vom Basler Bistum auch noch die Grafschaft Sisgau, die Städte Liestal und Waldenburg, sowie die Homburg erwarben.
Graf Oswald von Thierstein
befehligte bei
Murten die Truppen des
Bischofes von Basel
und der Städte
Pruntrut,
Colmar und Schlettstadt und schlug vor der Schlacht den Zürcher Führer Hans Waldmann nebst 150 weitern Hauptleuten der
Eidgenossen zu Rittern. Mit Solothurn
in Fehde geraten, sahen sich die
Thiersteiner genötigt, ins Burgrecht dieser Stadt zu treten
und ihr 1463 gegen eine geliehene Summe Geldes einen Teil der
Grafschaft zu verpfänden. Am Basler Konzil spielte das damalige
Haupt des
Hauses Thierstein
als Vertreter des Kaisers und Schutzherr der grossen Versammlung eine bedeutende
Rolle.
Nachdem der letzte Thiersteiner ohne rechtskräftigen Erben 1518 gestorben war, wollte der Basler Bischof Christoph von Uttenheim von der Grafschaft Thierstein als ihm von Kaiser Maximilian zugesprochenem Lehen Besitz ergreifen, wurde aber von Solothurn daran verhindert, das die Grafschaft sofort militärisch besetzte. Vorwand dazu bot das Burgrecht der Thiersteiner mit Solothurn und die Hypothek, die die Stadt auf die Burg Thierstein besass. Da dieser Streit mitten in die Wirren der beginnenden Reformation fiel, sah sich der aus seiner alten Residenzstadt vertriebene und von seinen einstigen Untertanen nicht mehr unterstützte Bischof genötigt, auf die schöne Grafschaft zu verzichten, die seither stets im Besitz von Solothurn geblieben ist. Ihre ehemaligen Bestandteile bilden heute die Solothurner Bezirke Dorneck und Thierstein, nachdem das Schloss mehr als zwei Jahrhunderte lang als Sitz der Solothurner Vögte gedient hat. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verkaufte die Gemeinde Büsserach die Burgruine der Sektion Basel des S. A. C., die im Turm einen von Fremden viel besuchten kleinen Rittersaal eingerichtet hat.
(Kt. Aargau, Bez. Laufenburg). 750 m. Schöne bewaldete Höhe der Rheintafellandschaft, N.-Ende eines von der Geissfluh-Schafmatt auszweigenden Höhenzuges; 1,5 km s. Schupfart. Der breite Bergrücken fällt nach W., N. und O. rasch und steil zu den Thälern von Wegenstetten, Schupfart und Gipf-Oberfrick ab. Am O.-Hang der auch Distelberg genannten Höhe steht über Gipf-Oberfrick die Burgruine (Alt) Thierstein.
(Kt. Wallis, Bez. Goms). 3300-2850 m. So heisst der 1,5 km lange Abschnitt des Rhonegletschers zwischen den Hinteren Gelmerhörnern im W. und der Kette des Tellstockes im O.
(Kt. St. Gallen, Bez. Ober Toggenburg, Gem. Wildhaus).
2084 m. Gasthaus und Schutzhütte am Weg von Urnäsch auf den Säntis, in der Fliesbord genannten breiten Grateinsattelung zwischen Grenzkopf und Graukopf.
Das Gasthaus wurde vom Klubhüttenwart J. Zimmermann 1902/03 erbaut, nachdem die Touristenfrequenz der Thierwies während der letzten Jahre auf mehr als das Doppelte angewachsen war.
Das Haus wurde 1904 eröffnet und bleibt jeweilen von Mitte Juni bis Mitte Oktober in Betrieb.
Der solide Bau enthält neben zwei Restaurationslokalen noch 5 Schlafzimmer mit 8 Betten und ein Gemach mit Heulager für 25 Personen.
Holz, Trinkwasser und Lebensmittel werden von der Schwägalp aus mittels eines 1400 m langen Stahlseilaufzuges heraufgeschafft.
Dicht unter dem Gasthaus steht die von den Sektionen Säntis und Toggenburg des S. A. C. im Jahr 1872 erstellte und 1891 vergrösserte Klubhütte, die durch Kauf in den Privatbesitz des Gasthausinhabers übergegangen ist.
Sie enthält Heulager für etwa 30 Personen.
Prachtvolle Aussicht auf die Alpen und das nördl. Vorland mit dem Bodensee.
Oberhalb der Thierwies befindet sich am Fuss des Säntisgipfels ein interessantes Karrenfeld.
Siehe: Lüthi, Gottlieb, und Carl Egloff.
Das Säntis-Gebiet. 2. Aufl. St. Gallen 1908.
(Les) (Kt. Waadt, Bez. Oron). Schulhaus in 700 m. Gemeinde mit zerstreut gelegenen Siedelungen auf den Höhen links über der Broye. Das den Mittelpunkt darstellende Schulhaus liegt an der Strasse Cully-Palézieux 4 km sw. Oron la Ville und 2,5 km ssw. der Station Palézieux der Linie Lausanne-Payerne-Lyss. Telegraph, Telephon. 31 Häuser, 157 reform. Ew. Kirchgemeinde Oron la Ville. Landwirtschaft. Die Gegend wurde 1266 von den Mönchen der Abtei Haut Crêt besiedelt und urbar gemacht. 1267: Thiolere = Ziegelei (vom Dialektausdruck thiole = tuile, Ziegel).
488 m. Gem. und Dorf am linken Ufer der kanalisierten Altachen, an der Kreuzung der Strassen Burgdorf-Langenthal und Herzogenbuchsee-Lindenholz und 3 km sö. der Station ¶
Herzogenbuchsee der Linie Olten-Bern. Postbureau, Telephon;
Postwagen nach Langenthal und nach Herzogenbuchsee.
Gemeinde, mit Homberg und Mättenberg: 85 Häuser, 650 reform. Ew.;
Dorf: 73 Häuser;
558 Ew. Kirchgemeinde Herzogenbuchsee.
Landwirtschaft. Käserei, Mühle, Säge, Gerberei. Im August 1907 fielen hier 14 Gebäude einer Feuersbrunst zum Opfer.
Fund einer Goldmünze.
«Unter der Linde» war eine der Gerichtsstätten von Murgenthal.
Grabhügel beim Schlossberg;
Reste alter Mauern am Schlossberg und am Burgstall zwischen Thörigen und Bleienbach.
Einstiger römischer Wachtturm auf dem Löhle. 1353 und 1363: Törinen, d. h. «bei den Türen».
Gemeint sind wohl die Eingänge zur Allmend.