Reppischthal am W.-Fuss des Uetlibergs und 4 km sö. der Station Birmensdorf der Linie Zürich-Affoltern-Zug. 17 Häuser, 91 reform.
Ew. Kirchgemeinde Stallikon.
Wiesenbau. Auf einem steilen Seitengrat des Uetlibergs stand eine mittelalterliche Burg.
Die Trümmer
des Turmes liegen auf einer kleinen Anhöhe der langgestreckten, nahezu ebenen Burgstelle.
Freiherr Reginbert von
Sellenbüren gründete um 940 das Kloster St. Blasien im Schwarzwald und Freiherr Konrad (1083-1126) das Kloster Engelberg.
Sie schenkten diesen Gotteshäusern reichen Besitz im Reppischthal.
(Kt. Uri).
2550-1200 m. Rechtsseitiger Nebenbach des Etzlibaches, der selbst wieder dem das Maderanerthal entwässernden
Kärstelenbach zufliesst.
Bildet sich aus den vom kleinen Oberalpfirn (ONO.-Hang des Oberalpstockes) herkommenden
Schmelzwassern, durchfliesst die Selleneralp und mündet nach 3,2 km langem Lauf bei den Hütten von Krüzsteinrüti.
960 m. Gem. und Pfarrweiler im Calancathal an der Calancasca und am W.-Fuss des Pizzo di
Groveno 13 km n. der Station Grono der elektrischen Bahn Bellinzona-Misox und 22,5 km nö. der Station Castione der Gotthardbahn.
Postablage;
Postwagen Grono-Rossa. 18 Häuser, 71 kathol. Ew. Wiesenbau und Viehzucht.
Periodische Auswanderung
der Männer als Glaser und Maler, namentlich nach Frankreich und in die deutsche Schweiz.
(Kt. Basel Land,
Bez. Liestal).
500 m. Gem. und Dorf auf dem Rücken zwischen dem Oristhal und dem Frenkenthal, 3 km s. der Station
Liestal der Linie Olten-Basel. Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde: 61 Häuser. 410 reform. Ew.; Dorf: 56 Häuser, 371 Ew.
Kirchgemeinde Liestal. Seidenweberei. Fund von kannelierten römischen Backsteinen bei Hoftstätten.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Ober Toggenburg und Sargans).
2207 m. Westlichster der sieben Gipfel der Churfirsten. Bildet gegen N. einen breiten
und langen, grasbewachsenen Rücken aus Gault, der zuoberst von Seewerkalk überlagert ist. Auf den drei
andern Seiten finden sich steile Felswände, die nach S. imposant zum Walensee abfallen, gegen O. und W. dagegen sich allmählich
in kleine Terrassen auflösen. Der Berg wird vom Toggenburg aus häufig bestiegen (von Alt St. Johann oder Stein bequem in 3 Stunden)
und bietet eine schöne Aussicht auf das Säntisgebirge und die Glarnerberge, sowie auf das Gebiet des Walensees und des Toggenburg.
(Hintere und Vordere) (Kt. St. Gallen,
Bez. Ober Toggenburg, Gem. Alt St. Johann).
1600-2200 m. Eine der umfangreichsten Alpweiden
des Toggenburg, am N.-Hang des Selun und 5 km sw. Alt St. Johann. 540 ha Fläche, wovon 490 produktive Weidefläche, 30 Wald
und 20 unproduktiver Boden. 34 Hütten und Ställe. Im Jahr 1844 entdeckte man auf der Selunalp einen etwa zwanzigjährigen
verwilderten Mann von unbekannter Herkunft, der 1898 starb, ohne je lesen gelernt und in einem Bett geschlafen
zu haben.
1458 m. Alpweide mit einer Gruppe von 20 Hütten und Ställen,
auf einer Terrasse am rechtsseitigen Gehänge des Puschlav und 2,5 km s. der Ortschaft Puschlav. 2 Kapellen.
1538 m. Gemeindeabteilung und Weiler zwischen der Oberalpstrasse und dem
Vorderrhein, 1 km nö. Tschamutt und 44,2 km sw. der Station Ilanz der Bündner Oberlandbahn (Chur-Ilanz).
Postablage. Im
Sommer Postwagen Disentis-Oberalp-Andermatt-Göschenen. 11 Häuser, 67 kathol. Ew. romanischer Zunge.
(Kt. Graubünden,
Bez. Glenner).
