(Kt. Graubünden,
Bez. Heinzenberg,
Kreis Thusis).
995 m. Gem. und Dorf am fruchtbaren O.-Gehänge des Heinzenbergs, 4 km sw der Station Cazis
der Albulabahn.
Postablage;
Postwagen Cazis-Präz.
Gemeinde, mit Praubiet und Schauenberg: 34 Häuser, 146 zur Mehrzahl deutsch
sprechende Ew. (wovon 92 Katholiken und 54 Reformierte);
Dorf: 22 Häuser, 79 Ew. Reform.
Kirchgemeinde
Masein und kathol. Pfau ei Cazis.
Wiesenbau und Viehzucht. 1298: Tartere, Tartar.
(Kt. Waadt,
Bez. Rolle).
500 m. Gem. und kleines Dorf in der Mitte des Weinlandes der Côte; 2,3 km wnw. Rolle und 1,3 km sw.
einer Haltestelle der Linie Rolle-Gimel. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Rolle-Begnins. 30 Häuser, 174 reform.
Ew. Kirchgemeinde Bursins. Acker- und Weinbau. Der Wein von Tartegnins gehört zu den besten Sorten der Côte. Das Dorf gehörte
früher zur Herrschaft Mont le Vieux. Im 11. Jahrhundert: villa Tritiniaco; 1018: Tritigniaco; im 12. Jahrhundert: Tertinnie;
1214: Tertinins; 1252: Tertignins.
(Kt. Graubünden,
Bez. Unter Landquart, Kreis Fünf Dörfer, Gem. Mastrils).
800 m. Maiensäss mit 14 Hütten, am S.-Hang des
Calanda ssw. Mastrils und 2,5 km ssw. der Tardisbrücke.
oder Tarziel (Kt. Graubünden,
Bez. Heinzenberg,
Kreis Domleschg, Gem. Scharans).
1677 m. Alpweide mit 10 Hütten und
Ställen, am W.-Hang des Piz Scalottas und 3 km ö. Scharans.
(Ober und Unter) (Kt. Freiburg,
Bez. Sense,
Gem. St. Ursen).
697 m. Zwei Gruppen von zusammen 6 Häusern am Tasbergbach;
1,5 km nw.
St. Ursen und 4,5 km sö. vom Bahnhof Freiburg.
60 kathol. Ew. deutscher Zunge.
Kirchgemeinde St. Ursen. Viehzucht und Wiesenbau.
Eine
dem h. Udalrich geweihte Kapelle.
Hier stand die von den Bernern 1386 im Sempacherkrieg zerstörte Feste Dachsberg.
(Kt. Freiburg,
Bez. Sense).
860-604 m. Linksseitiger Zufluss des Galternbaches (Gotteron);
entspringt in den
nassen Wiesen zwischen dem Dorf Rechthalten und dem Moosholz, wendet sich zuerst nach SW., biegt um die Höhe und den Wald von
Farnera, durchfliesst Kinkerain und biegt dann nach NW. ab, um nun mehrere Mühlen (Buntschuz, Tasberg etc.) zu treiben und
nach 8 km langem Lauf in Obermühlethal unterhalb Tafers zu münden.
Trägt im Oberlauf bis Hermisberg den
Namen Kinkerainbach und erhält mehrere kleine Nebenadern, wie den Bühlacker-, Obertswil-, Frohmatt-, Christusberg- und Schwandbach,
sowie den aus dem Römerswilweier kommenden Bach.
Mittleres Gefälle 32‰. Ziemlich fischreich.
(Kt. Graubünden,
Bez. Unter Landquart). 1100-680 m. Rechtsseitiger Zufluss der Landquart. Entspringt
am Cavelljoch (2305 m) in der vom Falknis (2566 m) zur Scesaplana (2968 m) ziehenden Kette, fliesst ö. Seewis im Prätigau in
tiefen Schluchten und mündet 1,2 km unterhalb Grüsch. Das Einzugsgebiet umfasst 73,5 km2, wovon 13,8 (18,7%) auf Fels
und Schutt und 59,7 (81,2%) auf Kulturland (inkl. 20,3 km2 oder 27,6% Wald) entfallen. Das Tobel des
Taschinesbaches ist das westlichste der Querthäler der s. Nebenketten des Rätikongebirges, es zeigt aber nicht wie das
St. Antönierthal (Schanielabach), oder das Samina-, Gamperton- und Brandnerthal der nördl. Nebenketten auch eine mittlere
Thalstufe ausgebildet.
