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Kreis Rheinwald).
Gemeinde und Dorf. S. den Art. Sufers.
Kreis Rheinwald).
Gemeinde und Dorf. S. den Art. Sufers.
Suvigliana
(Kt. Tessin, Bez. Lugano, Gem. Castagnola).
400 m. Gruppe von 5 Häusern auf einer Terrasse am W.-Fuss des Monte Brè;
2,2 km ö. Lugano. 27 kathol. Ew. Kirchgemeinde Castagnola.
Weinbau. Grosses Hotel, mit Lugano durch Drahtseilbahn und elektrische Strassenbahn verbunden.
Prachtvolle Aussicht auf Lugano und den Luganersee.
(Alp) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja, Kreis Ober Engadin, Gem. St. Moritz).
2144 m. Alpweide im Val Beyer, an der Einmündung von Val Suvretta und 2,8 km ö. vom Piz Ot. Arn Weg auf den Piz Julier.
Eigentum der Gemeinde Samaden.
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 3074 m. Gipfel in der Julierkette der Piz d'Errgruppe (Albulaalpen), vom Piz Julier (3385 m). 1,7 km nw. ragend. Im S. des stark vergletscherten Stockes nehmen Val Julier, im O. Val Suvretta da St. Moriz, im NO. und N. Val Suvretta (Bevers) und die ö. Quelle des Beverinbaches ihren Ursprung. Das zwischen dem Piz Suvretta und dem nahen Piz Tanterovas (3156 m) zum Val Bevers sich hinabsenkende Firn- und Gletscherfeld ist etwa 1,5 km lang und im Firnteil etwa 2 km breit. An der O.-Seite führt die Fuorcla Suvretta (2618 m) aus der Suvretta da St. Moriz (Campfèr) nach N. in die Val und Alp Suvretta im Beverserthal hinüber; im S. verbindet der Suvrettapass das Suvrettathälchen von Campfèr mit Val Julier und Stalla im Oberhalbstein.
Ausserdem existieren noch hohe Uebergänge zwischen Piz Suvretta und Piz d'Agnelli ins Val d'Agnelli und auf den Julierpass, zwischen Piz Suvretta und der niedrigern Spitze (3148 m) des Piz Beyer nach dem Val Beyer, Campfèr und St. Moritz. Der Berg wird von der Lücke des Suvrettapasses, sowie aus dem Hintergrund des Val Beyer leicht erstiegen, doch erhält er wenig Besuch. Gesteine sind Gneis und Phyllite, die an der S.- und W.-Seite auf Verrucano und Kalken und Dolomit der Trias ruhen. Weiter im N. und S. (Piz Julier) aber ragen die Massen des Juliergranites auf.
(Val) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). Südliches und längstes Seitenthal des Val Beyer im Ober Engadin. Entspringt an der Fuorcla Suvretta (2818 m) nö. vom Piz Suvretta, nimmt nördl., dann nnw. Richtung und mündet in der Samadener Alp Suvretta (2144 m) in das Val Beyer. Länge 4,2 km, Gesamtgefälle etwa 10,8%. Wird begrenzt: im O. durch die Piz Otkette (mit Piz Nair 3060 m, Piz Saluvèr 3146 m, dem glänzenden Vadret da Palud Marscha und dem Piz Ot), auf der W.-Seite durch die weniger vergletscherten N.-Ausläufer des Piz Suvretta.
Ein vom Piz Saluvèr nach NW. herabreichendes kleines Gletscherfeld liefert dem Hochthälchen den längsten Seitenbach. In 2877 m liegt in ödem, flachem Felsenkessel der kleinere obere der Suvrettaseen. Am Thalausgang liegen die grünen Böden der Alp Suvretta, nachdem der Bach sich durch malerische Granitschluchten in den Beverin gestürzt hat; im Thälchen selbst Alpweiden, unterbrochen von Schuttfeldern, namentlich zur Linken. 1905 wurde von Campfèr-Chasellas im Ober Engadin her ein schöner Weg durch Val Suvretta da St. Moriz über die Passfläche durch das Thälchen hinunter in die Alp Suvretta-Val Beyer erstellt (bis ins Dorf Bevers etwa 6½ Stunden). Diese Tour gewährt namentlich hohes landschaftliches und botanisches Interesse. Der längste Teil des Val Suvretta verläuft in grünem Juliergranit, ganz oben aber in Gneis und kalkigen und schieferigen Bildungen der Trias und des Lias.
