beherrscht im N. die Station
Taverne der Linie
Bellinzona-Lugano-Chiasso der Gotthardbahn, von woher er in zwei Stunden erstiegen
werden kann. Am O.-Ausläufer des Bergkammes finden sich die zerstreut gelegenen
Häuser der
Monti di Brena (960 m).
(Muot)(Kt. Graubünden,
Bez. Albula).
2675 m. Westl. Vorgipfel des
Piz Uertsch oder
Piz Albula in der eigentlichen Albulakette, vom Hauptgipfel
4,2 km und von
Bergün 3,7 km sö. gelegen. Im N. zieht sich
Val Tisch, im S. das kürzere, steile und wilde
Val Zavretta zur
Albula herab. Wo diese letztere vor dem Sommerdörfchen
Naz stärker nach N. umbiegt, ragt der letzte Ausläufer
der O.-W. verlaufenden Kette, der gerundete
Muot (2363 m) in die
Höhe.
Dessen Hang trägt starke Lawinenverbauungen zum
Schutze
der Albulabahn, von welcher zwei Kehrtunnels im Muotgebirge angelegt sind.
Der Muot Sureint und
Muot bieten schöne Blicke
auf das Albulathal, den
Piz d'Aela und
Piz Kesch und werden von
Bergün aus besucht.
Der Weg führt von
der Strasse hinter
Val Tisch in steilem Zickzack in SO.-Richtung durch den bis 2100 m hoch reichenden
Wald hinauf
(Bergün-MuotSureint etwa 3 Stunden).
Gesteine der wilden, zerklüfteten Kette sind Arlbergdolomit, obere Rauhwacke
und Hauptdolomit, die in der Thaltiefe auf allen
Seiten auf grauen und dunkeln, im W. auch auf grünen und roten Schieferbildungen
(Lias?) ruhen.
(Kt. Uri).
1260-2305 m. Grosse Alpweide mit der
Blackenalp (1778 m), Stäffelialp (1418 m) und
Ebnetalp (1694 m) in
dem Thalkessel zwischen den
Spannörtern (3149 und 3202 m) im S., der Schlossbergkette (3100 m) im O., der
Surenenegg (2305 m), dem
Blackenstock (2922 m),
Schlossstock (2760 m) und
Wissigstock (2888 m) im N. und dem
Stotzigberggrat
(2632 m) im W. Länge von Nieder Surenen (1260 m) bis zum
Surenenpass (2305 m) 7 km, Breite 5 km. Zahlreiche
Hütten.
Baumlos. Die Alp wird mit 600 Stück Hornvieh und zahlreichen Schafen bezogen und diente früher auch
zur Sömmerung von Pferden. Wird der ganzen Länge nach vom
Stierenbach, dem Hauptquellarm der
EngelbergerAa, und vom Weg über
den
Surenenpass durchzogen. Wie der
Urnerboden, der Kinzig und die
Ruosalp greift auch die Surenenalp über die natürlichen
Grenzen des
Reussthales hinüber und war deshalb Gegenstand eines langjährigen Streites zwischen Uri
und
dem Kloster
Engelberg.
Nach einer aus 1213 stammenden Urkunde Kaiser Friedrichs II. war die Grenze zwischen Uri
und
Engelberg ursprünglich an der
Stäubi
festgelegt. In einem ersten Grenzstreit beanspruchten die Leute von Uri
1260 alle
Alpen bis zum
Tütschbach (heuteTätschbach)
als ihr Eigentum. Ein von Markwart von
Wolhusen am zu
Altorf gefällter Schiedsspruch bestimmte, dass die
Alpen von
der
Stäubi bis zum
Tütschbach Eigentum des
Klosters seien, es aber den Urnern gestattet sein sollte, bei schlechtem Wetter
hier
Schutz zu suchen und bis zum Wiedereintritt von besserer Witterung zu bleiben.
Später überschritten die Urner (zwischen 1299 und 1317) mit entfaltetem Panner den
Surenenpass, um alle dem Kloster gehörigen
Hütten zu verbrennen, gegen das Kloster selbst zu ziehen, Vieh im Betrag von 90 Pfund (1800 Fr.), einer für die damalige
Zeit bedeutenden Summe, zu rauben und dieEbnetalp mit Gewalt sich anzueignen. Ein neuer Schiedsspruch
von 1357 bestätigte den Urnern den Besitz der
Ebnetalp und teilte
die Untere Surenenalp beiden Teilen zu gemeinsamer Benutzung
zu. Neue Streitigkeiten und Sprüche erfolgten 1470 und 1472, bis dann endlich im Jahr 1513 ein Austausch die heutige Grenze
festlegte.
