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römischer Wachtturm (specula) und Funde aus dem Mittelalter.
Auf dem Gipfel stand einst die Burg Walterskirch.
römischer Wachtturm (specula) und Funde aus dem Mittelalter.
Auf dem Gipfel stand einst die Burg Walterskirch.
Sichelkamm
(Kt. St. Gallen, Bez. Sargans). 2270 m. Gipfel im w. Abschnitt der Alvierkette, zwischen dem Gamsberg (2383 m) und dem Höchst (2028 m);
3,5 km nö. Walenstadt.
Der Berg stellt einen scharfen Kamm dar, der mit steilen, teils von Vegetation bekleideten und teils felsigen Abhängen nordwärts gegen den kesselförmigen Hintergrund der Nausalp, westwärts gegen die Terrasse von Vergode und ostwärts gegen die Terrasse von Sennisalp abfällt.
Der Gipfel besteht aus Neokom, Schrattenkalk, Gault und Seewerkalk, die eine nach N. geöffnete C-förmige Synklinale bilden.
Diese Schichtenbiegung tritt am W.-Abhang mit grösster Deutlichkeit zu Tage.
Sie hat dem Berge den Namen gegeben und macht ihn zur auffälligsten Berggestalt der Alvierkette.
Der Berg kann von Walenstadt oder Tscherlach aus in 4½ Stunden über die auf der SW.-Abdachung liegenden Alpweiden oder von der am N.-Fuss befindlichen Nausalp her bestiegen werden und gewährt eine schöne Aussicht auf die St. Galler- und Glarneralpen.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken, Gem. Lauterbrunnen).
999 m. Gruppe von 3 Häusern mit einem in Trümmern liegenden alten Hochofen, im obern Lauterbrunnenthal, am rechten Ufer der Lütschine und 7 km s. der Station Lauterbrunnen der Berner Oberlandbahnen. 18 reform. Ew. Kirchgemeinde Lauterbrunnen.
Viehzucht. Wildromantische Gegend.
Hier überschreitet der Weg nach Trachsellauenen die Lütschine.
Das bis 1805 im Thal abgebaute Bleierz wurde in Sichellauenen verhüttet.
(Kt. Wallis, Bez. Oestlich Raron).
2452 m. NO.-Schulter des Gibelhorns (2821 m) und letzter Gipfel des das Saflischthal vom Mettenthal (oder Mättithal) trennenden Kammes.
Kann von Binn über Heiligkreuz in 3 Stunden bequem erstiegen werden.
Aussicht ohne besonderes Interesse.
(Kt. Luzern, Amt Hochdorf, Gem. Römerswil).
594 m. Gruppe von 3 Häusern;
1,5 km ö. Römerswil und 3 km sw. der Station Baldegg der Seethalbahn (Wildegg-Emmenbrücke).
20 kathol. Ew. Kirchgemeinde Römerswil.
Ackerbau und Viehzucht.
Sidenberg, richtiger Sitenberg bezeichnet den gegen O. oder W. gerichteten Hang eines Berges im Gegensatz zu den Bezeichnungen Schattsiten und Sonnsiten für den N.-, bezw. S.-Hang (vergl. die französ. Ausdrücke Envers und Endroit).
französisch Sierre. Bezirk und ehemaliger Zehnten des Kantons Wallis. Liegt zu beiden Seiten der Rhone und grenzt im N. an den Kanton Bern (Ober Simmenthal), im W. an die Bezirke Hérens und Sitten, im S. an den Bezirk Visp (Zmuttthal) und im O. an die Bezirke Visp und Leuk. 41860 ha Fläche. 28 Ew. auf einen km2. Die grösste Länge vom Mittaghorn (2687 m) über dem Rawilpass bis zur Pointe de Zinal (3806 m) misst 42,7 km, die mittlere Breite 13,5 km. Von der Rhone wird der Bezirk in der Richtung ONO.-WSW. durchzogen.
