Geologisches Querprofil durch die Silbern. Fl. Flysch; En. Nummulitenformation; Cs. Obere Kreide (Seewerkalk); Cg. Gault-Albien; Cu. Urgon; Chv. Hauterivien-Valangien; Js. Malm; Jm. Dogger; Ji. Lias; T. Trias.
Flysch des
Klönthals eintaucht und deren den Bergrücken bildende Schichten nur wenig geneigt sind, was die Entstehung von
Karrenfeldern, Erosionstrichtern, Schächten und Hohlräumen aller Art besonders begünstigt. Mit Ausnahme einiger kleiner
Wasserbecken und sehr seltener schwacher Quellen entbehrt das ganze Gebiet auch der Oberflächenwasser, so dass man für
die Bedürfnisse von Menschen und Vieh oft auf Regenwasser angewiesen ist. In den Höhlungen der Silbern
sammelt sich das
Wasser, das im sog. Schleichenden
Brunnen bei
Muotathal zutage tritt und die grosse Hölllochhöhle ausgewaschen
hat. Die geologische Struktur der Silbern erscheint durch eine bedeutende Faltenverwerfung und viele die Kalkdecke durchsetzende
kleinere Verwerfungen noch verwickelter. Das Auftreten von Neokomkalken auf der obern Kreide der Silbern
zeigt uns das einstige Vorhandensein einer noch höhern Ueberfaltungsdecke, d. h. derjenigen der Zone
Säntis-Churfirsten-Ochsenstock.
Vergl. den Abschnitt «Geologie» im Art. Schwyz
(Kanton).
1891-2055 m. Hoch über dem
Rossmatterthal am
O.-Hang der
Silbern
gelegene Alpweide, die Ende Juni auf bloss zwei Monate hinaus mit Schafen bestossen wird.
Vollkommen abgeholzt und ohne
Schutz
für das Weidevieh. 1322: Silbrinen;
1942 m. Kleiner
See auf der
Silbernalp, 13 km sw. Glarus
in deren s. Abschnitt am N.-Fuss
des Kratzerengrates gelegen und rings von Sturzschutt aus hellgrauem Valangienkalk umrahmt, der vom Kratzerengrat
niedergebrochen ist.
Das Silbernseeli und die übrigen auf dem breiten
Rücken der
Silbern zerstreuten kleinen Wasserbecken
fliessen wahrscheinlich unterirdisch zur
Rossmatterklön im Kanton Glarus
ab.
2160 m. Gipfel in der nördlichsten Kette des
Säntisgebirges;
2,5 km sw. vom
Säntisgipfel.
Besteht aus Schrattenkalk.
A.
Escher von der
Linth sagt, dass die weissen, scheinbar unerklimmbaren Seitenwände
der Silberplatte eines der grossartigsten
Bilder im ganzen Gebirge bieten. In der Tat kann man den Berg
mit den aus der Ferne dem Firnschnee ähnlichen
Wänden bei günstiger Beleuchtung bis über den
Bodensee hinaus von seinen
an Grösse ebenbürtigen Nachbarn unterscheiden. In neuerer Zeit bildet er einen Anziehungspunkt für Liebhaber des Alpensports.
Prachtvolle Aussicht auf die übrigen Glieder des
Säntisgebirges.
2234 m. Gipfel in der das
Murgthal auf der
W.-Seite begrenzenden Bergkette.
Fällt mit steilen
Wänden
ostwärts gegen das obere
Murgthal, mit sanfterer Böschung westwärts gegen das Thal der
Mürtschenalp
ab.
Besteht aus violett-rotem Verrucanoschiefer, der auf rotem Verrucanokonglomerat ruht.
Dieser Verrucano enthält ein
Lager
von silberhaltigen Kupfererzen, die einst am
N.-Hang des Silberspitz, namentlich unterhalb der Terrasse der kleinen Alp Tschermannen,
abgebaut worden sind. (Vergl. den Art.
