Weiter vorgeschobene Gipfel sind noch das
Seehorn (2730 m) und das
Mittaghorn (2441 m) gegenSufers, sowie
das
Hirli (2857 m) gegen
Ausser Ferrera. Letzteres ist ein von
Ausser Ferrera her durch
Val d'Ursera leicht erreichbarer hübscher
Aussichtspunkt. An seiner O.-Flanke wurden einst Eisenbergwerke betrieben, die aber längst eingegangen sind. Die in Trümmern
liegenden umfangreichen Gebäude der ehemaligen Eisenschmelze am Fuss des
Hirli zwischen Ausser und
Inner Ferrera
erinnern noch an jene für diese Gegend belebtern Zeiten. Die Gruppe der
Surettahörner gehört dem Gneisporphyr der
Rofna
an, der zusammen mit kristallinen Schiefern das ganze weite Gebiet zwischen dem Thal von
Splügen und dem
Pizzo Stella über
Chiavenna aufbaut. Diese Gesteine bilden die vierte der stets durch Trias und mesozoische Glanzschiefer
voneinander getrennten Gneisdecken, die zwischen dem Tessinthal und dem Thal des
Hinterrheins übereinander geschoben erscheinen.
(Kt. Graubünden,
Bez. Hinterrhein).
3025 und 3039 m. Bergstock mit zwei
Spitzen, dem Westlichen und dem Oestlichen Surettahorn, mitten
in der Gruppe der Surettahörner, auf der Landesgrenze gegen Italien und ö. vom
Splügenpass.
(Kt. Graubünden,
Bez. Hinterrhein).
2500-1330 m. Das
ValSuretta ist ein südl. Seitenthal des Rheinwaldthals. Es mündet als Waldschlucht
etwa 1,5 km unterhalb
Sufers bei der ehemaligen Sufner
Schmelze und am obern Ende der Rofnaschlucht. Von da steigt es südl.
an bis zum
Surettagletscher, der es hinten in weitem
Bogen umzieht. Im mittleren Teil ist das Thälchen
ziemlich weit und flach und bildet dort die Alp Suretta. Der Gebirgsstock, in den es eingeschnitten ist, wird als Ganzes
die Surettagruppe genannt.
1811 m. Gemeindeabteilung und
Weiler, am rechten Ufer des
Inn gegenüber
Silvaplana und 7 km sw. der Station
St. Moritz der Albulabahn. 9
Häuser, 25 reform. Ew. romanischer Zunge.
Oberhalb Surlej gelangt man durch
Wald in die gleichbenannte Alp (2096 m), dann s. über
Matten gegen den
Piz Corvatsch und oberhalb einer zweiten Alphütte (Margun) rechts oder gegen NO. abbiegend in die
Höhe.
Der Weg vereinigt
sich hier mit dem von
Sils Maria herführenden Weg, sowie mit dem guten Reitweg von
St. MoritzBad her über
den schönen
Hahnensee.
Auf der
Fuorcla findet sich eine Sommerwirtschaft.
Sie bietet einen überraschend schönen und grossartigen
Blick auf die Berninagruppe
(Bernina,
Sella,
Tschierva-,
Roseg- und Sellagletscher) und wird sehr viel begangen.
Abstieg ostwärts
hinunter in die Alp
Sur Ovel (2263 m), nach dem Rosegrestaurant (2000 m) und
Pontresina.
Auf der
Fuorcla,
sowie diesseits und jenseits derselben finden sich überall Rundhöcker und Gletscherschliffe auf den Talk- und Glimmerschieferfelsen.
Die Aussicht ist ausgedehnter als vom
Piz Rosatsch, von dem aus auch der Piz Surlej auf der Gratschneide über einen Felsenzahn und die
Spitze 3185 m erreicht werden
können.
Der Piz Surlej ist aus Granit, auf derO.-Seite auch aus Syenit-Granit aufgebaut;
im SW., gegen
das Thälchen von Surlej hin, ruht das Massengestein auf Gneis, Glimmer-, Talk- und Grünschiefern der
Tiefe.
deutsch
Ueberstein (Kt. Freiburg,
Bez. Broye).
623 m. Gem. und Pfarrdorf, als
Freiburger Exklave rings von Waadtländer Gebiet
umschlossen; 7 km sw. der Station
Granges-Marnand der Linie
Lausanne-Payerne-Lyss. Postablage, Telephon.
Gemeinde, mit
Les Essinges,
Les Gottes,
Le Poyet und Vigny: 55
Häuser, 243 kathol. Ew.; Dorf: 28
Häuser, 140 Ew. Das Dorf liegt
im Bergland über den das Broyethal begleitenden
Felsen und gewährt eine schöne Aussicht. Fruchtbare Gegend, Waldungen.
Der aus dem
Bois desMeules herkommende Bach von Surpierre teilt das Dorf in zwei Hälften, stürzt sich
über die
Felsen und mündet unterhalb
Villeneuve von links in die
Broye. Die Pfarrkirche ist der h.
Maria Magdalena geweiht.
Die ehemalige
¶
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Pfarrkirche Notre Dame des Champs, 1 km sw. vom Dorf nahe dem Bois desMeules, erhielt 1411, 1489 und 1513 namentlich von seiten
der Familie Aymonetta verschiedene Vergabungen, war aber zu weit entfernt und wurde deshalb abgetragen, worauf man im Dorf
selbst die am geweihte heutige Kirche erstellte. An der Stelle der 1820 abgetragenen alten
Kirche liess die Familie Bondallaz 1821 die jetzige KapelleNotre Dame des Champs (s. diesen Art;) erbauen. Nö. vom Dorf steht
in 609 m auf einem etwa 120 m hohen Felsen das SchlossSurpierre, das von weither sichtbar ist und von
welchem aus sich ein umfassender und abwechslungsreicher Ausblick bietet.
Der heutige Bau ist von der Freiburger Regierung 1539-1544 erstellt worden, nachdem das alte Schloss 1539 einer Feuersbrunst
zum Opfer gefallen war. Der Name der Ortschaft erscheint als supraPetra zum erstenmal 1147. Es bestand hier ein Edelgeschlecht
dieses Namens, das auch noch Besitzungen in Lussy und Vuisternens devant Romont hatte und in den Urkunden
von der 2. Hälfte des 12. bis zur ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts auftritt, um dann wieder zu verschwinden.
Die HerrschaftSurpierre gehörte vom 13. Jahrhundert bis 1399 den Herren von Cossonay, die wohl auch zwischen 1271 und 1316 das
Schloss erbaut haben können. Ritter Ludwig I. von Cossonay, der in Schulden geraten war, verkaufte mit Zustimmung von Mutter
und Brüdern das Schloss und die HerrschaftSurpierre um den Preis von 3000 Lausanner Pfund an Wilhelm von Estavayer, Archidiakon
von Lincoln in England, mit dem Vorbehalt des Rechtes jederzeitigen Rückkaufes. Nachdem dieser Rückkauf 1316 wirklich
erfolgt war, blieb Surpierre weiter im Besitz derer von Cossonay, bis es dann durch Erbschaft an Jeanne von Cossonay, Gemahlin
des burgundischen Ritters Jean de Rougemont, kam, die so zur Herrin von Cossonay, Berchier, L'Isle und Surpierre ward. Um eine
Schuld von 8000 Goldgulden (84720 Fr. in heutigem Gold) zu decken, trat Ritter Jean 1399 die HerrschaftSurpierre an seinen Gläubiger Yblet, Herrn von Challant und Montjovet, ab, wobei er sich das Rückkaufsrecht ebenfalls vorbehielt.