gescheitert. Die Urkunden nennen die Alp «Clusanfe»; doch wird sie heute in der Gegend fast allgemein «Cesanfe» geheissen,
während die Bezeichnung «Susanfe» der Siegfriedkarte eher auf einem Missverständnis
des aufnehmenden Topographen beruhen dürfte.
Cesanfe oder Clusanfe (Col de), auch Col de Salanfe geheissen (Kt. Wallis,
Bez. Saint Maurice).
2500 m.
Passübergang zwischen der Dent du Midi und der Tour Sallières, verbindet Salvan und das Thälchen von Salanfe mit dem Hochthal
von Susanfe und Champéry.
Aufstieg von Salvan über Van und Salanfe in 5 Stunden ohne jede Schwierigkeit, obwohl der Fussweg
nicht überall zu erkennen ist;
Abstieg durch die Alp Susanfe und den Pas d'Encel nach den Hütten von
Bonavaux und Champéry in 3½ Stunden.
Wird ziemlich stark begangen, bietet aber keine besonders umfassende Aussicht.
Der
Pass bildet eine Einsattelung zwischen den Neokomkalken der Dents du Midi und den jurassischen Wänden der Tours Sallières (vergl.
das geologische Querprofil beim Art. Sallières).
(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2400-1420 m. Wildbach des Susascathales oder Val Flüela, das bei Süs von links ins Engadin mündet. Der
Bach entspringt oben am Flüelapass und eilt in raschem und im ganzen nach O. gerichtetem Lauf hinaus zum
Inn. An nennenswerten Bächen nimmt er auf: den Abfluss des Radünergletschers, längs welchem der Weg zum vielbesuchten Flüela Schwarzhorn
führt, den Bach aus dem Kehrenthäli von der O.-Seite des Flüela Weisshorns, ferner den starken Abfluss
des mächtigen Grialetschgletschers und endlich den Bach aus dem Val Fless (die Aua da Fless).
Der 11 km lange Susascabach ist
im Unterlauf kanalisiert und treibt hier mehrere Mühlen.
(Kt. Waadt,
Bez. Yverdon).
451 m. Gem. und kleines Dorf, am W.-Rand der Mündungsebene der Orbe und an der Strasse Orbe-Yverdon;
3,4 km nw. der Station Épendes der Linie Neuenburg-Lausanne und mit ihr durch eine Strasse
quer über die
Ebene verbunden Postablage; Postwagen Orbe-Yverdon. Gemeinde, mit der Häusergruppe Grange Décoppet: 27 Häuser, 144 reform.
Ew. Kirchgemeinde Champvent. Landwirtschaft. Am untern S.-Hang des Hügels von Chamblon stehen einige Reben. Ziemlich häufige
Funde von Münzen und andern Gegenständen zeugen von einer hier bestehenden Ansiedelung der Römerzeit. Heimat des weitverbreiteten
Geschlechtes Décoppet, dem u. a. der Pfarrer und Botaniker Décoppet, Mitarbeiter Albrechts von Haller
an dessen Historia stirpium indigenarum Helvetiae inehoata (Bernae 1768), angehört. 1141: Sub Silva;
1315: Suceve;
1368:
Souceva = unter dem Wald.
Das Dorf steht auf einer aus Molasse und Moränenmaterial bestehenden Höhe, die mit dem Neokomhügel
des Mont de Chamblon in Verbindung steht.
1386-1738 m. Berghang mit einigen Flächen Ackerland, auf dem Bergsporn zwischen den
beiden Pontisschluchten nahe der Ausmündung des Eifischthales.
Zwei Gruppen von Hütten (eine untere mit
etwa 10 Kellern und Speichern und eine obere mit 4-5 Bauten), die den Bewohnern von Chandolin als Vorratsräume dienen.
Ueber
Sussillon führt der kürzeste Fussweg aus dem Rhonethal nach Chandolin und Saint Luc. Bemerkenswert schöne Aussicht.
oder Gletscherhorn (Kt. Bern
und Uri).
3512 m. Haupt- und einziger mit Firn bekleideter Gipfel der Sustenhornkette, etwa
in deren Mitte aufragend. Bildet einen der hervorragendsten Aussichtspunkte der Zentralschweiz mit Rundsicht
vom Grand Combin bis zum Bernina; Glanzpunkte der Aussicht sind der Galenstock, die Wetterhörner und die Schreckhörner. Erste
Ersteigung 1841 durch Gottlieb Studer mit J. und H. Weissenfluh vom Sustenpass her über den Steinengletscher und die NW.-Wand
mit Abstieg über die SW.-Flanke zur Sustenlimmi. Die Besteigungen sind leicht von der Kehlenalp und vom
Steinwirtshaus, mittelschwer von der Voralp (gewöhnliche Route) und sehr schwierig
mehr
über den O.-Grat. Ausgangspunkte: Kehlenalphütte, Göscheneralp, Voralphütte und Hotel Stein.
Die Besteigung erfordert je
nach der Route 4-6½ Stunden.
Näheres im Führer durch die Urner Alpen des A. A. C. Zürich
(Bd II, 1905).
(Hinter) (Kt. Bern
und Uri).
3320 m. Doppelgipfel in der Sustenhornkette, s. über dem Sustenpass und
n. vom Sustenhorn. Kühne Felsgestalt mit steilen Wänden s. über dem Kalchthalfirn, ö. über dem Steinengletscher, w. über
dem Brunnenfirn und dem Wallenbühlfirn. Der auf der Siegfriedkarte nicht bezeichnete S.-Gipfel ist etwas niedriger als der
N.-Gipfel. Das Hinter Sustenhorn kann über die zwei scharfen Gräte, den NW.- und den NO.-Grat, sowie
über den Hauptkamm von S. und über die O.- und W.-Flanke erstiegen werden. Die Felstouren bieten interessante und lohnende
Klettereien, sind jedoch ziemlich schwierig und werden am besten bei schneefreien Felsen im Hochsommer ausgeführt, während
die Ersteigung über die O.-Flanke im Vorsommer bei günstigem Schnee unschwierig sein dürfte. Aufstieg
von der Voralphütte, vom Steinwirtshaus oder vom Meienthal her in je etwa 5 Stunden. Erste Ersteigung 1891 durch Prof. W.
Gröbli mit J. M. Gamma. Vergl. den Führer durch die Urner Alpen des A. A. C. Zürich
(Bd II, 1905).