1974-2078 m. Alpweide zwischen dem
Melchsee im SW., der Spicherfluh im
NO., dem
Tannenband im W. und der Tannenfluh, dem
Schwarzhorn und
Graustock im N. Zerfällt in 408
Stösse für Grossvieh und 11 für
Kleinvieh.
Wird von Mitte Juli bis Anfangs September bezogen.
(Kt. Obwalden).
Zum Teil schuttiges Rasenband längs dem ganzen SO.-Fuss des am
Melchsee (1880 m) beginnenden und über
die beiden
Hohmatt (2181 und 2495 m) zum
Barglen (2670 m) ziehenden
Kammes.
Zusammen 5
Häuser, 39 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Nottwil.
Ackerbau und Viehzucht.
Das
SchlossTannenfels, ehemals
Lehen der
Grafen von Neuenburg,
wurde 1348 von der Witwe Burkhards
von Tannenfels an den Deutschritterorden verkauft, kam aber bald in andere Hände. Im Sempacherkrieg 1386 von den
Eidgenossen
zerstört und später wieder aufgebaut, ist es heute Eigentum der Familie Segesser.
Landwirtschaft. In den 1830er Jahren stiftete hier Johann
Ulrich Liechti eine mystisch-religiöse Sekte, deren Angehörige
den Namen der Tannenthaler tragen.
oder
Tenneverge (Colde) (Kt. Wallis,
Bez.
Saint Maurice). 2486 m. Passübergang in der das Wallis
von
Savoyen trennenden Grenzkette, zwischen dem
Pic de Tanneverge (2990 m) und der
Pointe deFinive (oder
Pointe dePraz Riond; 2840 m);
verbindet die
Hütte und Alpweide
Barberine mit der französischen Alp Tanneverge (Gemeinde Sixt). Bequemer Aufstieg von der
Barberinehütte des S. A. C. in 2 Stunden; Abstieg über die
Croix de Moccand und den
Pas Nais nach Sixt
in 5 Stunden sehr schwierig und gefährlich.
Wird daher nur selten begangen. Aus dem selben
Grund haben die Bewohner von Sixt darauf verzichtet, die auf ihrem
Grund und
Boden liegende Alpweide Tanneverge selbst zu bewirtschaften, und sie daher den Leuten von
Salvan überlassen.
Während daher auch die Ausgabe von 1879 des betr.
Blattes der Siegfriedkarte die SW.-Flanke des Passes noch der
Schweiz zuweist,
lässt die Ausgabe von 1900 die Landesgrenze vom Col de Tanneverge an bis zum
Pic de Tanneverge dem wasserscheidenden
Kamm folgen.
Schon 1414 erwähnt eine Urkunde die Alp als Eigentum von
Salvan, welchem Dorf sie von der Abtei Sixt geschenkt worden war.
Eine weitere Urkunde aus 1785 erklärt: «en égard à l'impossibilité physique
et absolue d'y conduire et inalper de Sixt des bestiaux, tels que chevaux, juments, mulets, mules, bœufs,
vaches, mais seulement chèvres et moutons, cependant avec grand danger de les précipiter, la commune de Sixt ratifie les
anciens droits des Salvanins».
Salvan zahlt daher der Gemeinde Sixt für die Benutzung dieser Alp keinerlei Abgaben oder Steuern,
was wohl zu der Annahme geführt hat, sie liege auf Schweizerboden. Vergl. Coquoz, L. Histoire et description
de
Salvan-Finhaut.
Lausanne 1899.
Tenneverge oder Tenneverdze(Picde) (Kt. Wallis,
Bez.
Saint Maurice). 2990 m. Gipfel in der die
Dent du Midi mit dem
Buet verbindenden Grenzkette zwischen der
Schweiz, Frankreich, zwischen dem
Mont Ruan und der Pinte de
Finive. Nach
der Grenzbereinigung von 1902 liegt die höchste Spitze auf französischen Boden, während die O.-Flanke der
Schweiz angehört.
Der Aufstieg erfordert von der Barberinehütte des S. A. C. her 4 Stunden und bietet zu oberst einige Schwierigkeiten. Prachtvolle
Aussicht, namentlich in der Richtung auf den
Mont Blanc, die
WalliserAlpen und das Thal von Sixt. Der Pic de Tanneverge
ist ein
Kalkberg von unvergleichlich kühnen und eindrucksvollen Formen. Der Absturz der gewaltigen Bergpyramide westwärts
gegen den ungeheuern
Kessel des
Fer à
Cheval von Sixt steht mit seinen schroffen
¶
mehr
Wänden, Felsbändern und Felstürmen den riesigen Wänden des Coloradocañons in nichts nach und hat vor ihnen den Schmuck
der Eisfelder und Wasserfälle, sowie des die sanftern Gehängepartien bekleidenden Pflanzenteppichs voraus. Bemerkenswert
ist auch der geologische Aufbau des Berges. Auf die am Boden des Zirkus des Fer à Cheval in etwa 1000 m
Höhe anstehende triadische Rauhwacke folgen nach oben der Reihe nach Lias, Dogger und Malm. Die obersten Felswände
bestehen aus drei aufeinandergepressten liegenden Malmfalten mit eingefaltetem Neokom; der Col de Tanneverge ist in die Argovien-
und Divésienschiefer des untern Malm eingesenkt. Vergl. Collet, L. W. ToursSalières-PicTanneverge.(Beiträge zur geolog. Karte derSchweiz. N. F. 19). Bern
1904.