Die untere Thalstufe des Taschinesbaches ist eine Schluchtenge, in der das wilde Wasser zwischen dunkeln
Schieferfelsen hervorbricht, die auf der W.-Seite hoch hinauf reichen und oberhalb Grüsch-Schmitten die malerischen Ruinen
der Burg Solavers tragen. Von diesem Ausgang an wendet sich der Bach, einen breitgedehnten Schuttkegel bildend, nach WSW.
und ist auf dieser, früher häufig von ihm verwüsteten Strecke korrigiert. Hinter Grüsch und unterhalb
Seewis strömt das Wildwasser auf eine Strecke von etwa 4,5 km in s. Richtung bis zur Mündung des Valsertobels, und zwar ist
das Thal auf diesem ganzen Wege wild und tief durchschluchtet, ohne Thalboden; das Gefälle beträgt hier etwa 8,5%. Von O.
her mündet auf dieser Strecke das wildzerrissene Munttobel ein.
Etwa bei 1020 m, beim Einfluss des Valserbaches, beginnt
die Thalgabelung, die nach O. (Valsertobel) bis zum Girenspitz und
Lünereck unter der Scesaplana-Alpsteinkette, nach W. bis zur Alp Serina und ins seengeschmückte Fläscherthal (Radaufis) im
Falknisstock hinaufreicht. Von N. kommt aus der Alp Fasons unter dem Alpstein-Scesaplana das ins Valsertobel
sich öffnende Stegentobel und aus der Gegend unter der Kleinen Furka am O.-Rand der Falknisgruppe der Valpeidabach her, der
unterhalb des ehemaligen Schwefelbades Ganey sich dem Hauptstrang zugesellt.
Weiter westl. kommen der Jesbach aus den Maienfelder Alpen (Stürvis) und der Wallobach aus den Seen des
Fläscherthals. Durch den Taschinesbach wird also fast die ganze S.-Seite des Falkniskette und des Alpsteingebirges (Scesaplana)
entwässert. Es ist dieses in ganz entgegengesetzte Gebirgspartien hinauf und hinüber greifende Sammelgebiet an Fläche
ungefähr so gross wie das des weit verästelten Schraubaches von Schiers im Gebiet des mittlern und östl. Rätikon.
Die Gesamtbreite des Einzugsgebietes des Taschinesbaches beträgt auf der Linie der beiden obersten Quellthäler vom Fläscherfürkli
bis unter Lünereck hin etwa 14 km. Die oberste Thalstufe, die hier unmittelbar auf die lange und enge Schluchtenreihe hinterm
Ausgang folgt, ist ein von mehrern Hochthälchen durchschnittenes Gehänge und bildet in ihren Verzweigungen
(z. B. Fläscherthal und Jes) freundliche kleine Mulden mit Alpweiden. Die Alpen im westl. Zweiggebiete gehören Maienfeld und
Fläsch, diejenigen unterm Alpstein Seewis und Fanas an. Auf den Terrassenhängen des vordern Thalteils breiten sich Maiensässe
und Heuberge aus.
Stürvis (1590 m), jetzt Alp, soll vor Zeiten von über einem Dutzend Walserfamilien bewohnt gewesen
und im Beginn des 16. Jahrhunderts verlassen worden sein; Sererhard (1716) sah noch Beste des ehemaligen Kirchleins. Ueber der
mitten im Wald und unter zerrissenen Felsenstufen gelegenen Wiesenoase von Ganey (1300 m) fliesst eine schwache, Schwefelwasserstoff
führende Mineralquelle. Es bestand hier ein Schwefelbad, von dem eine Beschreibung aus dem Jahr 1649 existiert
und dessen Mauerreste noch heute nicht ganz verschwunden sind. 1742 wurde das Schwefelbad Ganey renoviert, aber 1799 durch
österreichische Truppen zerstört. Zu beiden Seiten des vordern Taschinesbaches, sowie in den grössern Seitenthälern und
meist auch noch im Beginn von deren obern Verzweigungen dehnt sich dunkler Wald aus, der zusammen eine
imposante Fläche ausmacht und in dem der Edelhirsch seit mehr als 2 Jahrzehnten ansässig ist.
