Rütiweier am N.-Hang des Eggberges und nahe der Grenze gegen den Kanton Appenzell
herabkommen, durchfliesst die Ortschaften Schlipf, St. Georgen
und Mühlegg und stürzt dann mit von Fels zu Fels rauschenden Kaskaden durch ein malerisches Tobel zur Stadt St. Gallen hinunter,
wo sie in kanalisiertem Lauf hinzieht, um dann bei St. Fiden wieder zutage zu treten, das romantische Steinachtobel
zu durchbrausen, in den Dörfern Ober Steinach und Steinach von neuem kanalisiert zu werden und ö. vom Dorfe Steinach nach 12 km
langem Lauf in den Bodensee zu münden.
Liefert zahlreichen Mühlen und andern industriellen Etablissementen die benötigte
Triebkraft. 757: Steinaha;
(Kt. St. Gallen,
Bez. Rorschach).
403 m. Gem. und Pfarrdorf am linken Ufer des Bodensees, an Unterlauf und Mündung der Steinach, zwischen
Rorschach und Arbon und 1,4 km sö. der Station Arbon der Linie Rorschach-Romanshorn-Konstanz. Postbureau, Telegraph und Telephon.
Gemeinde, mit Engisberg, Glinzburg, Haslen, Karrersholz, Morgenthal und Ober Steinach: 149 Häuser, 1276 zur
Mehrzahl kathol. Ew.; Dorf Steinach (auch Unter Steinach genannt): 87 Häuser, 761 Ew. Kathol.
Pfarrei. Die 313 Reformierten sind nach Rorschach eingepfarrt. Obst- und Wiesenbau, Viehzucht. Kleine Rebberge und etliche
Tannenbestände. Die Fülle von Obstbäumen verleiht der Gegend den Charakter eines wahren Parkes. Seit
einigen Jahren arbeiten viele der Bewohner in den Stickereifabriken und mechanischen Werkstätten von Arbon. Sommerfrische
(Pension und Gasthaus Glinzburg in aussichtsreicher Lage). Elektrische Beleuchtung und Druckwasserversorgung.
Schloss Karrersholz und Burgruine Steinerburg. Im Dorf Steinach ist das Flüsschen Steinach kanalisiert. Schöne Pfarrkirche.
Zwei Schulhäuser. Hübsche Privathäuser. An dem nun mit Gras überwachsenen, früher aber einen lebhaften
Verkehr zeigenden Hafen liegt das fürstäbtische Gredhaus (Kornhaus), ein grosses, altertümliches und massives Gebäude,
das mit dem Fall der Abtei St. Gallen
Eigentum des Staates ward und seit der Mitte des letzten Jahrhunderts in Privatbesitz ist.
Die grosse Kunstmühle ist 1900 abgebrannt und seither mit dem Mühlekanal eingegangen. 1802-1832
gehörten zu Steinach auch noch die beiden jetzigen Gemeinden Berg und Tübach. Bis in die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts
waren Ober Steinach und die südl. Ortschaften der Gemeinde der Pfarrei Arbon zugeteilt. 782: Steinaha; 845: Steinaa; 897:
Stenaha. Die Gerichtshoheit in Steinach gehörte zuerst den Freiherren von Enne, dann seit 1358 den Edeln
von Steinerburg und seit 1459 der Stadt St. Gallen, von welcher sie 1490 infolge des Klosterbruches in Rorschach an den Abt
von St. Gallen
überging. Die Kirche wurde schon im 13. Jahrhundert von der Mutterkirche Arbon abgetrennt. Die heutige Pfarrkirche datiert
aus 1742-1746. Geburtsort des Domherrn Popp († 1859), des Führers der st. gallischen Konservativen und Begründers des
ersten konservativen Zeitungsorgans «Wahrheitsfreund» (40er Jahre des 19. Jahrhunderts).
Im sog. Peststrässchen glaubt man ein Stück der ehemaligen Römerstrasse Arbor Felix-Brigantium
nachweisen zu können.
Ist wie Arni, Bannalp und Dürrenboden eine Genossenschaftsalp,
wo jeder Besitzer von Anteilscheinen seinen Rechten gemäss selbst Vieh auftreibt oder sein Alpnutzungsrecht verpachtet. Es
werden 260 Rinder aufgetrieben. In dieser Alp befand sich früher ein hoher Fels, der «Waldbruder»
genannt, weil seine Form dem hagern Bilde eines Eremiten glich.
Vor etwa 30 Jahren stürzte er in die Tiefe und verschwand
unter den zahlreichen andern Felstrümmern, welche der Alp den Namen eingetragen haben.
Von Steinalp führt ein Pass unter
der Musenalp durch über die Bärfallen nach Beckenried.
(Kt. Nidwalden
und Uri).
2160 m. Passübergang zwischen dem Brisen (2408 m) und dem Rissetestock (2295 m), im Bergland
zwischen dem Isenthal und dem Thal der Engelberger Aa.
Verbindet Isenthal mit Wolfenschiessen.
Von Isenthal über Städtli und Gitschenenalp
auf die Passhöhe 4 Stunden, Abstieg über Steinalp und die Hütten von Hütli in 2 Stunden.
Angenehmer
und wenig anstrengender Pass mit teilweise aussetzendem Weg.
(Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Einsiedeln).
904 m. Gruppe von 4 Häusern am Steinbach, an der Strasse Einsiedeln-Euthal und 6,5 km sö. Einsiedeln. 23 kathol.
Ew. Filiale Euthal der Pfarrei Einsiedeln. Ziegelei und Kalkofen, Säge. Wiesenbau. Ausgezeichnete Kirschen.
Wald und Alpweiden. Vieh- und Holzhandel. Seidenweberei. Der Ort wird urkundlich schon 1331 genannt.
mehr
Heimat des Geschlechtes Steinauer, das dem Kanton manchen trefflichen Mann weltlichen und geistlichen Standes gegeben hat.
Im Marchenstreit (1114-1350) zwischen Schwyz
und Einsiedeln ist Steinau zu wiederholten Malen geplündert worden.
Auf dem nahe der
Strasse anstehenden und zahlreiche Versteinerungen (Seeigel, Mollusken etc.) liefernden Nummulitenkalk sitzt eine etwa 1 m
mächtige Bank eines dunkelgrünen Gesteins mit phosphatisierten Fossilien, das zeitlich dem Pariser
Grobkalk und dem Kalkstein entspricht, aus dem die Pyramiden Aegyptens erbaut sind.