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700 m. Gruppe von 4 Häusern, in einer Waldlichtung am Leidenberg und 3 km sw. der Station Sursee der Linie Luzern-Olten. 23 kathol. Ew. Kirchgemeinde Grosswangen.
Wiesenbau.
700 m. Gruppe von 4 Häusern, in einer Waldlichtung am Leidenberg und 3 km sw. der Station Sursee der Linie Luzern-Olten. 23 kathol. Ew. Kirchgemeinde Grosswangen.
Wiesenbau.
(Aeusseres und Inneres) (Kt. Bern, Amtsbez. und Gem. Burgdorf). 580 m. Ehemaliges Heilbad, heute Gasthof und Häusergruppe; am Waldrand 2 km nö. der Station Burgdorf der Linie Bern-Olten schön gelegen. 4 Häuser, 26 reform. Ew. Kirchgemeinde Burgdorf.
Sommeri
(Kt. Thurgau, Bez. Arbon). Politische Gemeinde, aus den beiden Ortsgemeinden und Dörfern Nieder und Ober Sommeri bestehend. Zusammen: 86 Häuser, 418 Ew., wovon 44 Reformierte. Kathol. Pfarrei.
Sommeri
(Nieder) (Kt. Thurgau,
Bez. Arbon,
Gem. Sommeri
).
470 m. Ortsgemeinde und Pfarrdorf;
2,5 km nnw. der Station Amriswil der Linie Zürich-Winterthur-Romanshorn.
Postablage, Telephon. 52 Häuser, 237 Ew., wovon 20 Reformierte, Obst- und Wiesenbau, Wald.
Der Turm der Pfarrkirche ist von weither sichtbar.
Maschinen- und Handstickerei.
Der Ort wird zum erstenmal 905 urkundlich erwähnt. Er war zunächst ein Lehen des Bistums Konstanz und kam dann 1474 an die Abtei St. Gallen. 1468 zählte er 166 Herdstätten.
Konfessionelle Streitigkeiten und die Ausübung der hohen Gerichtsbarkeit brachten die Abtei häufig
mit der Tagsatzung in Konflikt. Im Hungerjahr 1692 zählte man in Sommeri
132 Bedürftige und 233 Bettler.
Sommeri
(Ober) (Kt. Thurgau,
Bez. Arbon,
Gem. Sommeri
).
480 m. Ortsgemeinde und Dorf, 1 km nw. Nieder Sommeri und 3,5 km nw. der Station Amriswil der Linie Zürich-Winterthur-Romanshorn. 34 Häuser, 181 Ew., wovon 24 Reformierte.
Kirchgemeinde Sommeri.
Obst- und Wiesenbau, Wald.
Genossenschaftskäserei.
Etwas Stickerei. Ober Sommeri
ist eine alte Siedelung und wurde 1345 von
Johann von
Heidelberg an Stephan von
Roggwil, Bürger zu Konstanz, verkauft. 908: in Sumbrinaro marcho.
Sommerigkopf
(Kt. St. Gallen, Bez. Werdenberg). 1316 m. Breiter Bergrücken in der Kette Gulmen-Gatterifirst, 4 km ö. Wildhaus im obern Toggenburg. Felsen und Alpweiden, am Weg auf Gulmen und Gatterifirst. Schöne Aussicht auf Vorarlberg, Liechtenstein und St. Galler Oberland.
(Kt. Appenzell A. R., Mittelland, Gem. Gais).
1180 m. Anhöhe mit Alpweide, 4 km ö. der Station Gais der Strassenbahn St. Gallen-Gais-Appenzell. 4 Häuser;
7 reform. Ew. Kirchgemeinde Gais.
Viehzucht. Gasthof. Schöne Aussicht auf Rheinthal und Vorarlberg.
de Proz (Kt. Wallis, Bez. Entremont, Gem. Bourg Saint Pierre).
