Beverinkette der Adulaalpen, zwischen dem
Bruschghorn (3044 m) und dem
Piz Beverin (3000 m), sowie 2,4 km sw. dieses letztern
entfernt. Im S. liegt das Hochthälchen
Annarosa im
Schams, und im NW. nimmt das in den Safierrhein
(Rabiusa) ausmündende Carnusathälchen
seinen
Ursprung. 300 m n. des nach 3
Seiten in einer Felsenstufe abfallenden und nach SO. hin bald sanft
geneigten Gipfels liegt der kleine
Schottensee, an dessen
O.-Seite in 2603 m
Höhe ein
Pass nach Carnusa und
SafienPlatz hinüberführt.
Der Piz Tarantschun wird, wie der w. von ihm ragende
Piz Tuff (2834 m), wenig genannt;
beide können von Zillis
aus in etwa 6 Stunden erstiegen werden.
Gesteine sind Rötidolomit, der Trias und grauer Bündnerschiefer (eozäner Flysch?),
welch letzterer, NO. streichend und SO. fallend, den Gipfel bildet.
(Kt. Graubünden,
Bez. Inn,
Kreis
Obtasna). 1414 m. Gem. am rechtsseitigen Gehänge des Unter
Engadin, in einer Erweiterung des tiefen
und düstern
Thales des
Inn geschützt gelegen, 8 km ö.
Ardez und 52 km nö. der Station
Bevers der Albulabahn.
Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen
Bevers-Tarasp (5 Stunden),
Davos-Flüela-Tarasp (6 Stunden) und Landeck (Arlbergbahn)-Tarasp
(9 Stunden). Die Gemeinde umfasst die
Weiler und Häusergruppen Chants,
Chaposch,
Flurins,
Fontana,
Sparsels,
Vallatscha und
Vulpera mit zusammen 69
Häusern und 278 zur Mehrzahl kathol. Ew., wovon 241 romanischer Zunge.
Tarasp verdankt seine Berühmtheit als Heilbad den seit dem 16. Jahrhundert bekannten und von den Leuten der Gegend benutzten
kalten
Mineralquellen verschiedener Art, die heute von Kranken und Erholungsbedürftigen aus allen Weltteilen aufgesucht werden.
Vortreffliche Uebergangsstation nach und von höher gelegenen Kurorten. Verhältnismässig mildes Klima.
Grosses Kurhaus links vom
Inn. Hotels und Pensionen in
Vulpera. Die Quellen zerfallen in 2 Gruppen:
1) stark saure und leicht salinische alkalinische Natronquellen, von denen die Luzius- und Emeritaquelle zu Trinkkuren,
die weniger stark mineralische neue Ursusquelle zu Badekuren verwendet werden;
2) vier Eisensäuerlinge. Die Luziusquelle (1200 m) enthält in 1000 Teilen
Wasser: 12,8 gr feste Bestandteile, wovon 2,2
gr schwefelsaures Natron;
4,3 gr doppeltkohlensaures Natron;
3,9 gr Chlornatrium und 0,02 gr doppeltkohlensaures Eisenoxydul;
ferner 1608 cm3 freie Kohlensäure.
Ihre Temperatur beträgt 5,0° C. Die Tarasper Quellen sind von vorzüglicher Wirkung
bei Erkrankungen der Verdauungsorgane, Stoffwechselkrankheiten, Ernährungsstörungen etc. Die auf weitschauendem Hügel
stehende Burg Tarasp ist zerfallen und wird nur noch von einem
Wärter bewohnt. Hier hausten bis gegen das Ende des 12. Jahrhunderts
die frommen Ritter von Tarasp, die auch in benachbarten Thalschaften
Güter besassen. Eberhard von Tarasp stiftete 1095 in
Schuls ein Benediktinerkloster, das 1146 nach Marienberg im tirolischen Vintschgau verlegt wurde.
Nach dem Aussterben des Geschlechtes war das
Schloss Tarasp lange Zeit ein Zankapfel zwischen dem
Bischof von
Chur und den
Grafen
von Tirol. Schliesslich blieben
Schloss und
Herrschaft Tarasp dem Hause Oesterreich, und zwar bis zum Wiener
Frieden von 1815, durch den sie dem Kanton Graubünden
zugesprochen wurden. Diesem Verhältnis ist es auch hauptsächlich zuzuschreiben,
dass die Gemeinde katholischer Konfession geblieben ist.
Die von alters her nach
Schuls kirchgenössigen Tarasper hatten sich
zwar schon frühzeitig der Reformation zugewandt, wurden aber von den österreichischen Fürsten gezwungen, zur römischen
Kirche zurückzukehren. Am Fuss des Schlosshügels liegt malerisch neben einem klaren
blauen See der
HofFontana mit der Pfarrkirche,
einem 1734 gestifteten Kapuzinerhospiz und einem Hause barmherziger Schwestern. Reste einer ehemaligen
Letzi(clusa). 1150:
villa Traspensis; 1160: Traspes; 1301: Darasp. Vergl. Lechner, Ernst. Graubünden.
Chur 1903.
523 m. Gemeindeabteilung und
Weiler, am linken
Ufer des
Rheins bei der nach ihrem Erbauer (Medardus
Heinzenberger 1526) benannten Tardisbrücke und 1 km nw. der Station
Landquart
der Linie
Sargans-Chur. 28
Häuser, 126 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden
Mastrils.
Wiesenbau und Viehzucht.
Vor dem Bau der Eisenbahn ging der Hauptverkehr von N. her nach
Chur und dem Bündnerland über die damals sehr bedeutende
Brücke.
Sein Scheitel besteht
aus Berriasmergeln, die darunter gegen das
Klönthal abstürzende Felswand aus Malm und Dogger.
Der schöne, aber schwer zugängliche
Erosionszirkus, der zwischen das Tarliegg und das w. davon liegende Wiggisegg (1673 m) eingeschnitten
ist, wurde früher als Schafweide benutzt.
Die Tarliruns, welche diesen Zirkus durchfliesst, stürzt unterhalb desselben
mit hübschem
Wasserfall ins
Klönthal hinunter.