454 m. Gruppe von 5
Häusern, 250 m s. der Station
Roggwil der
Linie
Olten-Bern. 45 reform. Ew. Kirchgemeinde
Roggwil. In der Nähe die grosse Farbweberei
Brunnmatt.
Tafernabach oder Tafersbach (Kt. Freiburg,
Bez. Sense).
Linksseitiger Zufluss der
Sense; entsteht aus zwei Quellarmen, deren einer
bei
Lustorf (657 m) und deren anderer bei
Wiler (685 m) entspringt und die sich zwischen
Tafers und
Rohr
(650 m) vereinigen. Von hier an wendet sich der Tafersbach nach O., umzieht die
Höhe des Rohrholzes, erhält «Im Schrick»
den von
Im Schlatt kommenden
Seelibach und biegt dann bis
Zirkels nach N. ab, um durch diesen Hügel neuerdings ostwärts und
nordostwärts abgelenkt zu werden, worauf die Laufrichtung von
Mühlethal bis zur Mündung unterhalb
Flamatt
(530 m) NO. wird.
Der Tafersbach sammelt den grösseren Teil der Gewässer des untern
Sensebezirkes und erhält von rechts den
Seelibach mit
dem
Weissenbach, Junkerbach und Bennewilbach, bei
Tüzishaus den Taubelenbach mit dem Wild-,
Lettiswil- und Menzishausbach,
den aus den Mooren von
Albligen kommenden Ledenbach, den
«In der Krummatt» mündenden Niedermettlenbach
und nahe der eigenen Mündung den Flamattbach von
Bergli her; von links den Moosweidlibach, Lanthenbach,
Schmittenbach und
Balsingenbach. Der Tafersbach durchzieht eine fruchtbare und gut angebaute Landschaft und fliesst zuweilen durch malerische
Waldthälchen,
«Graben» genannt. Der fischreiche Bach treibt viele industrielle Werke, wie
Mühlen und
Sägen
(Gagenmühle,
Mühlerain,
Mühlethal und
Flamatt). 15,7 km lang; mittleres Gefälle 8,7‰.
Hauptort des
Sensebezirkes; Sitz des
Statthalters, des Bezirksgerichtes, der Bezirksbehörden; Friedensrichter. Bezirkskrankenhaus,
Waisenhaus. Krankenkasse. Bezirks- und Haushaltungsschule. VomBischof Bernhard von
Lenzburg 1789 geweihte
schöne Kirche zu
St. Martin, deren Decke mit Fresken des
FreiburgerMalers Gottfried
Locher (1730-1795) geschmückt ist. St.
Jakobskapelle, in der sich einst alljährlich am 25. Juli im Wallfahrtskleid alle diejenigen zu versammeln pflegten, die die
Reise nach Santiago di Compostela in Spanien gemacht hatten.
Verschiedene weitere
Kapellen in den zur Gemeinde gehörenden Weilern. Burgruine
Maggenberg. Die Pfarrei ist sehr alt. Peter
von
Corbières liess hier eine 1453 der h.
Maria Magdalena geweihte
Kapelle erbauen, deren Patron
dann zu unbestimmbarer Zeit
der h.
Martin wurde. Von der früher bis zur
Saane in Freiburg
reichenden Pfarrei löste man 1511
La Planche und
die
Maigrauge ab, um sie der Johanniterkomthurei in Freiburg
zuzuteilen. Die Kollatur gehörte ursprünglich den
Herren von
Maggenberg,
die sie an die Felga verkauften; von diesen kam sie an die Johanniterkomthurei und später zum Domkapitel
St. Niklaus in Freiburg.
Das
Dorf Tafers ist oft der Schauplatz von Kämpfen zwischen Freiburgern und Bernern gewesen, so namentlich
im 15. Jahrhundert. Im März 1448 wurden die unter dem österreichischen Hauptmann Ludwig Meyer von einem Raubzug nach
Schwarzenburg
mit Beute beladen heimkehrenden
Freiburger auf der
Neumatte bei Tafers von den Bernern überfallen und in die Flucht gejagt,
welchen Streitigkeiten dann der
Friede von
Murten ein Ende machte. In der Nähe hat man einige
Alemannengräber aufgedeckt. 1150: Tabernae.
Die Ober Tafleten tragende Anhöhe beherrscht die Strasse und Bahn von
Zürich
nach Glarus,
sowie die Gegenden der
March, des
Gaster und
Ricken, so dass hier seit einigen Jahren bedeutende Befestigungsarbeiten angelegt
wurden, die von den Genietruppen jedes Jahr erweitert werden.
Landwirtschaft. Eine Seidenzwirnerei
mit 100 Arbeitern, Schuhwarenfabrik mit 40 Arbeitern. 1869 gründete der Menschenfreund Kaspar
Appenzeller in Tagelswangen
eine Erziehungsanstalt für Mädchen im
Alter von 14 bis 20 Jahren, die mit Hausarbeiten und Seidenzwirnen beschäftigt werden.
Die Chronik von Stumpf berichtet von einer Burg, die angeblich in der Herdlen zwischen Tagelswangen und
Lindau gestanden habe.
Die
Winterthurer Bürger dieses Namens waren nicht ritterbärtig.
Alemannensiedelung. 745: Tekilinwanc
=
Wang des Tekilin.