Etwas oberhalb
Gimmelwald
erhält die Sefinenlütschine von links den
Schiltbach, worauf sie einen schönen Fall bildet und bei
Stechelberg das Hauptthal
erreicht. 9 km lang.
Sehnenalp und
Sefinenfurgge werden urkundlich schon 1240 genannt, in welchem Jahr die erstere von den Edeln von Wädiswil
an das Kloster
Interlaken überging.
Die ganze Gegend ist seit dem Ende des 13. Jahrhunderts durch Leute
aus dem
Lötschenthal besiedelt worden, die von Hans von Imthurn-Gestelenburg hierher gerufen wurden und sich auch im
Grindelwald-
und
Lauterbrunnenthal, sowie bis zur
Planalp über
Brienz niederliessen. 1346 verkaufte
Peter V. von Imthurn-Gestelenburg seine
hiesigen Besitzungen an das Kloster
Interlaken.
(Kt. und Amtsbez.
Bern, Gem. Bremgarten).
497 m. Gruppe von 14
Häusern in einer der Aareschlingen; 2,5 km n. vom Bahnhof
Bern.
233 reform. Ew. Kirchgemeinde
Bremgarten. Landwirtschaft. Diese Siedelung wird oft auch mit dem Namen
«Neue Welt» bezeichnet,
weil sie neuern
Ursprungs ist und aus einer Reihe von kleinen Arbeiterhäusern sich entwickelt hat, die
der Schlossherr von
Bremgarten. Albrecht von Frisching († 1813), hier erstellen liess.
Amtsbezirk des Kantons Bern.
Umfasst das von Hügelzügen und Thälern durchzogene Gebiet des bernischen
Mittellandes
zwischen
Aare und
Schwarzwasser. Er grenzt im O. an die Aemter Konolfingen und
Thun, im
S. an
Thun, im W. an Schwarzenburg
und im N.
an den
Amtsbezirk Bern. Die Bodengestaltung ist eine sehr mannigfaltige, indem sich in den aus weicherem Gestein (Molasse)
bestehenden Bergmassen mehrere kañonartige Einschnitte gebildet haben. Die
S.-Spitze des Amtes reicht bis an den in der Stockhornkette
liegendenGanterist (2177 m), von wo aus sich nach N. über Seelibühl (1750 m) die Höhen des Gurnigel
zur
Giebelegg (1132 m) und über die Gegend von
Rüeggisberg hin bis zum
Bette des
Bütschelbaches erstrecken. Diese Höhen sind
oben stark
¶
mehr
bewaldet, während sich an ihren Abhängen saftige Weiden (Vorsassen) und Alpen ausdehnen. Oestl. der Giebelegg beginnt ein langgestreckter
Bergrücken, der sich in n. Richtung bis in die Nähe der Stadt Bern
zieht und dort im Gurten (860 m) endigt. Es ist dies der Längenberg,
dessen höchster Punkt den westl. Vorsprung der Bütschelegg (1058 m) bildet und auf dessen Rücken sich
ein fruchtbares, mit zahlreichen Bauernhöfen übersätes Gelände ausbreitet. Nach O. fällt der Längenberg ziemlich steil
zum Gürbethal ab. Dieses ist ein typisches Erosionsthal und steigt im O. wieder hinan zu den Moränenhügeln um Gurzelen und
Kirchdorf, sowie zum steilwandigen, oben tafelförmigen Belpberg (895 m), dessen höchster Punkt rasch
zum Aarethal hinabfällt, wo die Aare von Thierachern bis nach Muri
die östl. Grenze des Amtes bildet.
Die vom Ganterist und der Nünenenfluh herabkommende Gürbe durchfliesst das Gürbethal und musste in den letzten 50 Jahren
mit grossen Kosten korrigiert und eingedämmt werden. Sie nimmt die Grosse und die Kleine Müsche auf und
mündet unterhalb Belp bei Selhofen in die Aare. Auf der W.-Seite des Längenberges fliessen der Bütschel- und der Scherlibach
zum Schwarzwasser hinab, das auf der w. Grenze des Amtes der Sense
zueilt. Der Boden des gesamten Amtes eignet sich vorzüglich
zu Ackerbau und Viehzucht, so dass diese Erwerbszweige denn auch den ersten Rang einnehmen.
Flächeninhalt 19510 ha, wovon 18140 produktives und 1370 unproduktives Land. Jenes verteilt sich auf
In den niedern Lagen, wie im Gürbethal, auf dem Plateau zwischen Aare und Gürbe und auch auf dem Längenberg,
wird beträchtlicher Obstbau getrieben. Die letzte Obstbaumstatistik ergab auf einem Areal von 12406 ha:
Neben dem Ackerbau sind Viehzucht und Milchwirtschaft bedeutend entwickelt. Die Milch wird in 33 Käsereien
verarbeitet, während ein kleinerer Teil, namentlich von Belp, nach Bern
wandert. Die eidg. Viehzählungen haben folgende Ergebnisse
geliefert:
Seftigen, das zuerst zu Burgund und dann den Grafen von Neuenburg
und Nidau gehörte, kam 1381 durch Kauf an Oesterreich, wurde aber
nach dem Sempacherkrieg 1386 und im Krieg gegen Freiburg
1388 durch die Berner erobert, die es als Landgericht
von dem Venner der Zunft zu Pfistern verwalten liessen. Der Venner von Seftigen hatte 3 Freiweibel. Nach dem Volksaufruhr
von 1513 erhielt das Landgericht einen Freiheitsbrief. Laut Beschluss des Grossen Rates vom hatte Seftigen ein
Regiment Soldaten zu liefern. Vor 1798 bestanden im ganzen 11 Pfarreien, worauf 1803 die Gemeinden Blumenstein, Thierachern
und Reutigen von Seftigen abgetrennt wurden. 1803-1831 amtierten der Reihe nach 4 Oberamtmänner, die nachher durch die noch
jetzt jeweilen auf eine kürzere Amtsdauer gewählten Bezirksbeamten ersetzt wurden. Amtshauptort ist Belp. Vergl. Wattenwil,
Ludwig von. Beschreibung des Landgerichts Seftigen (1772; Manuskr. auf der Berner Stadtbibliothek). - Illustr. Führer durchdasGürbethal. Bern
1903.