Ausser diesem Fluss entwässern ihn noch die Navizance, deren Sammelgebiet ihm ganz angehört, sowie der Wildbach von Réchy. Beide münden von links in die Rhone. Im N. sind die beiden einzig nennenswerten Bachläufe die Raspille, die den Bezirk auf eine kurze Strecke vom Bezirk Leuk trennt, und die Liène, deren tiefe Schlucht ihn im W. von den Bezirken Hérens und Sitten scheidet. Von entweder ihrer Höhe oder ihrer Lage wegen bemerkenswerten Gipfeln seien erwähnt: die Dent Blanche (4364 m), das Ober Gabelhorn (4073 m) und Weisshorn (4512 m), die Diablons (3605 m), der Besso (3675 m), die Bella Tola (3001 m), das Illhorn (2724 m), der Grand Cornier (3969 m), der Bouquetin (3484 m) und die Becs de Bosson (3154 m), welche sämtlich das Eifischthal umrahmen.
Der Mont Nuoble (2673 m) und Mont Gautier (2706 m) stehen zwischen dem Val de Réchy und dem Eringerthal (Vallée d'Hérens). Nordwärts sind in der Kette der Berner Alpen die bedeutendsten Gipfel der Mont Bonvin (3000 m), der Sex Mort (oder Tothorn; 2942 m), das Weisshorn (3010 m) und der Rohrbachstein (2953 m). Der Bezirk Siders umfasst 21 Gemeinden, und zwar: in der Ebene Siders (Bezirkshauptort), Chalais, Chippis, Granges, Grône und Saint Léonard;
im Eifischthal Ayer, Chandolin, Grimentz, Saint Jean, Saint Lue und Vissoye;
auf den Hängen und Terrassen n. über der Rhone die umfangreiche Gemeinde Lens, die 1904 in die vier Gemeinden Lens, Icogne, Chermignon und Montana aufgelöst wurde;
ö. davon an den fruchtbaren und sanft geneigten Hängen über Siders, d. h. in der ihrer gesegneten Lage wegen «la Nobla contrâ» (la Noble Contrée = die stolze Gegend) genannten Landschaft die Gemeinden Miège, Mollens, Randogne, Venthône und Veyras. 15 Pfarreien: Siders, Granges, Grône, Grimentz (Rektorat), Chippis, Venthône, Saint Lue, Montana und Chandolin decken sich mit den politischen Gemeinden gleichen Namens;
Vissoye umfasst die politischen Gemeinden Ayer, Saint Jean und Vissoye;
Chalais (in der Ebene) und Vercorin (auf einer Bergterrasse) auf Gebiet der politischen Gemeinde Chalais;
Saint Maurice de Laques mit den Gemeinden Randogne und Mollens;
Lens mit den Gemeinden Lens, Icogne und Chermignon Miège mit den Gemeinden Miège und Veyras. 2454 Haushaltungen in 1664 Häusern. 11567 Ew., wovon 10456 französischer, 960 deutscher, 129 italienischer und 22 anderer Sprache;
11450 Katholiken, 113 Reformierte, 1 Israelite und 3 andere. 1888 zählte der Bezirk 10138 Ew. Die Zunahme lässt sich hauptsächlich auf Rechnung der in Siders sich aufhaltenden Fremden setzen, welcher Flecken als geschätzte Winterstation sich zu entwickeln beginnt.
