1,8 km sw.
Werthenstein und 4 km. sö. der Station
Wolhusen
der Linie
Bern-Luzern. 7 kathol. Ew. Heimat von Jakob
Schmidli, genannt «Sulzigjoggi», der 1747 in Luzern
wegen
Ketzerei verurteilt, stranguliert und verbrannt wurde.
Zugleich legte man auch sein
Haus und seine Schriften in Asche und
verbannte man 71 seiner Anhänger aus dem Kanton.
Dies Urteil erregte in den reformierten Kantonen grossen Unwillen und eine
starke Aufregung.
Schmidli's Sohn Balthasar erlangte erst 1798 von der gesetzgebenden Versammlung der
Helvetischen Republik seine Wiedereinsetzung in alle bürgerlichen Ehren und Rechte.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Thun).
1719-1025 m. Im Sommer trocken liegende Wildbachrunse im obern
Eriz; steigt zwischen
Burst und
Scheibe steil zum Sichelpass (oder
Sulzistand) hinauf, der das
Justisthal mit dem Thal der
Zulg verbindet.
1300-1700 m. Alpweide auf den schmalen Terrassen am S.-Absturz der
Churfirsten, sw.
vom Vorder und
Hinter Leistkamm und an den Quellen des
Dicken- und Ofenlochbaches, n. über
Quinten. 180 ha
Fläche, wovon zwei Drittel nutzbare Alpweide.
Hüttengruppen Stäfeli (1489 m) und
Laubegg (1375 m).
Schöne Aussicht auf
den
Walensee und die
Berge über seinem S.-Ufer.
oder
Sulzel(Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Einsiedeln).
870-1000 m. 5
Häuser, 4 km ö.
Einsiedeln. 25 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Einsiedeln.
Acker- und Wiesenbau, Viehzucht. Holzschlag und Torfausbeute. Grosse Weideflächen. Auf der
Allmend pflegen
die Rekrutenschulen von Zürich
Schiessübungen abzuhalten und zu manöverieren.
steigt vom Blinzistock (2464 m) nordwärts ab und mündet gegenüber
Spiringen von links ins
Schächenthal.
Der Bach trägt im Oberlauf den Namen
Schwarzwasserbach und durchfliesst
eine sehr enge und schwer zugängliche Mündungsschlucht. In der erweiterten Thalmitte liegt eine Alp mit 7
Hütten in 1393 m. 3 km
lang.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Trachselwald).
704 m. Gem. und Pfarrdorf auf einem
Plateau im
Winkel zwischen
Grünen- und Griesbachgraben; 4,5
km nö.
Ramsei. Station der Linie
Ramsei-Sumiswald-Huttwil mit Abzweigung nach
Wasen. Postbureau, Telegraph,
Telephon. Als die zweitgrösste Gemeinde des
Emmenthales zieht sie sich von W. nach O. 17 km weit von
Grünenmatt durch den
langen
Hornbachgraben bis an den Fuss des Höchenzi (1327 m) im Napfgebiet und
von S. nach N. 6 km weit vom Lüderngässli
am Fuss der
Rafrüti (1205 m) bis zum Bärhegenknubel (991 m). Sie umfasst so einen grossen Teil der w.
Ketten des Napfberglandes mit dem
Hornbach- und dem Kurzeneigraben.
4) Sumiswald mit Breiten,
Burgbühl, Dorf Sumiswald, Vorderei und
Wiler. Zusammen: 753
Häuser, 5353 reform. Ew.; Dorf: 92
Häuser, 748 Ew.
Kirchgemeinden Sumiswald und
Wasen.
Sumiswald ist ein stattliches und gewerbsames Dorf und hat mit dem angrenzenden
Grünen ein Baugeschäft, Zigarrenfabrikation,
Gerberei, Müllerei, Sägerei, Kalkbrennerei, Tuchfabrikation, Wollenspinnerei, Fabrikation von Wanduhren
und Blechinstrumenten, viele Handelsgeschäfte, zwei Ersparniskassen, Bezirksspital; 5 Jahrmärkte. In
Wasen eine mechanische
Werkstätte und Leinwandfabrikation. Landwirtschaft, in der ganzen Gemeinde 14 Käsereien.
Herren des Dorfes waren anfänglich die Edeln von Sumiswald. 1225 schenkte Lüthold die Kirche von Sumiswald und alle
seine dortigen
Güter dem Deutschritterorden (vergl. den Art.
Spital). Ein anderes Geschlecht war dasjenige
der Ritter von Sumiswald, das zu Anfang des 15. Jahrhunderts ausstarb. Der letzte des Geschlechts, Burkhard, verkaufte die
Herrschaft Sumiswald und das Gericht zu
Ranflüh der Komthurei des Deutschordens, die es im Jahr 1408 an Bern
abtrat. Die mit alten
Glasgemälden aus dem 16. Jahrhundert
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reich geschmückte spätgotische Kirche stammt aus den Jahren 1510-1512. Der innere Teil der Gemeinde, der «Wasen», wurde 1826 von
Sumiswald abgetrennt, zu einer Helferei eingerichtet und 1874 zu einer eigenen Kirchgemeinde erhoben. Am wurde
in Sumiswald die grosse Bauernversammlung abgehalten, die Leuenberger zum Obmann ernannte. Ein 1903 gesetzter
Denkstein erinnert an dies Ereignis. 1225: Suomoldeswalt;
1240: Sumoltiswalt;
1267: Sumoswalt;
d. h. Wald des Suomoldt, eines
der germanischen Ansiedler.
Damit fällt die hie und da aufgestellte Etymologie «zum heiligen Oswald»
dahin.