Mürtschenalp).
Der Gipfel kann von der
Mürtschenalp aus in 1½
Stunden ohne Schwierigkeit bestiegen werden, wird jedoch selten besucht.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Ober
Toggenburg und Sargans).
2268 m. So nennt die Siegfriedkarte einen Gipfel untergeordneteren Banges in
der Kette der
Churfirsten, s. vom
Frümsel. Wahrscheinlich von einem Gemsjäger aufgebrachte Bezeichnung, die den Bewohnern
der umliegenden Thalschaften nicht bekannt ist.
2300 m. Breite Schuttrinne, die vom
Schollberg bei St. Antönien nach NO. fällt
und ins
«Thäli» ob den breiten Wiesenflächen des sog.
Boller sö.
Partnun mündet.
(Kt. Uri).
548 m. Gem. und Pfarrdorf, am sanft ansteigenden rechten Ufer der
Reuss und am W.-Fuss
der Kleinen
Windgälle; 10,5 km s.
Altorf und 1,2 km n. der Station Silenen der Gotthardbahn. Postablage, Telegraph, Telephon.
Gemeinde, mit Amstäg (Station der Gotthardbahn),
Buchholz,
Dägerlohn,
Evibach, Frentscherberg, dem
Maderanerthal (mit
Bristen
und
Golzeren),
Ried,
Rüssli und
Schützen: 300
Häuser, 1892 kathol. Ew.; Dorf: 11
Häuser, 73 Ew. Die Gemeinde
umfasst eine Reihe von ungleich bedeutenden Weilern, wie diejenigen an der Gotthardstrasse, die Gruppe um die Pfarrkirche
und um die Bahnstation etc. Land- und Alpwirtschaft, Viehzucht.
Die Gegend ist reich an prächtigen
Nussbäumen. Vor dem Bau der Gotthardbahn befand sich in Silenen eine
dem beträchtlichen Warenverkehr dienende weitläufige
Sust, die jetzt in Trümmern liegt. 857 verlieh König Ludwig der Deutsche
die dem h.
Albin geweihte
Kapelle von Silana dem von ihm eben gegründeten Stift zum Fraumünster in Zürich.
Die jetzige Kirche datiert
aus 1754. An der Gotthardstrasse steht nahe der Station die in neuerer Zeit restaurierte Ruine des
Turmes
der einstigen Edlen von Silenen, an welche eine Gedenktafel erinnert.
Silerenalp - Sils
* 2 Seite 45.556.
Die von Silenen waren Ritter und Dienstleute (Meyer) der Aebtissin vom Fraumünster zu Zürich
und bildeten ein mächtiges und angesehenes
Geschlecht, das sich in Seitenzweigen auch in Luzern
und im Wallis
niedergelassen hatte. Stephan,
Herr zu Silenen, blutete
in der Schlacht von
Sempach für die
Freiheit; Jost von Silenen stieg zum
Bischof von Grenoble und
Sitten und zum Präsidenten
des Dauphiné empor;
Albin von Silenen, einer der Anführer in der Schlacht bei
Murten, war als Krieger und Staatsmann sehr
geachtet. Ihnen folgten im Besitze der Burg die
Troger; die sich
Troger von Silenen nannten
¶
mehr
und dem Staat und der Kirche manchen trefflichen Mann lieferten. Die aus dem Jahr 857 datierende Pfarrei Silenen ist mit
derjenigen von Bürglen die älteste im Urnerland. 1904 lösten sich von ihr die bisherigen Filialen Amstäg, Bristen und Gurtnellen
als eigene Kirchgemeinden ab. Eine der Glocken trägt die Jahreszahl 1394. Die Deutung des Namens bleibt
unsicher, dürfte sich aber vielleicht auf das romanische Siglia, Zilla, Silla, deutsch Zeige, zurückführen lassen. 857 und
952: Silana; 1275: Silennon; 1360: Silinon.