Seit 1892 besteht in Siders eine eidgenössische meteorologische Station. Seitdem die Gasthöfe im Rhonethal mehr und mehr von Wintergästen besucht zu werden begannen, liessen einige um die Entwicklung der Gegend besorgte Männer um die nämliche Zeit das Hotel in Crans über Montana erbauen. Seither folgten dann auf Boden der Gemeinde Randogne noch verschiedene andere am untern oder obern Rand der Waldzone befindliche klimatische Kurorte (Genfer Volkssanatorium, Vermala, Sanatorium Beauregard). Dem milden und bevorzugten Klima entspricht das Pflanzenkleid. Die Ortschaften in der Ebene sind von reichen Baumgärten umgeben, die zahlreiche Obstsorten in Fülle erzeugen. Mehr als irgendwo anders im mittleren Wallis weichen die beiden Rhoneufer voneinander ab: das gegen N. schauende und von den hohen Ausläufern der Penninischen Alpen beherrschte linke Ufer zeigt namentlich Wiesen, Felder und Wald, während das ¶
rechte Ufer einem Spalier gleich nach S. exponiert erscheint und sich von den mit Burgruinen, Kapellen, Rebhäuschen und Weinbergen gekrönten Vorhöhen bis zu den Felsen hinaufzieht, die den weitgedehnten Glacier de la Plaine Morte tragen. Ueber Siders und Granges liegen in grünen Bergnischen die zahlreichen, nicht ständig bewohnten Gruppen von Rebhäuschen der Bewohner von Lens und des Eifischthales. Die diesen letztern gehörenden Gruppen zeichnen sich durch ihre Glockentürme aus, deren Spitzen über die Apfel- und Nussbäume, Kastanienbäume und Weinlauben hinausschauen.
Höher oben folgen ständig bewohnte Siedelungen, wie die Dörfer Veyras, Venthône, Miège, Anchette, Mollens, Randogne, Chermignon, Lens und Montana. Noch höher erreichen wir von 1400 m an den Waldgürtel. Die Bezirke Siders und Sitten liefern die verschiedenen Erzeugnisse der Landwirtschaft in reichster Fülle. 1894 umfassten die Weinberge des Bezirkes eine Fläche von 570 ha und betrug die Jahresernte 30374 hl Wein. An diesen Zahlen beteiligte sich das linke Rhoneufer nur mit einem geringen Anteil, der hauptsächlich auf die Gemeinde Granges entfiel. Seither hat die Weinrebe auch auf Boden der Gemeinde Chalais an der Ausmündung des Val de Réchy Boden gefasst. Die Viehstatistik ergibt folgende Resultate:
1886 | 1896 | 1901 | |
---|---|---|---|
Rindvieh | 6890 | 6166 | 6906 |
Pferde | 84 | 101 | 146 |
Schweine | 1245 | 2028 | 1503 |
Maultiere | - | - | 336 |
Schafe | 7150 | 6243 | 5683 |
Ziegen | 1605 | 2261 | 1725 |
Bienenstöcke | 382 | 619 | 675. |
Uebrige Naturprodukte des Bezirkes Siders sind: die zu wiederholten Malen abgebauten Nickel-, Kupfer- und Kobalterze des Eifischthales (Val d'Anniviers), die um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Glarey bei Siders verhüttet und deren bergmännische Gewinnung erst 1903 vollständig aufgegeben wurde, sowie die im 16. Jahrhundert auf Boden der Gemeinde Grône betriebenen Silberminen. Fremdenverkehr und Hotelwesen entwickeln sich rasch und mit grossem Erfolg. Kurorte und Fremdenstationen sind nördlich der Rhone Siders, die Gegend um und über Montana (Crans, Taulettes etc.), sowie Lens, südl. der Rhone das Eifischthal mit Vissoye, Saint Luc, Chandolin und Zinal. Im übrigen kann nur von lokalen Industrien gesprochen werden.
Ein an der Ausmündung der Navizance errichtetes Elektrizitätswerk versorgt Siders und Umgebung mit Licht, während ein ähnliches Werk in Bälde auch im Eifischthal selbst erstellt werden soll. In Chippis haben die Bauarbeiten für eine Aluminiumfabrik begonnen, die von der Navizance und der Rhone getrieben werden soll. Sie wird von der Aluminiumgesellschaft in Neuhausen mit einem Kapital von 15 bis 20 Mill. Fr. betrieben werden, etwa 1000 Arbeiter beschäftigen und über eine Triebkraft von 50000 PS verfügen. Taubstummenanstalt Géronde. Den Bezirk durchzieht die Simplonbahn, die hier die drei Stationen Saint Léonard, Granges und Siders hat. Ausser der dem Rhonethal folgenden Strasse sind folgende Verkehrswege zu nennen: die von der Station Granges zur Terrasse von ¶