Da St. Moriz (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). Rechtsseitiges Nebenthälchen des Inn, in den sein Bach 500 m unterhalb Campfèr im Ober Engadin mündet. Entspringt an der S.-Seite der Fuorcla Suvretta, wo ein gegen 200 m langer und 120 m breiter Alpensee (das untere der Suvrettabecken) sich bei 2610 m auf einer breiten, wenig geneigten Hochfläche ausdehnt. Das Thälchen hat sö. Richtung, eine Länge von 5,2 km und ein Gesamtgefälle von 15,7%. Sein Bach fliesst mitten durch Campfèr; oberhalb des Dorfes bewegt er sich in engen, schattigen und felsigen Schluchten, zu deren Seiten am sanften Gehänge sich die herrlichen, viel gerühmten Thalaussichtspunkte Chasellas und Albana (1880 und 1937 m) befinden. Im obern Thalteil die St. Moritzer Alp Suvretta.
Ueber den neuen Weg in die Val Beyer s. den Art. Val Suvretta. Die Suvretta da St. Moriz wird im NO. vom Piz Nair (3060 m), im SW. von der Julierkette (Piz d'Albana 3100, Piz Julier 3385 m) begrenzt und verläuft zum grössten Teil in Juliergranit und dioritischen Abänderungen desselben, am Ausgang in Gneis und Gneisphylliten, ebenso im Hintergrund, hier aber mit Verrucano und Trias gegen den Piz Nair und Piz Suvretta hin. Am Piz Nairhang findet man Eisenerze und Arsenkies; bei Chasellas fliesst ein Eisensäuerling mit Gehalt an arseniger Säure.
deutsch Schüss (Kt. Bern, Amtsbez. Courtelary, Biel und Nidau). 1000-432 m. Linksseitiger Zufluss des Bielersees und der Alten Zihl. Als Ursprung betrachtet man die in der Combe des Auges oberhalb der Werke von Les Convers entspringenden Quellen, deren Wasser unter gewöhnlichen Umständen bei der Station Les Convers im Boden verschwindet, um dann weiter unten bei den Häusern von Vers le Cerf endgiltig wieder zutage zu treten. Die Suze fliesst nun südl. vom Weiler Les Convers im gleichnamigen Längsthälchen zunächst gegen NO., lässt das Dorf Renan auf der Höhe links liegen, durchfliesst Sonvilier und geht unter St. Immer durch, von welcher Ortschaft nur das Quartier Le Pont an ihren Ufern liegt. In Villeret, das sie der ganzen Länge nach durchfliesst, erhält die Suze von rechts den Bach der Combe Grède und bei Le Torrent von links die 400 m lange Stromquelle der Doux, die ihr die Wasser von einem Teil der Hochfläche der Freiberge zuführt. Dann geht sie durch Cormoret, Courtelary, Cortébert und Corgémont, wo ihr von rechts der Ruisseau du Bez zufliesst. Zwischen Corgémont, Sombeval und Sonceboz beschreibt sie zahlreiche Mäanderkrümmungen, welche im Frühjahr und Herbst die kleine Ebene der Thalsohle mit schlammigem Wasser überführen. Die bisher in einem zwischen der Chasseralkette im S. und der Montagne du Droit (Sonnenberg) im N. tief eingeschnittenen Thal fliessende Suze biegt von Sonceboz an gegen SSO. ab, um schäumend und brausend die kleine Klus von Tournedos zwischen den Ausläufern des Monto einerseits und des Chasseral andrerseits zu durcheilen und nachher in den etwas erweiterten Thalboden von La Heutte einzutreten, wo sie nach OSO. umbiegt und neuerdings bis Péry in Schlangenlinien durch den Wiesengrund schleicht.
