960 m. Gem. und Pfarrweiler im Calancathal an der
Calancasca und am W.-Fuss des
Pizzo di
Groveno 13 km n. der Station
Grono der elektrischen Bahn
Bellinzona-Misox und 22,5 km nö. der Station
Castione der Gotthardbahn.
Postablage;
Postwagen
Grono-Rossa. 18
Häuser, 71 kathol. Ew. Wiesenbau und Viehzucht.
Periodische Auswanderung
der Männer als
Glaser und
Maler, namentlich nach Frankreich und in die deutsche
Schweiz.
(Kt. Basel Land,
Bez. Liestal).
500 m. Gem. und
Dorf auf dem
Rücken zwischen dem
Oristhal und dem Frenkenthal, 3 km s. der Station
Liestal der Linie
Olten-Basel. Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde: 61
Häuser. 410 reform. Ew.; Dorf: 56
Häuser, 371 Ew.
Kirchgemeinde
Liestal. Seidenweberei. Fund von kannelierten römischen Backsteinen bei Hoftstätten.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Ober
Toggenburg und Sargans).
2207 m. Westlichster der sieben Gipfel der
Churfirsten. Bildet gegen N. einen breiten
und langen, grasbewachsenen
Rücken aus Gault, der zuoberst von Seewerkalk überlagert ist. Auf den drei
andern
Seiten finden sich steile Felswände, die nach S. imposant zum
Walensee abfallen, gegen O. und W. dagegen sich allmählich
in kleine Terrassen auflösen. Der Berg wird vom
Toggenburg aus häufig bestiegen (von
AltSt. Johann oder
Stein bequem in 3 Stunden)
und bietet eine schöne Aussicht auf das
Säntisgebirge und die Glarnerberge, sowie auf das Gebiet des
Walensees und des
Toggenburg.
1600-2200 m. Eine der umfangreichsten Alpweiden
des
Toggenburg, am
N.-Hang des
Selun und 5 km sw.
AltSt. Johann. 540 ha Fläche, wovon 490 produktive Weidefläche, 30
Wald
und 20 unproduktiver Boden. 34
Hütten und Ställe. Im Jahr 1844 entdeckte man auf der Selunalp einen etwa zwanzigjährigen
verwilderten Mann von unbekannter Herkunft, der 1898 starb, ohne je lesen gelernt und in einem
Bett geschlafen
zu haben.
1458 m. Alpweide mit einer Gruppe von 20
Hütten und Ställen,
auf einer Terrasse am rechtsseitigen Gehänge des
Puschlav und 2,5 km s. der Ortschaft
Puschlav. 2
Kapellen.
1538 m. Gemeindeabteilung und
Weiler zwischen der Oberalpstrasse und dem
Vorderrhein, 1 km nö. Tschamutt und 44,2 km sw. der Station
Ilanz der Bündner Oberlandbahn (Chur-Ilanz).
(Kt. Graubünden,
Bez. Unter
Landquart, Gem.
Jenins). Die rechte Thalseite der sog.
Herrschaft, d. h. des Thalabschnitts von
Malans bis
Maienfeld, ist grösstenteils von hohen und steilen Schieferwänden gebildet, die zwar weit
hinauf bewaldet, aber auch von zahlreichen Wildbachschluchten, sog.
Rüfen, durchrissen sind. Das mürbe, faule Gestein in
ihnen ist der Verwitterung in hohem Grade ausgesetzt. Bei andauerndem oder heftigem Regen stürzen jeweilen dicke schwarze
Schlammströme durch diese
Schluchten hinunter und verheeren die unten liegenden Kulturflächen.
Eine ganze Reihe solcher
Schluchten und Schuttrinnen zieht sich hinter
Malans und
Jenins gegen den Gebirgsstock
des
Vilan hinauf, so das Gazienzatobel, die
Uellrüfe, die Selvirüfe und die
Theilerrüfe. Zwischen den beiden letztern liegt
Jenins. Die Selvirüfe speziell mündet etwa 500 m sö. dieses Dorfes auf die schöne, sanft gegen denRhein
abgedachte Haldenlandschaft aus. Von da steigt sie als enge, wüste Runse nö. in die
Höhe, teils von steilen Waldhängen,
teils von zerrissenen Schieferwänden eingeschlossen. Auf einem Felskopf tront dort die Ruine
Aspermont. Oft genug sind früher
die Schlammströme aus dieser
Schlucht hervorgebrochen und haben die unten liegenden
Wiesen, Aecker und
Weinberge zerstört. Jetzt sind die meisten dieser
Rüfen, darunter auch die Selvirüfe, so weit verbaut, dass grössere Verheerungen
ihrerseits wohl nicht mehr zu befürchten sind.
Landwirtschaft. Industrielle Ortschaft. Uhrenmacherei: Fabriken von Rohbestandteilen und Uhrenschalen mit 200 Arbeitern.
Selzach ist durch seine Passionsspiele weltbekannt geworden, die im Sommer stattfinden und tausende von
Besuchern, worunter eine grosse Anzahl Engländer anziehen. Die Vorstellungen, bei denen etwa 500 Personen aus der Gemeinde
selbst mitwirken, datieren seit 1893 und sind vom Fabrikanten Schläfli ins Leben gerufen worden. Bronzezeitliches Grab mit
einem spiralförmigen Schmuckgegenstand.
Grabhügel auf dem Seidenbühl. Am «Brüggli» auf einem Sennberg hat man römische Ziegel und im Fluracker römische Ziegel,
Münzen und Mauerreste aufgefunden. Weitere Reste aus der Römerzeit am Seuset, sowie beim Spielhof und Brühlgut. Die bedeutendste
römische Siedelung der Gegend scheint sich bei Altreu befunden zu haben, wo man Reste von Befestigungsanlagen
und einer Aarebrücke entdeckt hat. 1558 fand man bei Selzach einen mit römischen Münzen angefüllten Topf, wie auch heute
noch kleinere Münzfunde nicht gerade selten sind. In Haag und am Leberberg Gräber aus der Zeit des ersten Alemanneneinfalles.
Selzach steht an der Stelle der römischen Siedelung Salsae Aquae oder SalisAquae, die ihren Namen von
seither durch einen Bergsturz verschütteten salinischen Quellen erhalten haben soll. 1389 verkaufte GrafUlrich von Neuenburg
die HerrschaftLebern mit Selzach an Solothurn.
1181 und 1245: villa Selsacho.