Tanay her über die
Hütte von
Les Crosses in 2¾ Stunden erreichbare Petite Sereux (2185 m) nur geübten Kletterern zugänglich
ist.
Beide Gipfel bieten eine sehr schöne Aussicht. Am
W.-Hang der Grande Sereux befindet sich nahe der
Hütte von
La Combaz
in 1915 m eine Art von
Schlund oderTrichter, dessen
Tiefe bis heute noch nicht bestimmt worden ist. In
diesen
Schlund hat man anlässlich einer um die Mitte des 19. Jahrhunderts in dieser Gegend wütenden Viehseuche zahlreiche
Leichname verendeter Tiere geworfen.
Die beiden Sereux, die auch
Les Jumelles oder
Les Roches Fendues genannt werden, sind
vom
Rhonethal, besonders aus der Gegend von
Aigle her sehr gut sichtbar und bilden zwei spitze Pyramiden
aus oberm Jurakalk, die auf einer schiefrigen Unterlage ruhen.
(Kt. Waadt,
Bez. Orbe).
615 m. Gem. und kleines
Dorf auf dem subjurassischen
Plateau, nahe dem SO.-Fuss des
Mont
Suchet und dem
Ursprung des
Thales des
Mujon, an der Strasse nach
Montcherand und
Orbe und unweit der Strasse L'Abergement-Valeyres
sous
Rances. 4,7 km nw. der Station
Orbe der elektrischen Bahn
Orbe-Chavornay und 2 km sö. der Station
Six Fontaines der Linie
Yverdon-SainteCroix. 27
Häuser, 113 reform. Ew. Kirchgemeinde
Rances. Landwirtschaft. Ein Grabhügel in
der
Forêt de
Chassagne. Römische Ruinen w. und ö. vom Dorf. In der s. vom Dorf gelegenen Moräne des
Crêt Belon hat man
einen römischen Münzschatz aufgefunden. 1275: Sergy.
Hier befindet sich
seit 1863 eine unter
dem Patronat der gemeinnützigen Gesellschaft der französischen
Schweiz stehende private Erziehungs- und Korrektionsanstalt
für verdorbene Knaben der welschen Kantone.
Die etwa 50 Insassen, welche meist
Genfer und Waadtländer sind, werden mit landwirtschaftlichen
Arbeiten beschäftigt und zu Handwerkern ausgebildet.
Landwirtschaft.
Es befanden sich hier vor der Reformation eine St. Niklauskapelle und ein dem Kloster auf dem Mont
Joux
(Grossen
St. Bernhard) gehörendes Hospitium.
Einige Erdhaufen sollen Grabhügel sein.
Fund einer Amphora und eines Mühlsteines
aus der Römerzeit. 1177: Semmurs;
Zwischen den
dichtbewaldeten Abhängen von
Casanna und
Landquart in reizendem
Winkel versteckt und mit schönen Spazierwegen versehen. Im
Winter geschlossen.
Telephon. Die von Dr. Planta und Dr. Husemann ausgeführten Analysen der
Mineralquelle
von Serneus haben folgende Zusammensetzung ergeben:
Dr. Planta gr
Dr. Husemann gr
Schwefelsäure
0.430
0.411
Chlor
0.011
0.011
Kieselsäure
0.077
0.086
Phosphorsäure
Spuren
Spuren
Kohlensäure
5.002
5.047
Schwefelwasserstoff
0.004
0.013
Kali
0.212
0.069
Natron
0.706
0.811
Magnesia
0.522
0.496
Kalk
1.332
1.387
Tonerde
0.012
0.004
Eisenoxydul
0.002
0.002
Manganoxydul
0.000
0.001
Ammoniak, Lithium
Spuren
Spuren
Strontian, Baryt
Spuren
Spuren
Das sehr reichhaltig fliessende
Wasser wird vornehmlich zu
Bade-, aber auch zu Trinkkuren verwendet und namentlich bei Hautkrankheiten
sehr geschätzt.
Die schon seit Jahrhunderten bekannte und benutzte Quelle ist besonders in neuester
Zeit stark in
Ruf gekommen.
Rechtsseitiger Nebenfluss der Linth und deren grösster Zufluss im Gebiete der Glarneralpen. Er durchzieht das Sernfthal zuerst
in nö., dann in n., hierauf in nw. und zuletzt in w. Richtung und beschreibt so einen grossen halbkreisförmigen Bogen um
den O.-Fuss der Freibergkette herum. Sein Sammelgebiet wird im W. von der Freibergkette, im S. von der
HausstockVorab- und Sardonakette, sowie im O., und N. von der Kette begrenzt, die sich von der Sardona nordwärts bis zum Magereu
und von letzterem westwärts bis zum Gufelstock erstreckt.