Die die Surenenalp nach oben abschliessende Surenenegg wird schon im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt: 1148 Suranecco;
1184 Soranecke.
Der Ausdruck ist von der altgermanischen Wurzel sur = fliessen herzuleiten, wie denn auch der Oberlauf der
EngelbergerAa ursprünglich
SurenAa, d. h. «fliessendes
Wasser», genannt wurde.
Nach der Ueberlieferung soll auf der Surenenalp der
Kampf des Uristieres mit einem die Heerden verheerenden Drachen stattgefunden haben. Vergl. Hess, P. Ignaz. Der GrenzstreitzwischenEngelbergundUri
(im Jahrbuch für Schweizer Geschichte. 1900).
(Kt. Uri
und Obwalden).
2305 m. Ziemlich stark begangener Passübergang zwischen der Urirotstockkette einerseits und der
Schlossbergkette andrerseits. Der 4¾ Stunden über
Engelberg gelegene
Pass führt über den schmalen
Kamm
der Surenenegg zwischen dem
Nageldach (2454 m), einem Ausläufer des
Schlossbergs, und dem
Blackenstock (2922 m), einem Ausläufer
des Uri
Rotstocks. Er verbindet
Erstfeld oder
Altorf im
Reussthal mit
Engelberg und bietet eine prachtvolle Aussicht gegen den
Titlis
und
die GrosseWindgälle, sowie im allgemeinen auf ein wildes und grossartiges Hochgebirgsgebiet.
Der Uebergang
Erstfeld oder
Altorf-Engelberg erfordert etwa 8 Stunden Marschzeit. Der Weg wird von Th. Herzog im Führer durchdie UrnerAlpen des
A. A. C. Zürich
(Bd I, 1905) wie folgt beschrieben: Von
Erstfeld wenig n. vom Bahnhof auf der
Strasse unter dem Bahnkörper hindurch, sodann über die
Reussbrücke zur Kirche. Von dort am Fuss des Berghanges etwa 10 Min.
thalabwärts bis
Niederhofen, von wo der Weg in steilen
Kehren durch den
Wald anzusteigen beginnt. Nach 20 Min. wird ein Wiesenstafel
erreicht, an dessen oberm Ende der Weg wieder in den
Wald eintritt und am s. Ufer des
Bockibaches durch
das steile
Tobel (oben waldfrei) emporsteigt. Am Ende des
Tobels erreicht man den grossen Thalboden der Waldnacht; nun über
eine steinerne
Brücke auf das n. Bachufer zu der etwa vom 1. März bis 1. Dezember bewohnten
UnterenWaldnachtalp
(Waldnachtberg 1393 m)
mit gutem Heulager (2½ Stunden). - Von
Altorf zunächst auf der Strasse nach
Attinghausen, dann auf gutem Weg an der Ruine
vorbei, dem linken Ufer des
Kummenbaches entlang, sodann diesen überschreitend am rechten Ufer zur Alp Stückiberg; von hier
steil zum
Plattenberg und auf dessen
Rücken zum
Waldnachtberg (2¾ Stunden).
Von der Untern
Waldnachtalp fast eben über
Wiesen in 20 Min. zu der etwa vom 1. Mai bis 1. November bezogenen
ObernWaldnachtalp mit
Heulager. Von hier führt der Weg westl. durch ein enges, noch im Sommer mit Schneeresten erfülltes
Tobel in Windungen gegen
die
Wände des
Blackenstockes hinauf und zum
Schluss über welliges Terrain in etwa 2 Stunden zur Passhöhe
der Surenen (2305 m). Im Abstieg anfangs südwärts, dann nach W. umbiegend senkt sich der vorzügliche Weg zur
Blackenalp
(1778 m), die fast das ganze Jahr über bewohnt ist (etwa ¾ Stunden; gutes Heulager).
Hinter denHütten zunächst über den Bach auf das linke Ufer; 20 Min. weiter, oberhalb der
Fluh, über
die der Bach den bekannten Stierenfall bildet, zurück auf das rechte Bachufer und in 30 Min. ziemlich steil hinab nach Nieder
Surenen (kleines Wirtshaus). Auf schmalem Strässchen durch
Wald und
Wiesen, an der Herrenrüti vorbei, hinaus
nach
Engelberg (etwa 1½ Stunden). Im Jahr 1799 überschritt eine französische Division unter dem General Lecourbe den Surenenpass
mit Artillerie, um die Oesterreicher im
Reussthal unversehens zu überfallen, musste sich aber vor dem ungestüm vom
Gotthard
herabdrängenden General Suwarow wieder zurückziehen.
Surenenalp und Surenenpass liegen in der Flyschzone, die die
Kalkmassen des Uri
Rotstocks und des
Schlossbergs voneinander trennt und sich so zwischen die autochthone Kalkmasse des
Titlis
und die überschobenen Kalke des Uri
Rotstocks einschiebt.