Sonnenaufganges bestiegen. Angenehme Bergtour: von
Sainte Croix über den
Aiguillon in 2¼ Stunden, von
Ballaigues über La
Bessonne und La Poyette in 2¾ Stunden, von
Baulmes über
Praz Minzin und den prachtvollen erratischen Block von La Côtelette
in 2 Stunden und endlich von
Lignerolle aus in 1 Stunde. TrigonometrischesSignal erster Ordnung. Der einer
Schildwache gleich gegen das
Mittelland vorgeschobene Suchet bietet unter allen Gipfeln des Waadtländer
Jura vielleicht die
schönste Aussicht:
Mittelland,
Alpen vom
Säntis bis
Mont Blanc und bis Genf,
Genfer-,
Neuenburger- und
Bielersee etc. Der Berg und seine
Umgebungen spielen eine grosse
Rolle in den ErzählungenLes Prouesses de la Bande duJura und Dans les présetsous lesbois der
Frau von Gasparin.
(Kt.,Bez. und Gem. Neuenburg).
545 m. Gruppe von 8
Häusern am
S.-Hang der
Höhe des Chanet und über den
Weinbergen, 2 km
w. Neuenburg.
64 reform. Ew. Kirchgemeinde
Serrières. Die
Häuser sind in einer Flucht aneinandergebaut und stark
verwahrlost. Sie waren früher ausschliesslich von Rebleuten bewohnt und sollen in Bälde niedergerissen werden, um einem
Villenviertel
Platz zu machen.
(Kt. Waadt,
Bez. Yverdon).
585 m. Gem. und
Dorf auf einer Hochebene des w.
Jorat, zwischen der Mündungsebene der
Orbe und
dem Thal des
Buron, an der Strasse
Penthéréaz-Épendes. 7,2 km ssw.
Yverdon und 3,8 km nö. der Station
Chavornay der Linie
Neuenburg-Lausanne.
Strassen nach
Chavornay und nach
Essert-Pittet. Postablage, Telegraph, Telephon. 68
Häuser, 345 reform. Ew.
Bildet mit der Gemeinde
Corcelles sur Chavornay eine gemeinsame Pfarrei. Acker- und etwas Weinbau. 885:
Suzchie und Solpiacum; 1218: Suichie; 1270:
Suchiez; 1317: Suchye. Gehörte zunächst dem Bistum
Lausanne und im 12. Jahrhundert
grösstenteils zur
HerrschaftBavois, um dann an die
HerrschaftBelmont und nachher mit dieser an die
Herren von
Grandson La Trémouille
zu kommen. 1564-1798 unter bernischer Hoheit. 1 km nö. vom Dorf soll zwischen zwei
Tobeln ein Refugium
der Helvetier gestanden haben, von dem noch ein Wallrest sichtbar ist und an dessen Stelle später ein
Schloss Ravenel trat,
über welches aber alle Nachrichten fehlen. Römische Ruinen bei Le Mellay 1 km n. vom Dorf Suchy. Burgundergräber bei Le
Tombay. Vergl. Henrioud, Marc. La communauté et les gens de Suchy jusqu'au XVIIIe siècle.Lausanne 1905.
(Le) (Kt. Neuenburg,
Bez. Val de Travers).
1130-736 m. Linksseitiger Zufluss der
Areuse; entspringt am
Crêt de l'Oura, durchfliesst die
Combe
von
Trémalmont, bricht mit der kleinen
Cluse des Cambuttes durch die Kette des
Malmont und wendet sich durch ein schönes Waldthälchen,
wo ihm die von
Les Sagnettes herabkommenden
Wasser und die Chauderette zugehen, gegen das Dorf
Couvet, in
dem er mündet. 5,5 km lang. War früher ein ziemlich gefährliches Wildwasser, unter dessen Ausbrüchen das auf seinem Schuttkegel
stehende Dorf
Couvet öfters zu leiden hatte. Das tiefe Sucrethal wird n.
Couvet von einem 1858 erbauten,
schönen 6 bogigen Viadukt der Bahnlinie
Neuenburg-Pontarlier überschritten. Nahe dabei mächtige Kiesgruben mit prachtvoller
Deltaschichtung, Rest eines vom Bach in den ehemaligen
See des
Val de Travers hinausgebauten Deltas.
Das heute noch die umfangreichste Siedelung der Gemeinde bildende Dorf war schon im 11. Jahrhundert der
Kern einer das ganze mittlere Eringerthal umfassenden
Herrschaft, die durch Aymon von Savoyen gleichzeitig mit
Orsières im
Entremont, der Burg
Saillon und der
HerrschaftAyent an das Domkapitel zu
Sitten kam, später aber wieder dem
Haus Savoyen zufiel
und 1560 vom Bistum zurückgekauft wurde.
Das Dorf wurde im Raronkrieg von den Männern aus
Conthey verbrannt und auch 1777 wiederum
durch eine Feuersbrunst fast vollständig zerstört. 1052: Suanis;
Landwirtschaft. 897: Zurrinchova. In der Gegend von
Bürgli und Bürgliwiese mag ein
Weierhaus gestanden
haben, in dem die 1281-1343 genannten von Sünikon, Dienstleute der Freiherren von
Regensberg, gehaust
haben können.
roman.
Susch (Kt. Graubünden,
Bez. Inn,
Kreis
Obtasna). 1429 m. Gem. und Pfarrdorf am
Inn und an der Mündung der
Susasca, an der Vereinigung
der Flüelastrasse mit der
EngadinerThalstrasse und 31 km nö. der Station
Bevers der Albulabahn. Postbureau,
Telegraph; Postwagen
Schuls-Samaden und
DavosPlatz-Flüela-Süs. 78
Häuser, 349 Ew., wovon 279 Reformierte. Mit Ausnahme von 71 Deutschsprechenden
und 30 Italienischsprechenden sind die Bewohner romanischer Zunge. Wiesenbau und Viehzucht; Alpwirtschaft. Gegenüber
¶
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Süs erheben sich rechts über dem Inn die Hügel Caschinas, Petnal und Castlins, die alle drei von festen Burgen gekrönt
gewesen sein sollen. Während man auf Caschinas noch gut erhaltene Mauerreste sieht, ist auf Petnal und Castlins jede Spur
solcher ehemaliger Bauten verschwunden, Süs ist die Heimat des Reformators Ulrich Campell (1504-1582),
des Vaters der bündnerischen Geschichtschreibung, der hier lange Zeit als Pfarrer wirkte, sowie des Martin Planta (1727-1772),
der das berühmte, später nach Marschlins verlegte Seminar Haldenstein gründete. Im Schwabenkrieg von 1499 wurde Süs durch
die Kaiserlichen in Asche gelegt. 1537 fand hier das Religionsgespräch statt, das die Einführung der
Reformation im ganzen Engadin zur Folge hatte. 1622 verjagten die Bündner die unter Baldiron eingedrungenen und hier verschanzten
Oesterreicher, die sich nun ins Münsterthal zurückzogen.
Herzog Rohan erkannte die strategische Bedeutung der Lage von Süs und liess an dieser Stelle Befestigungen errichten, deren
Fortezza Suot und Fortezza Sura (untere und obere Feste) genannten Reste man heute noch erkennen kann. Zu
Campells Zeit fand man 1572 an der Stelle der spätere Fortezza Sura römische Münzen und Waffen, wie solche nebst einem
Bronzedolch letzthin auch im Schutt des Hügels Caschinas zum Vorschein gekommen sind. 1161: in Vico Susis.