1930 m. Alpweide mit Hütten und Ställen am obern Ende des Plan de Proz;
1,5 km s. der Cantine de Proz und 600 mit ö. der Stelle, wo die Dranse aus dem Engpass von Marengo tritt.
Die Alpweide umfasst einen Teil des Thalbodens von Proz, das Val de Menouve und den vordern Abschnitt des auf den Grossen St. Bernhard sich hinaufziehenden Thälchens.
Wird von einer Genossenschaft bewirtschaftet und vom 15. Juni bis 20. September mit etwa 20 Kühen und 10 Stück Kleinvieh (meist Ziegen) bezogen.
des Vignes (Le) (Kt. Wallis, Bez. Martinach, Gem. Martinach-Combe).
790 m. Weiler am obern Rand der Weinberge von Martinach und unterhalb der die Basis der Terrasse von Ravoire bekleidenden Waldzone, ¾ Stunden über der Station Martinach der Simplonbahn. 8 Wohnhäuser, 22 kathol. Ew. Kirchgemeinde Martinach. 1906 erbautes kleines Hotel für Kurgäste.
Die übrigen Bauten, die sich auf eine Strecke von fast 1 km Länge hinziehen, sind bescheidene Rebhäuschen, die von den hier Reben besitzenden Leuten aus dem Bergland zur Zeit der Arbeiten im Rebberg periodisch bezogen werden.
romanisch Sumvitg (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein, Kreis Disentis).
1054 m. Gem. und Pfarrdorf, am linksseitigen Gehänge des Bündner Oberlandes sonnig gelegen;
7 km nö. Disentis und 22,6 km sw. der Station Ilanz der Oberlandbahn (Chur-Ilanz).
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen Ilanz-Disentis-Ruèras (im Sommer über die Oberalp bis Andermatt und Göschenen).
Gemeinde, mit Compadials, Laus, Rabius, Sogn Benedetg und Surrhein: 195 Häuser, 1205 kathol. Ew. romanischer Zunge;
Dorf: 41 Häuser, 253 Ew. Die Kirche hat einen schlank aufstrebenden Turm mit schönem Geläute.
Wiesenbau und Viehzucht.
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts pflegte man in Somvix unter freiem Himmel ein altes Passionsspiel aufzuführen, das als interessantes Beispiel ehemaliger Volkspoesie gelten darf. 766: Vicus;
1252: Summovico;
Summus vicus = oberster Weiler (des Thales).
In der Nähe die Burgruine Hohenbalken, Sitz eines um Bünden verdienten erloschenen Geschlechtes.
Die Familie Huonder aus Somvix hat dem Kloster Disentis seinen 65. Abt gegeben.
(Val) oder Somvixerthal, nach der Kapelle St. Antoni in Tenigerbad wohl auch Val Tenji genannt (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein). 2500-892 m. Rechtsseitiges Nebenthal zum Vorderrheinthal (Bündner Oberland), auf welches es sich bei Surrhein (892 m) 3 km sw. Truns öffnet. Das Somvixerthal hat im ganzen nördl. Richtung und ist ein ausgesprochenes Querthal, das zum grössern Teil in kristallinen Formationen verläuft und bis zur Vereinigung seiner grössten Quellstränge 8,3 km lang ist. Begrenzt wird das Thal: im O. von der Kette Piz Miezdi (2742 m)-Piz Nadèls (2793 m)-Piz ¶
Grein (2894 m)-Piz Cavel (2944 m)-Piz Tgietschen (2858 m) und im W. vom Rundwall der Garvera (2371 m), dem Piz Muraun (2899 m) und den über dem Valesagletscher tronenden Spitzen (Piz Cazirauns, Piz Senteri und Piz Stavelatsch). Am N.-Hang der Garvera liegt auf einem mit erratischen Blöcken übersäten Plateau der von Forellen bevölkerte Alpsee Laus (1600 m), der seine Entstehung der Stauung durch zwei Moränen verdankt und dessen Abfluss erst durch eine Kluft und dann über eine Felsenstufe zu Thal eilt. Südl. vom Thal ragen, schon vom Thaleingang aus sichtbar, der Piz Vial (3166 m), Piz Gaglianera (3122 m) und Piz Valdraus auf, die alle mit bedeutenden Gletscherfeldern geschmückt sind.