Der Sernf entspringt einem kleinen Gletscher, der über dem obersten Stafel der Wichlenalp an die NO.-Wand
des Hausstocks sich anlehnt, durchfliesst dann unter dem Namen Wichlenbach in ö. Richtung die den Hintergrund des Sernfthales
bedeckende Wichlenalp und wird hier durch mehrere Bäche verstärkt, deren wichtigste von der S.-Seite des Kärpfstocks herkommen.
Auf dem untern Stafel der Wichlenalp, bei etwa 1200 m, nimmt er auf der rechten Seite den vom Panixerpass
kommenden, aus dem malerischen Felsentor des Jätzschlund hervorbrechenden Jätzbach auf und heisst von dieser Stelle an Sernf.
Als wasserreicher Bach fliesst er nun in nö. Richtung bis nach Elm in einer stellenweise ziemlich kräftig in den Thalboden
eingeschnittenen Rinne und erhält unterwegs viele kleinere Zuflüsse, die teils von der N. Abdachung
des Vorab, teils aus dem Kärpfgebiete kommen. Unter den letztern sind der Bischofbach und der Steinibach die wichtigsten. Zwischen
Elm und Engi durchfliesst der Sernf nun den mittleren Abschnitt des Sernfthales, zuerst in rein n. und dann in nw. Richtung.
Auf dieser Strecke nimmt er von links her aus der Freibergkette nur kleinere Bäche auf, darunter die
Kühbodenruns, die Benzigenruns, den Berglibach und die Engiruns; von rechts her eilen ihm dagegen mehrere wasserreiche Bäche
zu, nämlich der Kaminbach mit dem Tschingelbach, der Krauchbach und der Mühlebach. Nachdem er in ruhigem Laufe die Wiesenflächen
des mittleren Sernfthales durchflossen hat, tritt er n. Engi mit verstärktem Gefälle in den untersten Thalabschnitt ein.
Schäumend und brausend durcheilt er
das schluchtartig verengte, von bewaldeten Steilhängen eingefasste Thal und empfängt
von rechts noch einige Bäche, deren wichtigster der von der Fessisalp herkommende und kurz vor der Einmündung noch
einen prächtigen Wasserfall bildende Hellbach ist. Der Sernf biegt im untern Teil dieses Thalabschnittes zu rein w. Richtung
um, nimmt beim Eintritt ins Linththal noch seinen bedeutendsten Zufluss, den von links her aus der Freiberggruppe kommenden
Niederenbach auf und vereinigt sich unmittelbar nachher, am N.-Ende des Dorfes Schwanden, in 516 m mit
der Linth, der er an Wassermenge fast ebenbürtig ist.
Seine Gesamtlänge von der Einmündung des Jätzbaches an misst 18,2 km; sein Gefälle beträgt von jener Stelle bis nach
Elm 5,3%, von Elm bis zur Engibrücke 2,2%, von dieser bis zum Eintritt in die Linth 4,9%, das durchschnittliche Gefälle
3,8%. Bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts floss der Sernf in ungeregeltem Bette über den Thalboden zwischen Elm und Engi
und richtete dort, namentlich im 18. Jahrhundert, bei Hochwassern öfters arge Verheerungen an. In den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts
wurde die Flussstrecke zwischen der Einmündung des Berglibaches bei Matt und dem Dorf Engi nach einem fachmännischen
Plane korrigiert.
Die Kosten beliefen sich auf rund 200000 Fr. und wurden fast ganz von den beiden Gemeinden Matt und Engi getragen. Die Anwohner
der Linth, namentlich die Gemeinde Schwanden, machten diesem Werke heftige Opposition, da sie befürchteten, der korrigierte
Sernf werde der Linth grössere Geschiebemassen zuführen. Allein diese Befürchtungen haben sich als
grundlos erwiesen. In den Jahren 1874-1877 wurde der Fluss zwischen Teufenboden (2 km n. Elm) und dem Dorf Matt in der Weise
korrigiert, dass die frühern scharfen Kurven abgeschnitten und dem Fluss ein möglichst geradliniges Bett gegeben wurde.
Durch den Bergsturz von Elm wurde der Sernf eine Strecke weit verschüttet, so dass ihm von
der Säge in Elm bis ans untere Ende des Trümmerfeldes ein neues Bett gegraben werden musste, bei welchem Anlass man das Flussbett
nordwärts bis zur Brücke beim Weiler¶