hat
im Thal einen grossen Aufschwung genommen und besonders Tavannes,
Reconvilier,
Malleray und
Bévilard zu einem Wohlstand
gehoben, der mit der unfruchtbaren und rauhen Landschaft in seltsamem Widerspruch steht. Grosse Messinggiesserei in
Reconvilier;
Vieh-, besonders Pferdemärkte in
Chindon; grosse
Sägen in
Malleray. Sekundarschulen in Tavannes und
Reconvilier, Waisenhaus
«La Ruche» in
Reconvilier. Das ehemalige Altersasyl in
Loveresse ist 1905 aufgehoben und vom Staat zu einer
Besserungsanstalt für verwahrloste Mädchen umgewandelt worden.
Seiner zentralen Lage im
Berner Jura verdankt Tavannes ein eidgenössisches
Zeughaus. Das in seiner geschichtlichen Entwicklung
mit der Propstei
Münster eng verknüpfte Thal von Tavannes trug früher den Namen Dorval oder Dorvau,
der zwar mit der Etymologie
Orval = aurea vallis nichts zu tun hat, wohl aber auf den unter
Mark Aurel in
Avenches residierenden
römischen
Statthalter Durvus sich beziehen könnte, unter dem nach der Inschrift an der
Pierre Pertuis diese berühmte Strasse
durch den
Jura dem Verkehr übergeben worden ist.
(Grand)(Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
3154 m. Gipfel in dem langen
Kamm, der vom
Grand Combin nordwärts zieht und oberhalb
Fionnay endigt;
unmittelbar sw. über der Panossièrehütte des S. A. C., von wo der Berg in 1½ Stunden ohne Schwierigkeit
erstiegen werden kann. Schöne Aussicht.
298 m. Kleines Dorf, am linken Ufer der
Moesa und 500 m ö. der
Station
Roveredo der elektrischen Bahn
Bellinzona-Misox. 30
Häuser, 114 kathol. Ew. italienischer Zunge.
oder
Kaltwasserbach(Kt. Wallis,
Bez. Brig).
Wildbach; entsteht aus den Schmelzwasserbächen des
Kaltwassergletschers,
die sich beim Schirmhaus V unterhalb der Simplonstrasse vereinigen, und erhält ausserdem noch das
Wasser zahlreicher Quellen
und anderer kleiner Seitenbäche. Mündet zusammen mit dem Nesselbach in 1070 m von links in die
Saltine oder
Ganter. Zungenende
des
Kaltwassergletschers in 2570 m und Vereinigung der Quellbäche unter dem Schirmhaus
V in 1700 m. Länge
vom
Gletscher bis zur Vereinigungsstelle 6 km und von da bis zur Mündung 4 km. Der Name Taverbach bezieht sich auf die am
alten Simplonweg unter dem
Kapfloch stehende
Taverna oder Tavernette, ein ehemaliges Wirtshaus, das heute als Alphütte dient.
250 m. Kleines Dorf mitten in Weinreben und alten Kastanienselven, 1 km sw. der Station
San Nazzaro der Linie
Bellinzona-Locarno-Luino der Gotthardbahn. 15
Häuser, 36 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Vairano.
Taverne umfasst 1) eine Abteilung
der Gemeinde
Torricella mit den beiden Weilern Al di là del
Ponte und
Motto, dem Dorf Taverne Inferiore
und einem Teil von Taverne Superiore: 48
Häuser, 269 kathol. Ew.;
2) eine Abteilung der Gemeinde
Sigirino mit einem Teil des Dorfes Taverne Superiore: 7
Häuser, 32 kathol. Ew. Taverne Inferiore
und Taverne Superiore zählen zusammen 42
Häuser, 251 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Torricella.
Acker- und
Weinbau, Viehzucht und Zucht der Seidenraupe.
Genossenschafts-Molkerei.
Kreishauptort. Periodische Auswanderung der Männer
als
Maurer und Gipser in die französische
Schweiz.
Das Dorf hat seit der Eröffnung der Gotthardbahn viel von seiner ehemaligen
Bedeutung (Lage an der Strasse über den
Monte Ceneri) verloren.
(Les) (Kt. Waadt,
Bez. Oron).
Schulhaus in 647 m. Gemeinde mit zerstreut gelegenen Siedelungen, am linken Ufer der
Broye und an beiden Ufern des
Grenet. Das etwa in der Mitte der Gemeinde stehende Schulhaus befindet sich 2,5 km sw.
Oron la Ville und 1,4 km w. der Station
Palézieux der Linie
Lausanne-Payerne-Lyss.
StrassenLes Cornes de Cerf-Palézieux
und
Châtillens-LesThioleyres. Gemeinde, mit
Dausaz und
Haut Crêt: 24
Häuser, 137 reform. Ew.;
Weiler Les Tavernes: 15
Häuser, 83 Ew.
Kirchgemeinde
Oron la Ville. Landwirtschaft.
Brüche auf harten Molassesandstein.
Mühle und
Säge. Die Siedelung
soll bis in die Römerzeit zurückreichen und als «Tabernae» an der
RömerstrasseVevey-Moudon gestanden haben. Hier befand
sich die 1134 in einer vollständigen Waldwildnis gegründete Abtei
Haut Crêt, um die sich später einige
Höfe ansiedelten,
worauf im 16. Jahrhundert auch eine Herberge entstand, worauf die früher
Froideville geheissene Ortschaft allmählig
mit dem Namen Les Tavernes zu bezeichnen begonnen wurde. Es ist heute festgestellt, dass die erwähnte
Römerstrasse ö. von
Les Tavernes über
Oron ging. Vergl. Pasche, Charles. La contrée d'Oron.Lausanne 1895.