kanalisiertem
Bett über ihren flachen Schuttkegel durch das Dorf
Ragaz und ergiesst sich nach 26 km langem
Lauf im Niveau von 505 m
dicht südl. der Eisenbahnbrücke zwischen
Ragaz und
Maienfeld in den
Rhein. Zwischen
Vättis und
Ragaz nimmt die Tamina eine
grosse Zahl von Seitenbächen auf. Unter den linksseitigen, aus den
GrauenHörnern kommenden Zuflüssen
sind die wichtigsten der vom Aelplikopf kommende Kreuzbach, der das Calvinathal durchfliessende
Radeinbach und der durch das
Mühletobel herausfliessende
Vaplonabach, der eine Unzahl von kleinen, an den
Zanayhörnern und an dem südl. vom
Wildsee sich
erhebenden Felsgrat entspringenden
Bächen sammelt.
Alle diese Seitenbäche haben im Oberlauf weite, reich verästelte Erosionsthäler in das Flyschschiefergebirge
eingeschnitten und münden durch enge, ungangbare
Schluchten auf das Taminathal aus. Auf der rechten Thalseite treffen wir
nur kurze, durch steile
Tobel herabfliessende Runsen, da der
Kamm des
Calanda nur wenig weit von der
Sohle des Taminathales entfernt
ist und sich nordwärts rasch verflacht, so dass das Sammelgebiet für, grössere
Bäche fehlt. Das Einzugsgebiet
der Tamina umfasst 147,1 km2, wovon 48,7 auf Fels und
Schutt und 2,8
auf Eis und Firn, sowie 23,2 auf
Wald entfallen. Die
Wasserkraft des Flusses wird bei
Ragaz zur Beleuchtung der
Bäder und für verschiedene kleine industrielle
Anlagen benutzt.
684 m. Gem. und Pfarrdorf auf einer Terrasse am linksseitigen, nördl. Gehänge
des Vorderrheinthales und nahe der Vereinigung von
Vorderrhein und
Hinterrhein. 2 km nw. der Station
Reichenau der Bündner
Oberlandbahn (Chur-Ilanz).
Handel mit Lebensmitteln und verschiedenen andern
Produkten. Im Frühjahr 1799 waren Tamins und Umgebung der Schauplatz verschiedener Kämpfe zwischen Oesterreichern und Franzosen,
welch letztere das Dorf in der Nacht vom 3. auf den 4. Mai in Asche legten.
Verheerende Feuersbrunst vom In der
Nähe des Lavoibaches hat man eine Bronzefibel vom Certosatypus aufgefunden Fund von Münzen aus der
Zeit Otto des Grossen. Im 12. Jahrhundert: Tumene;
Etwa 2 km s. des letztern liegt der oberste
Stollen des einstigen Goldbergwerkes zur
«Goldenen Sonne» (1312 m), wo in den Jahren
1809-1813 und 1856-1861 gediegenes Gold in
Gängen von Quarz und Kalkspath in Doggerschichten der Juraformation
gewonnen wurde. Von
Felsberg auf den Gipfel des Taminser Calanda über das
FelsbergerÆlpli gegen 6 Stunden, von
Tamins via
Kunkelspasshöhe 5 Stunden. Hübsche Fernsicht. Die Gebirgslagerung in der Calandakette zeigt normale Schichtfolge.
Hauptgestein des
Berges ist oberer
Jura oder Malm, der NO. streicht und SO. einfällt; gegen den
FelsbergerCalanda (Männersattel) lagert darauf Neokomkalk der Kreide, während gegen
Felsberg hin am Gehänge Doggerschichten und darunter
Kalk-, Ton- und Sandschiefer des Lias, Rötidolomit und grüne Verrucanoschiefer auftreten. Der Malm enthält Versteinerungen
von Nerinea, Cardium, Diceras und Korallen, der Dogger Kripoiden, Belemniten, Pecten, Ostrea Marshi etc. An
der
«Goldenen Sonne» findet sich neben Gold schöner Schwefelkies und Arsenkies vor. Beide Gehängeseiten tragen
erratische Blöcke und Moränenreste.
1200-2200 m. Alpweide über dem linksseitigen Gehänge des
Weisstannenthals und s. über
dem Thälchen des
Kohlschlagerbaches. 784 ha gross, wovon 550 nutzbare Alpweide, 50 Sumpfland, 93
Wald und 41 unproduktiver
Boden. 9
Hütten und Ställe.
1420 m. Schönes Bergthälchen zwischen den die
WeilerMiex und
Flon beherrschenden
Felsen im O. und dem Gipfel des
Grammont im W. Bildet eine mehr oder weniger regelmässige
Wanne von elliptischer Gestalt, in
deren
Sohle in 1380 m der
Lac de Tanay liegt.
Tanay bildet eine der GemeindeVouvry gehörende Alpweide,
die zusammen mit der höher oben in 1800 m liegenden Alp
Haut de Tanay
(Looz der Siegfriedkarte) bestossen wird und wie diese 5
Hütten
und ebensoviele Ställe zählt.
Sommerfrische mit einem Gasthof. Im Sommer Postablage und Telephon.
Grammont und die übrigen
das Thälchen umrahmenden Gipfel bieten eine prachtvolle Aussicht auf
¶
(Colde) (Kt. Wallis,
Bez. Monthey).
1453 m. Passübergang zwischen dem Tâche und dem Geteillon (auch Cheteillon
oder Châtellon genannt; 1795 m), dem O.-Ausläufer des Chambairy Derray (2203 m).
Der 25 ha umfassende und im engsten Abschnitt des Thälchens liegende See hat eine
maximale Tiefe von 31 m und erhält am W.-Ende den vom Haut de Tanay herabkommenden Wildbach von Landy.
Ein sichtbarer Abfluss
ist nicht vorhanden, doch soll der See die weiter unten am Fuss der Felswände sprudelnden Quellen speisen,
die ihr Wasser nahe dem WeilerFlon westl. Miex dem Wildbach von Fossaux zusenden. 1901 hat die «Société des Forces Motrices
de la Grande Eau» ob dem Dorf Vouvry ein Elektrizitätswerk erstellen lassen, dem das Wasser des Sees durch drei Stollen
zugeführt wird.
Stollen und Röhrenleitung haben zusammen eine Länge von 3650 m, und das Gefälle beträgt 950 m. Die so
gewonnene Kraft kann bis auf 10000 PS gesteigert werden.