Der Taschinesbach ist von seiner Schluchtmündung unter dem Burgfelsen von Solavers an in (wie es scheint) meist eozänen
Flyschschiefer (und Lias) eingeschnitten; der obere Teil des Valsertobels (Alp Vals) verläuft in Flysch,
der zur Hauptsache aus Sandsteinen besteht, und ein Teil der obern Seitenzweige des Stranges in der Falkniskette in Kalken,
Schiefern und Breccien des Tithon oder obersten Malmkalkes, sowie auch des Flysches der untern Kreide. Die beiden letztern
Schichtkomplexe aber finden sich in ostalpiner Ausbildung, wie Th. Lorenz gezeigt hat.
Kreide und Tithon sind von N. her über den Tertiärflysch geschoben. In der Gegend von Ganey, am Jesfürkli etc., wie übrigens
im ganzen Gebiet findet man Versteinerungen, besonders Fucoiden; Steinmann fand Radiolarien, Foraminiferen und Apiocrinus
Stielglieder in Jes (Tithon), Th. Lorenz Orbitoides am Cavelljoch, Orbitulina lenticularis und Siphoneen in Jes
und an der Grauspitz (untere Kreide). Grossartige Erosionswirkungen in den tonigkalkigen, tonigen und blätterigen Schiefern
in der Schluchtenreihe des vereinigten Wildwassers, im Munttobel und am Hang der «Töbel» unter der Hochterrasse Sannalada
bei Ganey.
(Fuorcla) (Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2857 m. Vergletscherter Passübergang zwischen Piz Tasna (3183 m) und Piz
Faschalba-Breite Krone (3051 und 3083 m).
Führt aus dem Val Tasna von Ardez im Unter Engadin durch das östl. Seitenthal von
Val Tasna, Val Urschai, nach dem tirolischen Fimberthal.
Das auf der Engadiner Seite am Pass liegende Gletscherfeld dehnt sich
zwischen den drei genannten Bergspitzen der Silvrettagruppe aus, dann betritt man den Fimbergletscher
und gelangt in den Quellkessel der Alpen Fenga, die den Gemeinden
mehr
Sent und Remüs gehören.
Interessante Wanderung, die mit Führer unschwierig auszuführen ist.
Von Ardez bis zur Passhöhe 5 Stunden,
Abstieg durch das Fimberthal nach Ischgl im Paznaunerthal ebenfalls etwa 5 Stunden.
Grossartige Gletscheraussicht.
Der Futschölpass,
durch Val Tasna-Val Urschai ins tirolische Jamthal führend, ist nur 2,5 km w. von der Fuorcla Tasna entfernt.
(Piz) (Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
3183 m. Gipfel am O.-Rand der Silvrettagruppe; zwischen Val Urschai, dem ö. Quellthal von Val Tasna,
Val Lavér, dem w. Quellthal des Val Sinestra im Unter Engadin, sowie dem Fimberthal über der Schweizergrenze. Die mächtige
Bergpyramide ragt fast 4 km sö. vom Fluchthorn und 1,7 km sö. vom Piz Faschalba oder Grenzeggkopf (3051
m) auf. Nach S. setzt sich der Gebirgskamm zum Serpentingipfel des Piz Nair (2971 m) fort; im SW. liegt die Stufenlandschaft
Muot da Lais mit alten Gletscherwirkungen und winzigen Seebecken, im O. das Val Tiral, südöstl.