2300 m. Bergsee in einem hohen Thalkessel, am N.-Hang des Ampervreilerhorns (2804 m) und zwischen der
Ampervreilaalp, dem Hohbühl (2467 m) und der Selvaalp von Vals.
Das prachtvoll blaue Gewässer ist gegen 200 m
lang und etwa 120 m breit.
(Kt. Graubünden,
Bez. Unter Landquart, Gem. Jenins). Die rechte Thalseite der sog. Herrschaft, d. h. des Thalabschnitts von
Malans bis Maienfeld, ist grösstenteils von hohen und steilen Schieferwänden gebildet, die zwar weit
hinauf bewaldet, aber auch von zahlreichen Wildbachschluchten, sog. Rüfen, durchrissen sind. Das mürbe, faule Gestein in
ihnen ist der Verwitterung in hohem Grade ausgesetzt. Bei andauerndem oder heftigem Regen stürzen jeweilen dicke schwarze
Schlammströme durch diese Schluchten hinunter und verheeren die unten liegenden Kulturflächen.
Eine ganze Reihe solcher Schluchten und Schuttrinnen zieht sich hinter Malans und Jenins gegen den Gebirgsstock
des Vilan hinauf, so das Gazienzatobel, die Uellrüfe, die Selvirüfe und die Theilerrüfe. Zwischen den beiden letztern liegt
Jenins. Die Selvirüfe speziell mündet etwa 500 m sö. dieses Dorfes auf die schöne, sanft gegen den Rhein
abgedachte Haldenlandschaft aus. Von da steigt sie als enge, wüste Runse nö. in die Höhe, teils von steilen Waldhängen,
teils von zerrissenen Schieferwänden eingeschlossen. Auf einem Felskopf tront dort die Ruine Aspermont. Oft genug sind früher
die Schlammströme aus dieser Schlucht hervorgebrochen und haben die unten liegenden Wiesen, Aecker und
Weinberge zerstört. Jetzt sind die meisten dieser Rüfen, darunter auch die Selvirüfe, so weit verbaut, dass grössere Verheerungen
ihrerseits wohl nicht mehr zu befürchten sind.
(Kt. Solothurn,
Amtei Lebern).
455 m. Gem. und Pfarrdorf am S.-Fuss der Hasenmatt, an der
mehr
Strasse Solothurn-Grenchen und 6,5 km w. Solothurn.
Station der Linie Olten-Solothurn-Biel. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde,
mit Altreu, Bäriswil, Haag, Känelmoos und Moos: 167 Häuser, 1537 Ew., wovon 1165 Katholiken und 372 Reformierte;
Dorf: 72 Häuser, 715 Ew.
Sekundarschule.
Landwirtschaft. Industrielle Ortschaft. Uhrenmacherei: Fabriken von Rohbestandteilen und Uhrenschalen mit 200 Arbeitern.
Selzach ist durch seine Passionsspiele weltbekannt geworden, die im Sommer stattfinden und tausende von
Besuchern, worunter eine grosse Anzahl Engländer anziehen. Die Vorstellungen, bei denen etwa 500 Personen aus der Gemeinde
selbst mitwirken, datieren seit 1893 und sind vom Fabrikanten Schläfli ins Leben gerufen worden. Bronzezeitliches Grab mit
einem spiralförmigen Schmuckgegenstand.
Grabhügel auf dem Seidenbühl. Am «Brüggli» auf einem Sennberg hat man römische Ziegel und im Fluracker römische Ziegel,
Münzen und Mauerreste aufgefunden. Weitere Reste aus der Römerzeit am Seuset, sowie beim Spielhof und Brühlgut. Die bedeutendste
römische Siedelung der Gegend scheint sich bei Altreu befunden zu haben, wo man Reste von Befestigungsanlagen
und einer Aarebrücke entdeckt hat. 1558 fand man bei Selzach einen mit römischen Münzen angefüllten Topf, wie auch heute
noch kleinere Münzfunde nicht gerade selten sind. In Haag und am Leberberg Gräber aus der Zeit des ersten Alemanneneinfalles.
Selzach steht an der Stelle der römischen Siedelung Salsae Aquae oder Salis Aquae, die ihren Namen von
seither durch einen Bergsturz verschütteten salinischen Quellen erhalten haben soll. 1389 verkaufte Graf Ulrich von Neuenburg
die Herrschaft
Lebern mit Selzach an Solothurn.
1181 und 1245: villa Selsacho.