Fremdenzentrum hat das an der internationalen Linie
Lausanne-Mailand gelegene Territet eine bedeutende Station der Simplonbahn.
Kopfstation der Drahtseilbahn Territet-Glion und der sie fortsetzenden Zahnradbahn
Glion-Caux-Rochers de
Naye. Die 680 m lange
Drahtseilbahn Territet-Glion ist mit ihrer Steigung von 57% eine Anlage von überraschender Kühnheit und überwindet eine
Höhendifferenz von 304 m. Sie wurde von Ingenieur N. Riggenbach in
Olten erbaut und am dem
Betrieb übergeben, der mit Wassergegengewicht derart erfolgt, dass der absteigende
Wagen den aufsteigenden in die
Höhe zieht.
Der ausserordentliche Aufschwung der Frerndenstationen
Glion und
Caux, verbunden mit dem Umstand, dass die Drahtseilbahn keine
Güter befördert, hat den Bau einer schmalspurigen elektrischen Bahn notwendig gemacht, die vom Zentralbahnhof
Montreux ausgeht und in
Glion an die Bahn auf die
Rochers de Naye sich anschliessen wird. Diese letztere geht von
Glion aus,
hat Dampfbetrieb und Zahnstange und erreicht ihre obere Kopfstation (2045 m) auf dem Weg über
Caux und
Jaman. Ihre Länge beträgt 7,5 km, ihre grösste Steigung erreicht 26%. Bei Territet stand einst ein alter Wachtturm.
Die Ortschaft trug bis 1861 den Namen Taritet.
768 m. Gruppe von 4
Häusern, am rechtsseitigen Gehänge des
Prätigaues und 1,5 km nw. der Station
Schiers der Linie
Landquart-Davos. 21 reform. Ew. deutscher Zunge.
Das Dorf ist am durch eine Feuersbrunst zerstört worden: 16 Wohnhäuser
und 19 Ställe und
Scheunen fielen dabei dem Feuer zum Opfer, sodass bloss ein Wohnhaus, ein Stall und die Kirche verschont
blieben.
Seither ist das
Dorf nach einheitlichem
Plan neu aufgebaut worden. 1345: Terzenaus.
1800-2600 m. Grosse Alpweide in einem tief in die S.-Flanke des
Piz Sol
eingeschnittenen und von N. her aufs Calfeisenthal mündenden Thälchen. 786 ha Fläche, wovon 496 nutzbare Alpweide, 40 Naturwiesen
und 250 unproduktiver Boden.
Plateauartiger breiter
Rücken,
dessen N.- und NW.-Wände furchtbar steil zum
Spöl abfallen und von vielen Felsentobeln durchschluchtet
sind. Im NW. die breite Vorhöhe Terza (2460 m) gegen das
Val Cluoza, das sich hinter
Zernez zum
Spöl öffnet;
Der
Piz Terza wird von
Lü (1918 m) aus in 3½ Stunden oder von
Santa Maria her in 4½ Stunden
erstiegen und bietet namentlich einen prächtigen Blick auf das äussere
Münsterthal und das obere Vintschgau.
Vorherrschendes
Gestein ist der die
Höhe aufbauende Hauptdolomit, der NO. streicht und NW. einfällt;
unter ihm folgen Arlbergdolomit,
alpiner Muschelkalk und am
S.-Hang in starker Verbreitung Verrucano, aus dem hier zweimal ein
Rücken von Phyllitgneis aufragt.
1395-2000 m. Alpweide in einem langen Trockenthal n.
vom
Gulmen und
Gatterifirst.
Hütten und Ställe in 1395 m. 2,5 km nö.
Wildhaus, von woher über die Frosalp bis zu denHütten
ein Fussweg führt, der sich von da zur
Kraialp einerseits und nach
Gruben andrerseits fortsetzt.
Die der Gemeinde
Gams gehörende
Alp umfasst eine Fläche von 156 ha, wovon 142 nutzbare Alpweide, 1
Wald, 3 Sumpfland und 10 unproduktiver Boden.
(Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
532 m. Gem. und Pfarrdorf im
Val Capriasca, 7 km n.
Lugano und mit dieser Stadt in Bälde durch eine
elektrische Strassenbahn verbunden. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen
Lugano-Tesserete-Maglio
di
Colla und Tesserete-Bidogno. 46
Häuser, 255 kathol. Ew. Weinbau, Vieh- und Seidenraupenzucht. Limonadenfabrik. Hauptort
des Kreises Tesserete und gewerblicher wie kommerzieller Mittelpunkt der gesamten
Pieve Capriasca. Reizende landschaftliche
Lage inmitten kleiner Anhöhen, die mit Weinreben und alten Kastanien bestanden sind. Sehr mildes Klima. Maulbeer- und
Feigenbaum gedeihen im Freien. Von den Lombardesen gut besuchte Sommerfrische mit Hotels und Pensionen. Prachtvolle Ausflüge
nach den umliegenden Höhen, die sehr schöne Ausblicke auf den
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ganzen Bezirk und die Ebene der Lombardei bis zu den Apenninen hin bieten. Nordetruskische Inschriften; Reste einer alten Burg.
Die dem h. Stephan geweihte Pfarrkirche ist dreimal (zuerst 1200) aufgebaut worden und hat einen 6stöckigen Glockenturm,
dessen untere Geschosse in romanischem Stil gehalten sind und den nach oben ein mächtiger Spitzkegel
abschliesst. An der Kirchenfassade steht ein 7 m hohes Standbild des h. Christoph (aus dem 15. Jahrhundert). Da die ganze
Capriasca bis 1885 dem Erzbistum Mailand angegliedert war, wird der Gottesdienst hier nach ambrosianischem Ritus gefeiert.
Sekundar-, Zeichen- und Kleinkinderschule. Privates Knabeninstitut. Vor dem Schulhaus steht das Denkmal des
Architekten Luigi Canonica (1764-1844), der verschiedene Theater in Mailand, Brescia, Modena und Sondrio, sowie die grosse
Arena in Mailand erbaute. Ziemlich lebhafte Jahrmärkte im April und Oktober. Nahe dem Dorf befindet sich das 1535 gestiftete
Kapuzinerkloster von Bigorio.