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Mittlere Temperatur im Juli und August 18 und 19° C. Oeffentliche Gebäude sind folgende: 1) Die Pfarrkirche, geweiht dem Apostel Petrus, der zugleich Landespatron von Nidwalden ist, dessen Schlüssel das Landeswappen schmücken und der im Landessiegel abgebildet ist. Die Kirche hat einen Turm aus dem 12. Jahrhundert, vielleicht den schönsten romanischen Turm der Schweiz. Sie selbst ist ein grosser, dreischiffiger, mit zwei Reihen Marmorsäulen und majestätischen marmornen Altären geschmückter Bau im italienischen Renaissancestil und stammt aus dem Jahre 1647. Eine Inschrift erinnert an die verheerende Feuersbrunst von 1713. 2) Das Rathaus, erbaut 1756 an der Stelle, wo das alte Rathaus gestanden, in welchem 1481 Niklaus von Flüe den entzweiten Eidgenossen den Frieden brachte. Die beiden Ratsäle des Hauses schmücken alte Fahnen aus den Burgunderkriegen und italienischen Feldzügen, sowie vom französischen Ueberfall 1798, dann Gemälde von Vollmar und Wyrsch und die Porträts von über 70 Landammännern des Landes. In einem Seitenbau befindet sich die kantonale Spar- und Leihkasse. 3) Das Kapuzinerkloster, 1583 von Ritter Melchior Lussi gegründet. Der jetzige Bau datiert aus 1668. Die Kapuziner leiten und besorgen ein Gymnasium mit einem Internat für etwa 100 Studenten. Ansehnliche Bibliothek. 4) Das Frauenkloster zu St. Klara, gestiftet 1621. Hier besorgen Kapuzinerinnen die Primarschulen für die Mädchen der Gemeinden Stans und Oberdorf unentgeltlich und leiten ein höheres Töchternpensionnat. Im Frauenkloster zu Stans gründete Heinrich Pestalozzi 1798 das Waisenhaus, wurde aber schon im Juni 1799 von der Helvetik daraus vertrieben. 5) Zwei grosse Gemeindeschulhäuser. 6) Das Museum, in dem die Sammlungen des historischen Vereins von Nidwalden untergebracht sind, nämlich Altertümer, Gemälde, Bibliothek, naturhistorische und ethnographische Gegenstände. 7) Zeughaus. 8) Theater, Eigentum einer Liebhabergesellschaft von Stanser Bürgern. 9) Der Kantonsspital, 1860 von einer Privatgesellschaft für etwa 40 Kranke erstellt. 10) Der alte Spital, eine uralte Stiftung für die Kirchgenossen von Stans, jetzt nur mehr Pfründnerhaus für arme, arbeitsunfähige Bürger. 11) Folgende Kapellen: Maria unter der Erde, Obere und Untere Beinhauskapelle, Kapelle in der Kniri und die Friedhofkapelle. 12) An Denkmälern hat Stans: das Winkelrieddenkmal von Schlöth, das Denkmal für die Gefallenen vom 9. September 1798 (am Beinhaus), das 1724 errichtete Winkelriedstandbild auf dem untern Dorfbrunnen und das Denkmal für die 1871 in Stans verstorbenen Franzosen der internierten Ostarmee (auf dem Friedhof). Von privaten Gebäuden nennen wir das Höfli-Rosenburg und das Winkelriedhaus, die beide aus dem 16. Jahrhundert stammen und sowohl architektonisch als durch die in ihnen aufbewahrten Altertümer interessant sind. Urkundliche Namensformen: 1036 Stantium; 1096 Stans; 1148 Stagnes; 1188 Stagnes. Stans war früher der Sitz der Meier des Gotteshauses Muri, der Herren von Tottikon und von Turn. Versöhnung zwischen den Eidgenossen der Städte und Länder durch Bruder Klaus von Flüe am 22. Dezember 1481 und Aufnahme von Freiburg und Solothurn in den Bund. 1713 Zerstörung eines grossen Teiles des Fleckens durch eine Feuersbrunst. Am 9. September 1798 Zerstörung zahlreicher Häuser der Umgebung von Stans und Ermordung von vielen wehrlosen Frauen, Kindern und Greisen, sogar eines betenden Priesters am Altar in der Pfarrkirche durch die siegreichen Franzosen. Von hervorragenden Bürgern von Stans seien genannt: Ritter Melchior Lussi (1529-1606), Gesandter der Eidgenossen ans Konzil von Trient; die Kunstmaler Paul von Deschwanden (1811-1881), Theodor von Deschwanden (1826-1861), Heinrich Keyser (1813-1900), Karl Georg Keyser (geb. 1843) und Emil Keyser (geb. 1847); die Bildhauer Franz Keyser (1804-1883) und Eduard Zimmermann (geb. 1873), der Landschaftsmaler Joseph Zeiger (1812-1883), der Musiktheoretiker Mathis Lussy (geb. 1828).
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Vergl. Deschwanden, Konst. v. Der klimatische Kurort Stans. 1862. - Odermatt, Anton. Die Pfarrkirche in Stans (in den Beiträgen zur Geschichte Nidwaldens. 1888-1900). - Segesser, J. P. Der Kirchturm in Stans in baulicher Beziehung (im Geschichtsfreund. 1853). - Durrer, Rob. Die Kunst- und Architekturdenkmäler Unterwaldens. Zürich 1899.