Hinten spaltet sich das Thal in Val Lavaz und La Greina, von denen jenes nach W. zieht und, grossartige Alpenbilder aufweisend, unter dem mehr als 2 km langen Lavazgletscher (dem grössten Eisfeld der Gaglianeragruppe) endigt. Der andere Thalarm führt in die sog. Fronscha, einen auf hoher Stufe gelegenen Felsenzirkus mit steilen Wänden und tosenden Wasserstürzen, auf den das SW. und W. gerichtete, 2 Stunden lange, grüne Hochthal La Greina folgt. Abgeschlossen wird es von dem in richtiger Hochgebirgswelt liegenden Greinapass (2360 m), der nach Val Camadra und in das Obstgartenland von Olivone hinunter führt (von der Alp Camona unterm Diesrutpass bis zur Passhöhe 1½ und von da bis Olivone 5 Stunden). In neuester Zeit wird die Greina für einen Alpendurchstich neben dem Splügen wieder viel genannt.
Aus dem Somvixerthal leiten folgende Pässe in die benachbarten Alpen- und Thalgebiete hinüber: Der Uebergang von Surrhein und Val durch die Alp de Naustgel s. der Garvera in etwa 2400 m nach der Alp de Soliva, Soliva und Curaglia im Medelserthal oder durch die Alp Soliva direkt hinunter nach Disentis;
die Fuorcla de Valesa aus der Alp Valesa im NW.-Richtung, s. vom aussichtsreichen Piz Muraun, nach Plattas und Curaglia;
die Fuorcla Lavaz (2509 m) von Tenigerbad aus in 7-8 Stunden durch Val Lavai und den Hintergrund des Thälchens von Plattas nach Curaglia (mit grossartigem Einblick in die Gletscherpracht des Piz Medel);
die Fuorcla de Stavelatsch (2553 m) vom Hauptthal durch die Alp Valesa nach Val Lavaz im S.;
der eben genannte Greinapass;
der Diesrutpass (2424 m) aus dem Hintergrund des Somvixerthales und dem Greinapassthal nach Puzatsch-Vrin-Lugnez;
die Fuorcla de Ramosa (2650 m) vom obern Somvixerthal s. am Piz Cavel vorbei durch Alp Ramosa nach Puzatsch-Vrin;
das Caveljoch (Fuorcla de Cavel; 2536 m) n. vom Piz Cavel aus dem obern Somvix nach Villa im Lugnez (Tenigerbad-Villa 7 Stunden) und endlich der sanfte Uebergang von Tenigerbad über den Culm und die Alp de Nadels nach Rinkenberg und dem Vorderrhein.
Der das Thal durchfliessende Somvixerrhein hat von der Stelle der Vereinigung der Bäche aus dem Val Lavaz und aus dem Thal der Greina bis Surrhein ein Gefälle von etwa 490 m oder 6%. Nach Lauterburg ( Uebersicht der schweizer. Wasserkräfte; Vorbericht. Bern 1890) beträgt die gesamte Fallhöhe des Somvixerrheins 1331 m, die gesamte Bruttowasserkraft 5537 PS und die produktive Wasserkraft 277 PS. Das Thal ist eng und sowohl an seiner eigenen Ausmündung als an derjenigen der beiden grössten Quellthäler durchschluchtet.