Quellthal des Val Lavér. Zwei kleinere Gletscherfelder ziehen sich von den Kämmen und Jochen des Piz Tasna
auf die N.-Seite hinab, von denen das ö. der Vadret davo Lais ist und das westl., grössere zu der 1,2 km weiter n. gelegenen
Fuorcla Tasna sich absenkt. Gegen den Piz Faschalba zu liegen mehrere kleine Hochseen, darunter der Lai
da Faschalba. Hauptgesteine sind Kalksandsteine, Kalksandschiefer und Crinoidenbreccien der mesozoischen Schieferreihe der
linken Gebirgsseite des Unter Engadin. Im O. und S. ruhen die oft mauerartig hinreichenden und turmgleich aufstrebenden Schieferbänke,
die in der letztern Richtung noch über den Gratpunkt 3042 m hinaus reichen, auf mächtigen Serpentinmassen,
die sich weit gegen Muot da Lais hinabziehen, den Piz Nair ganz und die NO.-Ausläufer des Piz Minschunstockes, wie den Piz Champatsch
aufbauen helfen, einen Teil von Val Tiral und die Fuorcla Champatsch (2733 m) im SO. des Tasnastockes zusammensetzen und überhaupt
in diesem Gebiete eine Verbreitung gewinnen, wie sie nur vom Serpentinrevier zwischen Klosters und Davos
in Graubünden
übertroffen wird. Der Piz Tasna wird von Ardez durch Val Tasna und Val Urschai mit Führer gefahrlos in 6 Stunden, sowie
auch von der Jamhütte im Jamthal und von der Heidelberger Hütte im Fimberthal aus erstiegen und gewährt eine imposante
Fernsicht.
(Val) (Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2500 bis 1270 m. Linksseitiges Nebenthal des Unter Engadin, zwischen Val Tuoi und Val Clozza und etwa
1,3 km unterhalb Ardez zum Inn ausmündend. Val Tasua (im Jahr 1161 als Tassima genannt) verläuft zwischen Ardez und Fetan und
teilt den Bezirk Inn in die Kreise Ob- und Untertasna ab. Die Gebirgsumrahmung ist: im W. der Muot del Hom
von Ardez (2334 m) und der scharf geschnittene, wilde Pitz Cotschen (3034 m);
im O. der Granitwall des Sass Majur (2012 m),
der Muot del Horn von Fetan (2493 m), Clünas (2796 m) und der von schauerlichen Tobeln zerrissene Schieferstock
des Piz Minschun (3072 m).
Im Hintergrund spaltet sich das Thal in die Quellarme Val Urezzas und Val Urschai, von denen das nach
W. gewendete erstere in die Berg- und Gletscherwelt der Jamthalergruppe, das östlichere Val Urschai dagegen in die Gipfel
und Eisfelder des Augstenbergs und des Piz Faschalba-Piz Tasna hinaufgreift. Val Tasna ist von der Mündung
am Inn in 1260 m bis zur Thalgabelung (etwa 2000 m) 6,3 km lang und besitzt auf dieser Strecke ein Gefälle von etwa 12%.
Von der Mündung bis an den nördl. Granitrand bei 1712 m beträgt das Gefälle 16,1%, von letzterm Punkt
bis zur Thalgabelung unter der Alp Urezzas 8,2%. Der Ausgang des Val Tasna bei Punt da Tasna an der von Ardez nach Schuls führenden
Landstrasse ist ein wildes, teils felsiges und teils schuttiges Tobel, von dessen östl. Gehängeseite ein kleiner Zufluss
durch das Rutschgebiet von Suat Duas herabkommt.
Weiter nördl. erweitert sich das Thal und trägt neben Waldstreifen beiderseits reiche Alpweiden; zur Linken breitet sich
die Ardezer Alp Tasna (1899 m) und höher rechts die Fetaner Alp Laret (2185 m) aus. Es folgt das z. T. schuttige flache Thalstück
mit den Prada Tasna, worauf bei den Alphütten der Alp Valmala (1982 m) das Bett durch die Schieferfelsen
der Seiten sich stark verengt und die oberste Thalstufe beginnt; darüber dehnt sich zur Linken die Alp Urezzas, die wie Valmala
Ardez angehört.
