im untern Abschnitt stark durchschluchtet, zwischen dem
Piz Murtarus und dem
Monte del Ferro eingeengt und Lawinen und Steinschlag
ausgesetzt ist, so dass es leichter
von S. her über die gegen das Veltlin hin stehenden
Berge als von N., d. h. vom
Engadin
her erreicht werden kann. Auf Schweizerhoden tritt der Spöl beim
Ponte del Gallo, der über die ihm von
rechts zufliessende und auf 2 km Länge die Landesgrenze bildende
Acqua del
Gallo führt. Dieses ganze Dolomitgebiet, d. h.
das vom Oberlauf der
Acqua del
Gallo durchflossene
Val Mora, das
Val del
Gallo im engern Sinn und die sich mit ihm
vereinigenden Arme des
Val dell' Orso und
Val Ciasabella, hat einen öden und wilden landschaftlichen Charakter und trägt
nur magern
Rasen, sowie Legföhrengestrüpp.
Dagegen findet sich Edelweiss in Menge. Vom
Ponte del Gallo an schneidet sich der Spöl in immer tiefer werdende
Schluchten
aus mesozoischen Gesteinen ein. Die an den Hängen dieses Schluchtensystems stehenden grossen Lärchen-,
Föhren- und Arvenwälder sind aber zu abgelegen, um von der Gemeinde
Zernez, deren Eigentum sie sind, rationell bewirtschaftet
werden zu können. Der Weg von
Livigno nach
Zernez, der bis zur Landesgrenze den Spöl bald auf dem rechten und bald auf dem
linken Ufer begleitet hatte, sieht sich nun genötigt, die
Höhe des rechtsseitigen Gehänges zu gewinnen,
um sich dort unterhalb
Il Fuorn (1710 m) mit der Ofenpassstrasse zu vereinigen, die sich selbst hoch über dem in seiner
Schlucht
tobenden
Wildbach hält.
Der vom
Ponte del Gallo bis
Zernez 12 km lange Schluchtenlauf bildete die grosse Schranke, die eine Besiedelung
des Livignothales von unten her und nähere Beziehungen des
Engadin mit diesem seinem Seitenthal verunmöglicht hat. Heute
liegt das
ValLivigno ausserhalb der italienischen Zollschranken, sodass es eine ähnliche Stellung einnimmt wie etwa die zollfreie
Zone von Savoyen. Seine Bewohner kaufen die zum Leben nötigen Waren hauptsächlich in
Zernez ein.
Bei
Zernez tritt der Spöl ins Innthal ein, wo er sich zunächst mit
Serpentinen durch eine kleine Anschwemmungsebene windet,
um dann eine
Säge zu treiben und oberhalb
Zernez von rechts zu münden. Man trägt sich mit dem Gedanken, den untersten Abschnitt
des Spöl einzudämmen und so zu verhindern, dass das wildere und an Geschieben reichere Wildwasser das
ruhiger fliessende und weniger mit Geschiebe belastete
Wasser des
Inn zurückstaue und zum Austritt in die anliegenden
Wiesen
und Felder zwinge. Auf Schweizerboden fliessen dem Spöl neben der schon erwähnten
Acqua del
Gallo noch zu: von rechts der
vom
Ofenpass und den Buffaloraalpen kommende Ofenbach
(Ova del Fuorn), die
Ova d'
Spin und der Laschadurabach, von links die
Wildbäche des
Val dell'
Acqua und des
Val Cluozza.
1900-1100 m. Linksseitiger Zufluss des
Murgbaches. Er entsteht auf dem obern
Stafel der
Mürtschenalp aus der Vereinigung von mehreren kleinen
Bächen, die vom O.-Abhang der Schildkette herkommen, durchfliesst,
zwischen Rundhöckern, Moränen und Bergsturztrümmern sich durchwindend, in nordöstl.
Richtung das Thal der
Mürtschenalp,
wobei er durch einige kleine
Bäche, die
von S., vom Abhang der Silberspitzkette herkommen, verstärkt wird, steigt über eine
Felsschwelle, in die er eine Erosionskesselrinne mit schön geglätteten Uferwänden eingeschnitten hat,
auf die unterste Thalstufe der
Mürtschenalp, «im
Gspon» genannt, hinunter und stürzt sich dann, hübsche
Wasserfälle bildend
und sich in mehrere Arme auflösend, ins
Murgthal, wo er nach 5 km langem
Lauf auf der Alpweide Merlen sich mit demMurgbach
vereinigt.
Eine Seidenfabrik. Auf den Sucheren hat man einen Schatz von 180 römischen Münzen aufgedeckt.
Den Namen
trägt das Dorf von einem kleinen Bach, der dem auf dem
Heitersberg liegenden
Egelsee entfliesst. An einigen
Stellen hat man
kleine Schieferkohlenflöze mit fossilen Tierresten entdeckt. 1179:Sprettembach.
Viehzucht. Da die
Häuser nur durch schwierige und gefährliche Fusswege mit
Emmetten in Verbindung stehen,
ziehen es die Bewohner vor, die näher gelegene Kirche zu
Seelisberg zu besuchen, wohin sie auch ihre Kinder in die Schule
schicken.
Ein die Hoheitsrechte zu Spreitenbach betreffender Konflikt zwischen Uri
und Nidwalden
ist 1890 vertraglich beigelegt worden.
Das 7,1 km2 umfassende Einzugsgebiet trägt zu oberst
Weiden und wenig dichten
Wald, weiter unten
Weiden und
Wiesen, sowie
in der wohlangebauten
Ebene Felder und
Wiesen mit zahlreichen Obstbäumen. Süsswassermolasse mit Erratikum.
Maximale Wasserführung etwa 21 m3 per Sekunde. Grosse Hochwasser mit Ueberschwemmungen (z. B. 1860 und 1882) haben zu
einer rationellen Verbauung des gefährlichen
Wildbaches (11 Thalsperren im
Mutzenbaubach, 35 im
Stollenholzbach und 13 im eigentlichen
Spreitenbach) geführt.
Von der letzten Thalsperre an führt ein gepflasterter Kanal das
Wasser zu einem von der Bahnlinie und
der Kantonsstrasse überbrückten doppelten Ablagerungsplatz für das Geschiebe, worauf der Bach in ebenfalls kanalisiertem
Bett dem
Zürichsee zufliesst. Neuestens ist die Verstärkung der Verbauungen am Mutzenbau- oder
Zauggenbach beschlossen worden.
Die bis jetzt ausgeführten Arbeiten haben eine Auslage von 350000 Fr. verursacht und sind von vollem
Erfolg begleitet gewesen.
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