Nachdem ihr von links der Bach von Péry zugekommen, erreicht die Suze, scharf nach S. abbiegend, die Schlucht von La Reuchenette, wo sie oberhalb Rondchâtel einen anmutigen Wasserfall bildet und bis Frinvillier in tiefem Tobel dahinfliesst, um hier von rechts den Bach von Orvin, ihren letzten nennenswerten Zufluss, zu erhalten. In ssö. Richtung durchzieht sie dann die berühmte Taubenlochschlucht, die sie bei Bözingen wieder verlässt. Die Sohle des St. Immerthales besteht aus unterer Süsswassermolasse und Alluvialgebilden, während die umgebenden Höhen und der kleine Thalboden von La Heutte aus den verschiedenen Schichtenreihen der Juraformation gebildet sind. In der Schlucht oberhalb Bözingen stehen Glieder der Bohnerzformation an. Bei Bözingen erreicht die Schüss die Ebene am Jurafuss, der sie in kanalisiertem Lauf südwärts bis Mett folgt.
Hier biegt sie nach WSW. ab und teilt sich dann ob Biel in drei Arme:
1) einen Bieler Schuss genannten rechten Arm, der die Altstadt durchfliesst;
2) den mittleren Hauptarm oder Schüsskanal, der in gerader Linie die neuen Quartiere durchschneidet, bei der Eisenbahnbrücke die Bieler Schüss aufnimmt und zwischen der Badanstalt und dem Hafen in den Bielersee mündet;
3) einen linken Arm, die Madretscher Schüss, der durch das Dorf Madretsch zieht und gegenüber dem Schloss Nidau sich von links mit der Alten Zihl vereinigt. Der 1829 gegrabene Schüsskanal dient zur raschen Abfuhr der Hochwasser, während Bieler und Madretscher Schuss Gewerbekanäle sind und als solche schon seit Jahrhunderten benutzt werden. Die 42 km lange Schüss hat eine ziemlich gleichmässige Wasserführung und zeigt ihre hauptsächlichen Hochwasser im Frühjahr und gegen das Ende des Herbstes. Im obern Abschnitt des St. Immerthales ist die Suze nur ein kleiner Bach, der kaum einige Mühlen und Sägen zu treiben vermag. Bei St. Immer bildet sie schon einen kleinen Fluss, dessen Wasser im Winter auf das schöne Eisfeld des Quartier du Pont geleitet wird. Das Thal bleibt aber einförmig bis Le Torrent, wo ¶
wir auf beschränktem Raum eine der anmutigsten Landschaften mit schönem Wasserfall finden. Von Sonceboz bis Bözingen endlich durchfliesst die Schüss einen der malerischsten Querdurchbrüche des ganzen Juragebirges. Infolge des verhältnismässig starken Gefälles hat man hier eine Reihe von grossen Elektrizitätswerken erstellen können, die dem untern Abschnitt des St. Immerthales und einem Teil des Amtsbezirkes Biel Licht und Kraft liefern. Von Villeret bis Biel reihen sich dem Flussufer entlang zahlreiche Mühlen, Sägen und andere industrielle Betriebe auf. In Biel selbst wird das Wasser der Schüss auch zur Reinigung der Abzugskanäle verwendet.
Das Normalprofil der Schüss oberhalb ihrer Gabelung zeigt eine Sohlenbreite von 14 m. Die beiderseitigen Hochdämme sind hier je 2,5 m breit. Der Schüsskanal ist 11 m, die Bieler Schüss 6 m und die Madretscher Schüss ebenfalls 6 m breit. Die Hochwasser von 1882 führten ein Maximum von 90 m3, diejenigen von 1896-1899 ein solches von bis auf 95 m3 in der Sekunde, während das Normalprofil eine Wasserfuhr von 100 m3 in der Sekunde zu fassen vermag. Die Gesamtkosten der Schüsskorrektion haben mit Inbegriff der von der Stadt Biel vorgenommenen Neben- und Ergänzungsarbeitern die Summe von 685515 Fr. erreicht, woran der Bund 153600 Fr. beitrug.
