und dem Staat und der Kirche manchen trefflichen Mann lieferten. Die aus dem Jahr 857 datierende Pfarrei Silenen ist mit
derjenigen von
Bürglen die älteste im Urnerland. 1904 lösten sich von ihr die bisherigen Filialen Amstäg,
Bristen und
Gurtnellen
als eigene Kirchgemeinden ab. Eine der Glocken trägt die Jahreszahl 1394. Die Deutung des Namens bleibt
unsicher, dürfte sich aber vielleicht auf das romanische Siglia, Zilla, Silla, deutsch Zeige, zurückführen lassen. 857 und
952: Silana; 1275: Silennon; 1360: Silinon.
368 Ew. deutscher, 220 italienischer und 32 romanischer Zunge.
Reformierte Pfarrei;
die Katholiken gehören zur Pfarrei
Thusis. Wiesenbau und Viehzucht. Eine an der
Albula stehende Baumwollweberei steht seit
etwa 10 Jahren nicht mehr in Betrieb. 500 m nw. des reichen und in fruchtbarer Gegend liegenden Dorfes Sils
erhebt sich das
Schloss Baldenstein; s. vom
Dorf auf einem steilen Hang die Burgruine
Ehrenfels und 1 km ö. vom Dorf die malerische
Burgruine
Campi, die angebliche Wiege der Campell, von
Salis und von Donat. Oberhalb des Dorfes schöne Aussicht auf das
Domleschg
und seine
Berge.
Die unweit Sils von links in den
Hinterrhein mündende
Nolla hat schon zu wiederholten Malen durch Abreissen
und Ueberschüttung von fruchtbarem Erdreich viel Schaden angerichtet und auch das Dorf selbst bedroht. Solche Ausbrüche
des ehemals so bösen
Wildbaches erfolgten z. B. 1585, 1705, 1706, 1711, 1719, 1807, 1834, 1868, 1869 und 1870. Man hofft,
dass die umfangreichen Korrektionsarbeiten dauernd Abhilfe schaffen werden. Das Dorf ist auch mehrfach,
so noch 1887, ein Raub der Flammen geworden. Bei und unter der Burgruine von Hohen
Rätien hat man zahlreiche Bronzegegenstände,
römische Münzen und einen Mühlstein, sowie an der Schynstrasse vergoldete Kupfertafeln mit Heiligenbildern in getriebener
Arbeit gefunden, welch letztere wohl aus der Karolingerzeit stammen dürften. Prof. Muoth leitet den
Namen Sils vom romanischen Siglia, deutsch Zeige her.
am rechten Ufer des
Inn und an dessen Ausfluss aus dem
Silsersee,
sowie zu beiden
Seiten des Fexbaches gelegen. 11,5 km sw. der Station
St. Moritz der Albulabahn.
Pfarrei.
Wiesenbau, Alpwirtschaft und Viehzucht, Fremdenverkehr und Hotelindustrie.
Sils ist prachtvoll gelegen
und soll nach der Ansicht von Kennern an der schönsten Stelle des
Engadin sich
¶
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befinden. An einem Felsen der in den Silsersee vorspringenden Halbinsel Chastè erinnert eine Gedenktafel an den Philosophen
Nietzsche, der seine Ferien mit Vorliebe in Sils zu geniessen pflegte.
Der Name wird vom romanischen Siglia, Seglia hergeleitet,
das dem deutschen Zelge entspricht.