Reutigen herkommenden Bergbäche. Dann verlässt der
Glütschbach beim
WeilerGlütsch das Stockenthal, um in die Kanderschlucht
zu treten, wo er einen Teil seines Wassers der
Kander abgibt, während der Rest durch das bis 1712 von der
Kander durchflossene
Thälchen in die
Ebene der
Allmend eintritt und sich bei
Uttigen von links in die
Aare ergiesst. Das Stockenthal
ist von
Ober Stocken bis
Glütsch 6,5 km lang, 100-300 m breit und bildet in seinem untern Teil die
Ebene des
Reutigenmooses.
Unterhalb
Nieder Stocken ist das Thal durch die Trümmer eines
Bergsturzes auf eine kurze Strecke stark verengt. Dem Thal folgt
seiner ganzen Länge nach die Fahrstrasse, welche
Wattenwil über
Blumenstein,
Pohleren, Ober und
Nieder Stocken
und
Reutigen mit
Wimmis verbindet. Die Thalsole ist stellenweise etwas sumpfig, besonders bei
Reutigen wo Torf ausgebeutet wird.
Die im Stockenthal liegenden Ortschaften, Ober und
Nieder Stocken und
Reutigen, gehören zum Amtsbezirk Nieder
Simmenthal.
Eine Fortsetzung der Gürbethalbahn von
Wattenwil durch das Stockenthal nach
Wimmis ist nicht ausgeschlossen.
Der landschaftliche Charakter dieses
Thales, dessen eine Thalwand der kaum über 800 m hohe Hügelwall des
Zwieselberges ist,
während die andere in der Stockhornkette über 2000 m hoch sich auftürmt, ist ein durchaus eigenartiger und weist namentlich
bei
Nieder Stocken ein ausgesprochen alpines Gepräge auf. Der Haupterwerbszweig der auf die Gemeinden
Ober und
Nieder Stocken und
Reutigen sich verteilenden Bevölkerung von etwa 1200
Seelen, welche in Sprache und Typus sich dem
Simmenthalerschlage nähert, bildet die Landwirtschaft mit Viehzucht. Am
Glütschbach mehrere Sägewerke. Torfgewinnung. Unter
den Ueberresten älterer Kultur sind zu nennen die jetzt in eine Bauernwohnung umgewandelte alte
Kapelle
in
Nieder Stocken und namentlich die auf dem Pinsernhubel gelegene, das Thal beherrschende, malerische Ruine
Jagdburg.