Die Suze oder Schüss ist sehr fischreich und beherbergt namentlich ausgezeichnete Forellen, deren Zahl aber infolge der für die Fabrikanlagen errichteten vielen Stauwehre leider immer mehr zurückgeht. Dem Fluss folgen seiner ganzen Länge nach die Kantonsstrasse und die Bahnlinie Biel-Sonceboz-St. Immer-La Chaux de Fonds, die ihn auf 17 mehr oder minder grossen Brücken überschreiten. Dazu kommen noch die zahlreichen Uebergänge in der Stadt Biel und den andern an der Schüss gelegenen Ortschaften.
Die zwei kühnsten aller dieser Brücken finden sich im Taubenloch, wo die eine die Eisenbahn und die andere die Strasse vom einem Ufer zum andern hinüberführt. Die von der Suze auf der Strecke Les Convers-Sonceboz durchflossene Landschaft trug im Mittelalter den Namen Susinga, Susinge oder Susingerthal und hiess später Erguel (s. diesen Artikel). Mittel- und Unterlauf der Schüss sind in jüngerer geologischer Vergangenheit mehrfachen Lageveränderungen unterworfen gewesen. So entstand z. B. in Rondchâtel (s. diesen Art.) eine Ablenkung durch die Moränenablagerungen, in deren Folge der schöne Wasserfall und der nach oben sich daran anschliessende sumpfige Thalboden entstanden.
Vor der Glazialzeit floss die Schüss nach ihrem Austritt aus dem Taubenloch über Löhren und Orpund durch ein heute mit Moränenmaterial aufgefülltes Tobel in gerader Linie gegen Meienried, um sich hier mit der Aare-Zihl zu vereinigen. Dann verursachten die Erosionen der verschiedenen Glazial- und Interglazialzeiten durch die Herausmodellierung der Thalrinne Bözingen-Pieterlen eine erste Ablenkung nach NO., so dass nun die Schüss über Pieterlen floss und sich bei Stad mit der Aare vereinigte. Hierauf lenkten endlich die eigenen Aufschüttungsprodukte und vielleicht auch auf menschliche Arbeit zurückzuführende Einflüsse die Schüss nach SW., d. h. in den Bielersee und die Zihl ab. Heute ist der ganze Unterlauf künstlich kanalisiert.
(Gorges de la) oder Schüssschlucht (Kt. Bern, Amtsbez. Courtelary und Biel). So heisst der Querthalabschnitt des Schüsslaufes durch die beiden Jurafalten oder -ketten Chasseral-Stierenberg und Évilard (Leubringen)-Thorberg (oder Seekette).
Er bildet somit eine Doppelklus mit einem obern Abschnitt (der Klus von Rondchâtel) und einem untern Abschnitt (dem sog. Taubenloch) zwischen welchen die Mulde von Orvin-Frinvillier-Vauffelin eingesenkt ist.
Die drei Teile dieser zusammengesetzten Klus bilden ebensoviele landschaftliche Kontraste.
Das Taubenloch ist eine enge und tiefe Schlucht, in der Strasse und Eisenbahn hoch oben über den Fluss setzen, während diesem letztern in der Tiefe ein kühn angelegter Fussweg folgt.
Bei Frinvillier erscheinen in der mit Tertiär und Moränenschutt ausgefüllten Mulde plötzlich Wiesen und Ackerland, während endlich die z. T. mit Moränen- und Alluvialgebilden überführte Klus von Rondchâtel eine flache und ziemlich breite Sohle zeigt, die auf beiden Seiten von bewaldeten und felsigen Gehängen und Wänden eingefasst wird.