Die Wälder und Weiden
der östl. Thalseite sind Gebiet der Gemeinde Fetan. Herrliche Quellen in den Alpen
Tasna und Valmala, bei der Thalgabelung unter Urezzas und in Urschai. Die Gebirgsumrahmung des Hintergrundes mit seinen Gletschermassen
ist grossartig-schön, die Aussicht beim Austritt aus dem Thal wie von der obern Strasse des Plateaus von Ardez und des Gebirgshanges
gegen Fetan auf das Innthal und die in dessen S. ragenden Gebirge recht bemerkenswert. Die Hauptwege des
Val Tasna führen von der Säge an der O.-Seite des Baches über die Prada oder kurz vor der Säge am westl. Bachufer unter der
Alp Tasna hin nach der Alp Valmala.
Ausserdem leiten Pfade direkt von Ardez aus über Clüs und Plans Grischans nach der Alp Tasna auf den zuletzt
genannten Fahrweg und aus der Alp Laret höher hinauf nach Urschai; auch ist der über der heutigen Obern Strasse von Fetan zum
Val Tasna herreichende alte Weg bemerkenswert. Val Tasna ist als eine Schiefermulde aufzufassen, die zwischen den Gneis-,
Hornblende- und Serizitschiefern des Piz Cotschen, den ähnlich zusammengesetzten, in der Tiefe wohl mit
dem Rücken des Piz Cotschen zusammenhängenden kristallinen Inseln von Alp Laret-Fetan und dem untern Gebiet von Piz Clünas-Piz
Minschun, sowie dem Granit im Vordergrunde des Thales eingesenkt erscheint.
Die Kalktonschiefer und Kalksandsteine reichen auf der westl. Thalseite über den Muot del Hom bis Ardez
herab; am linken Gehänge erscheinen sie, von N. an gerechnet, nicht einmal bis in die Thalmitte, worauf der Zweiglimmergneis
der Alp Laret auf eine Länge von 1,2 km bis an den Rand des Baches heranreicht und von Punkt 1712 m der grüne, dem Juliergranit
ähnliche Tasnagranit zu beiden Seiten des Bergflusses auftritt und auf der O.-Seite im Wall des Sass Majur
und Clüs sich zu Höhen von 2012 und 2098 m erhebt.
Die Schiefer sind entweder graue, versteinerungsleere Engadinschiefer des basalen Gebirges oder Kalkschiefer, Kalksandsteine
und Breccienbänke der mesozoischen Schichtenreihe (Lias und wahrscheinlich auch Kreideflysch). Der ansehnliche
Granitstock des Val Tasna erreicht im vordern Drittel des Thales die grösste horizontale und vertikale Verbreitung und reicht
über das Plateau von Ardez sw. bis über den Inn und in den Vordergrund des Val Sampuoir. Da er wieder auf der Felsenschwelle
hoch über der Gabelung des Val Tasna aus den Schiefern hervorbricht, kommt dem Granitstock von Ardez-Val
Tasna eine Längenausdehnung von etwa 9 km zu. Lappen- und apophysenartig dringt er auch in die Gesteine des Muot del Hom
und in das Minschungebiet ein.
Serizitquarzite und -phyllite von ähnlicher chemischer Zusammensetzung, wie er sie selbst aufweist, begleiten ihn häufig.
Ganz im Vordergrund des Thales trifft man noch Quarzporphyr, Serpentin und alle Engadinschiefer (mit Gips
bei Punt da Tasna und unter Ardez), und endlich erscheinen auf dem landschaftlich malerischen Plateau von Ardez neben ältern
und jüngern (diabasischen) Eruptivgesteinen, Serizitquarziten etc. noch mächtige verbrochene Massen von Steinsberg- oder
Liaskalk, der in gar keinem Verband mit den zahlreichen Gesteinsarten der Umgebung steht und darum bei
Ardez die Reste eines zusammengebrochenen Gebirges darstellen muss. Ueberhaupt ist der geologische Aufbau dieser Landschaft
ein ungemein komplizierter. Auch für den Botaniker ist Val Tasna ein dankbares Gebiet (z. B. Cortusa Matthîoli, Chenopodiumfoliosum, Thalictrum minus, Dracocephalum austriacum,Asplenum germanicum, Sparganium simplex, Ranunculussceleratus bei Ardez), desgleichen findet der Entomologe reiche Ausbeute.