Vergl. Deschwanden, Konst. v. Der klimatische Kurort Stans. 1862. - Odermatt, Anton. Die Pfarrkirche in Stans (in den Beiträgenzur GeschichteNidwaldens. 1888-1900). - Segesser, J. P. Der Kirchturm in Stans in baulicher Beziehung (im Geschichtsfreund.1853). - Durrer, Rob. Die Kunst- und ArchitekturdenkmälerUnterwaldens. Zürich
1899.
(Kt. Nidwalden).
1901 m. Schöne Bergpyramide, N.-Ende der das
Engelbergerthal vom
Melchthal trennenden Kette, unmittelbar
sw. über
Stans und mit diesem
Flecken durch eine Drahtseilbahn verbunden. Bemerkenswerte und umfassende Aussicht, die derjenigen
vom
Rigi und
Pilatus ernsthafte Konkurrenz macht:
BernerHochalpen,
Titlis, Gebiet von Obwalden,
Vierwaldstättersee mit seiner Umrahmung,
Schweizer
Mittelland und zahlreiche
Seen. Die 1893 erbaute elektrische Drahtseilbahn ist 3,6 km lang und setzt sich aus drei
Teilstücken mit zwei Kraftstationen zusammen, deren Motoren von der Zentralstation in
Buochs aus gespiesen werden.
Die Bahn ist einspurig, mit Ausnahme der Kreuzungen, die in der Mitte jedes Teilstückes stattfinden. Die
Sicherheit des Betriebes wird ohne Zahnstange durch mächtige automatische Bremsen bewirkt. Das erste Teilstück hat eine
Steigung von 12-27,5% und endigt an der Station Kälti (714 m), wo man in einer gedeckten Gallerie den
Wagen wechselt. Das
zweite Teilstück hat eine Steigung von 40-63% und führt zur Station Blummatt (1221 m) hinauf. Dann
zieht sich die Bahn mit der selben starken Steigung durch einen 140 m langen
Tunnel und über einen langen Viadukt zur Endstation
Stanserhorn
Kulm (1849 m), die 1398 m über der Kopfstation
Stans (451 m) liegt und wo sich, rund 50 m unter dem Gipfel, ein
grosses Hotel befindet. Das Stanserhorn ist eine aus Kreidekalk, Malm, Dogger und Lias aufgebaute Klippe,
die mit ihrer aus Trias (Gips und Rauhwacke) bestehenden Basis auf Flysch sitzt. Sämtliche Schichten liegen in Gestalt einer
schiefen
Mulde nach N. über. Die Stanserhornklippe steht in Verbindung mit der Klippe des
Arvigrates und hat
ihr Gegenstück in der Klippe des
Buochserhorns, des gegenüberstehenden ö. Felspfeilers am Eingang ins
Engelbergerthal.
Geologisches Querprofil durch das Stanserhorn. eb. Schutt; Ef. Flysch und Nummulitenkalk; Cs. Obere Kreide; U. Urgon (Schrattenkalk); N. Neokom; B. Berrias (Valangien); Malm; D. Dogger; L. Lias; T. Trias; X--- Ueberschiebungsplan der Klippe.
(Kt. Nidwalden).
439 m. Gem. und Dorf, am linken Ufer des
Vierwaldstättersees und am W.-Fuss des
Bürgenstocks. Dampfschiffstation
und Kopfstation der elektrischen Bahn Stansstaad-Stans-Engelberg. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit
Kehrsiten,
Obbürgen und einem Teil von
Rotzloch: 116
Häuser, 851 Ew. (wovon 33 Reformierte);
Dorf: 35
Häuser, 315 Ew.
Filiale der Pfarrei
Stans.
Stansstaad gegen den Lopperberg und den Pilatus.
Die Ortschaft liegt an der Seeenge, die das Hauptbecken des
Vierwaldstättersees von der Alpnacherbucht trennt und über welche
eine Drehbrücke zum
Lopperberg in die Brünigstrasse hinüber führt.
Hafen vonStans und Eingangstor für
Nidwalden
und
Engelberg. Hotelwesen und Fremdenverkehr. Viehzucht. Käserei. Mechanische Schreinerei. Viele der Bewohner arbeiten in den
Zementfabriken von
Rotzloch. Fischfang. Holzhandel. Im Mittelalter war Stansstaad durch Pallisaden im
See und einen gegenüber
dem
Lopperberg stehenden festen
Turm vor Ueberfällen geschützt.
Die Ruine eines zweiten
Turmes ist ö. vom Dorf heute noch zu sehen. Die Ueberlieferung erzählt, dass
die Unterwaldner im Jahr 1315 von diesem
Turm aus einen mächtigen Mühlstein auf eine mit österreichisch gesinnten Luzernern
besetzte Barke herabgestürzt hätten. Vom 7.-9. September 1798 griffen die Franzosen Stansstaad von der Seeseite her an
und nahmen dann am9. September nach heldenmütiger Gegenwehr den
Ort, den sie in
Brand steckten und plünderten.
Das Schiffrecht auf dem
See gehörte hier bis 1881 Privatpersonen, um dann vom Staat und der Dampfbootgesellschaft zurückgekauft
zu werden. Fund eines Steinbeiles in
Kehrsiten, eines Bronzebeiles auf der
Acheregg und einer Lanzenspitze aus Bronze amBürgenberg.
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