Das Somvixerthal ist meist in Serizitphyllite und -gneis, sowie auch in echten Gneis eingeschnitten, aus welch letzterm zwischen der Alp Valtenigia und der Fronscha und auch im Val Lavaz ein aus dem Medelserthal herüber reichender grosser Stock von Granitgneis und Granit hervorbricht. Am Piz Cavel sö. der Alp Valtenigia tritt Felsitfels und -schiefer auf. In der Gegend des Tenigerbades schliessen die Serizitphyllite und -gneise eine enge Mulde von Verrucano, Anthrazitschiefer, Rötidolomit und dunkeln Liasschiefern ein, die über die Alp Nadels quer durch das Thal zur Garvera hinreicht.
In den serizitischen Phyllitschiefern des Thalvordergrundes zieht ein aus der Gegend s. Truns kommendes schmales Band von Talk- und Chloritschiefern südwestwärts über den Somvixerrhein. Oberhalb Val, auf der Alp Gargialetsch s. vom Piz Nadels und w. vom Piz Grein, so wie im Val Lavaz sind noch bedeutende Moränenreste vorhanden, während man im Thalhintergrund schöne Gletscherschliffe und Erosionskessel beobachten kann. Am Fuss der Schutthalden, besonders auf der rechten Thalseite der Gegend von Il Run, fliessen reiche und schöne Quellen. Das Tenigerbad verdankt seinen Ursprung und Ruf einer bittersalzhaltigen Gipsquelle, die im triadischen Rötidolomit entspringt (Analyse von Prof. Richard Meyer 1877). Viele Teile von Gebirg und Thal sind reich an Mineralien, besonders die Alp Nadels, wo u. a. Bleiglanz, Zinkblende und Antimonglanz gefunden werden und Spuren eines frühern Bergbaues existieren. Die Liasschiefer am Greinapass liefern Versteinerungen.
Der Thalweg geht über das wie das ganze Thal zur Gemeinde Somvix gehörende Dorf Surrhein auf der linken Seite des Somvixerrheins hin, da die rechte Seite steile Felsen zeigt und oft durchschluchtet erscheint. Bald zeigen sich die Häuser und Berghütten von Val mit einer Kapelle (1212 m), worauf man über die Höfe Clavadials und Salva Pleuna nach dem Tenigerbad (Tenji, Bagn Sumvitg; 1273 m) gelangt. Dieser idyllische Ort mit alter Kapelle hat zwei Hotels (Kurhaus), grosse Waldungen und schöne Spaziergänge und ist jetzt allsommerlich gut besucht.
Hier erscheint der Thalboden erweitert und auch am stärksten bewohnt (Tenigerbad, die beiden Hofgruppen Rosas, weiter hinten 11 Run). Nachdem das Thal hinter Rosas Dado sich eingeengt hat, erweitert es sich bei der angenehm gelegenen Häusergruppe Run (1295 m) neuerdings, um nun derart über die Alpen Valtenigia und Pleun Burschina bis zur Thalgabelung sich zu erstrecken, worauf es steil zur Fronscha einerseits und ins Val Lavaz andrerseits hinaufgeht. Am Eingang des Somvixerthales pflanzt man noch Getreide und Kirschbäume, während das enge Thal weiter oben nur wenig Kulturboden aufweist. Dagegen hat es ausgedehnte Wälder und im Hintergrund und den Seitenthälern schöne Alpweiden. Reich ist das Thal an Vogelarten, sowie an botanischen und entomologischen Seltenheiten. Viele und hübsche Sagen. Bewohnt ist das Somvixerthal nur wenig; Surrhein ist das einzige eigentliche Dorf dieses Teils des Bündner Oberlandes.
Theobald, G. Das Bündner Oberland. Chur 1861. - Theobald, G. Naturbilder aus den rät. Alpen. 3. Aufl. Chur 1893. - Heim, Alb. Geologie der Hochalpen zwischen Reuss und Rhein. (Beiträge zur geolog. Karte der Schweiz. 25). Bern 1891. - Tarnuzzer, Chr. Illustr. Bündner Oberland. (Europ. Wanderbilder. 256). Zürich 1903.
[Dr. Chr. Tarnuzzer.]