700 m. Gemeindeabteilung und Aussenquartier von
Ilanz,
am linken Ufer des
Vorderrheins gegenüber der
Altstadt. 35
Häuser, 339 reform. und kathol. Ew. romanischer und deutscher Zunge.
Hier steht das nach dem h. Niklaus,
Bischof von Myra (Anfangs des 4. Jahrhunderts)
benannte
Frauenkloster der Kongregation vom h. Joseph (früher Gesellschaft von der göttlichen Liebe
genannt), dessen Aufhebung nur noch eine Frage der Zeit ist.
Placi oder
SognPlazi(Val)(Kt. Graubünden,
Bez. Vorderrhein).
2364-1010 m. 4,8 km langes nördliches (oder linksseitiges) Nebenthal zum Vorderrheinthal;
w. vom
Val Rusein, sowie zwischen
Val Lumpegnia und
Val Clanavies. Steigt erst in sö. und dann in s. Richtung
ab. Der
Ursprung unter dem nordwärts aufragenden
Piz Run (2920 m) in der Kette des
Piz Cavardiras ist felsig und z. T. schuttig
und trägt auf einsamer Alp den ansehnlichen
LaiBrit (2364 m), der eine der Hauptquellen des
Thalbaches ist.
Die Gehänge sind im südwärts gewendeten Thalteil bis oberhalb der
KapelleSogn Plazi sehr steil, und es hat der Bach hier
ein Gefälle von etwa 36%. In der nordwestl. ansteigenden Partie erscheinen die Mitte und der
Hintergrund flacher und freundlicher,
aber auch hier beträgt das Gesamtgefälle auf 2,5 km Länge noch 32%. Der letzte Kilometer bei
Disentis-Sogn
Plazi hat noch ein Gefälle von 19%. Ueber dem
Plateau
von
Disentis trägt das Thalgehänge im W. bis zu 1900 m und im O. bis
zu 1800 m hinauf
Wald.
Durch das Thal führt ein
Alpweg ostwärts nach der
Alpe de
Lumpegnia, die als
Schafalp dem Kloster
Disentis
gehört, ein andrer westwärts in die Alp
Run, Eigentum der Gemeinde
Disentis. Das Thälchen ist oben in Granitgneis (Protogin)
und Gneis, im untern Verlauf dagegen in Hornblendegneis und Hornblendeschiefer, Serizitgneis und Phyllit eingeschnitten,
in welch letzterm der halbmarmorisierte Kalk von
Disentis erscheint.
Im Thal entspringt ein in
Disentis
benutzter Eisensäuerling von 7,5° C., der nach Dr. Hanimanns Analyse (1878) vorwiegend doppeltkohlensauren
Kalk, schwefelsaures Natron, schwefelsaures Kali, doppeltkohlensaure Magnesia, Eisenoxydul, Chlornatrium, Strontian, phosphorsaure
Tonerde, Kieselsäure und etwas freie Kohlensäure enthält.
oder
Die Sieben Hengste(Kt. Bern.
Amtsbez.
Thun und Interlaken).
1853-1900 m. Nach NW. sehr steil abfallender und nach SO. sanft
geböschter Felskamm, dessen höchsten Punkt die
Scheibe (1956 m) bildet.
Kann von
Habkern aus in 3 Stunden leicht erstiegen
werden.
(Châteaudela) (Kt. Wallis,
Bez. Sitten,
Gem.
Savièse). 879 m. Ruine einer ehemaligen bischöflichen Burg,
auf einer sehr steil abfallenden Anhöhe links über der
Morge und 5 km nw. vom Bahnhof
Sitten der Simplonbahn. Wurde 1219 vom
SittenerBischof Landri de Mont als festes Bollwerk gegen Savoyen erbaut, dessen Gebiet bis ans jenseitige Ufer der
Morge reichte und das wegen dieses Baues den
Bischof sofort mit Krieg überzog. Ein 1340 urkundlich genannter
Flecken Soie,
der sich um die Burg angesiedelt hatte, ist längst wieder verschwunden.
Soix (Glacier de) - So
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Bischof Witschard Tavelli und sein Kaplan wurden von ihren eigenen Soldaten, die durch die mit dem
Bischof in Fehde lebenden
Edeln von Im
Thurn
(La Tour) bestochen waren, am aus den Fenstern dieser Burg in den Abgrund geworfen. Unter
Bischof
Wilhelm V. von
Raron belagerten die gegen das Geschlecht
Raron erbitterten Ober
Walliser die Burg La Soie, die sie trotz der
Vermittlungsversuche von
SeitenFreiburgs,
Luzerns, Unterwaldens und
Uris nahmen und zerstörten. Der
Bischof
und seine Familie erhielten freien Abzug und zogen
¶
mehr
sich nach Bern
zurück. Die nicht wieder aufgebaute Burg bildet heute eine unbedeutende Ruine, von der aus man eine prachtvolle
Aussicht auf das Ober und Unter Wallis
geniesst. Andere in den Urkunden und Geschichtswerken verwendete Namensformen für die Burg
sind Séon, Seta, Sewen.