Ohne sichtbaren Abfluss. 600 m lang und 200 m breit.
Kann von
Silenen oder der Station Amstäg der Gotthardbahn her in 2¾ Stunden erreicht werden und liegt am Weg über das
Seewelifurkli.
In der Nähe stehen die
Hütte der
Seewelialp.
Drei kleine Seebecken. Am Ufer des westlichsten dieser
Seen stand in 1624 m das gutbesuchte kleine Kurhaus Seewen (oder
Seeben), das im Winter 1906/07 durch eine Lawine zerstört wurde und an sicherer Stelle wieder aufgebaut
werden soll.
(Kt.,Bez. und Gem. Schwyz).
458 m. Gemeindeabteilung und Dorf an der dem
Lowerzersee entfliessenden
Seewern, am O.-Fuss
des
Urmiberges und 2 km wnw. Schwyz.
Station
Schwyz-Seewen der Gotthardbahn. Elektrische Strassenbahn vom Bahnhof
nach Schwyz.
Strassen nach Schwyz,
Ibach,
Brunnen,
Lowerz und
Steinen. Postbureau, Telegraph, Telephon. 86
Häuser, 713 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Schwyz.
Eigene Kaplanei seit 1644, in welchem Jahr die der h.
Jungfrau geweihte Kirche erbaut wurde. Neues Schulhaus. Eidgenössische
Munitions- und Kriegsmaterialmagazine. Kornhaus und Lagerhäuser der Gotthardbahn. Zwei Kirschwasserbrennereien.
Transitverkehr. Gasthöfe.
Wiesen- und Obstbau. Viehzucht. Kalksteinbrüche am
Urmiberg. Nach dieser Lokalität hat man den
«Seewerkalk» benannt, eine kalkig-schiefrige Schichtenserie von grauer,
graugelber oder grauroter
Farbe, die nach oben auf die Grünsande des Gault (Albien) folgt.
Diese Seewerschichten bilden eine für unsere
Kalkalpen charakteristische besondere Fazies der
Obern Kreide und
entsprechen der Reihe Cenoman-Turon-Senon. Seewen ist 1806 durch den
Bergsturz von
Goldau, der die
Wasser des
Lowerzersees über
seine Ufer treten liess, schwer heimgesucht worden. «Augustin Schuler von Seewen,
der in fremden Kriegsdiensten die Schrecknisse des stürmischen Meeres kennen gelernt hatte, stand auf einer Anhöhe über
dem Dorfe, wo er die furchtbare Ueberschwemmung heranwogen sah. Er schrie: Jedermann möchte schleunigst
bergan fliehen, um nicht das Opfer des Todes zu werden, und trug so zur Rettung seiner Mitbürger bei» (Gerold Meyer
von
Knonau).
Seewen verdankt seine Entwicklung zum Teil der Familie Beeler. 1659 wurde Barbara Heinrich von
Aegeri, die ihr Ganzes
bedeutendes Vermögen testamentarisch der Kirche zu
Seewen vermacht hatte, in Zug
als Hexe verbrannt, worauf sich um ihren Nachlass
zwischen Schwyz
und Zug
ein langwieriger Rechtsstreit entspann. Bekannt ist das Heilbad Seewen, das einige schon seit Jahrhunderten
bekannte und seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts gefasste erdige Stahlquellen benutzt. Empfohlen wird
dieses
Wasser namentlich bei Anämie und Bleichsucht, allgemeiner Schwäche und Erschöpfung, Blutverlusten, Fehlgeburten,
chronischen Katarrhen, chronischen Rheumatismen u. s. w. Am fand zwischen Seewen und Schwyz
ein Kampf statt, in dem die
Franzosen den österreichischen General Jellachich zurückschlugen. Im 13. Jahrhundert: Seewa, d. h.
beim See.
Dorf: 92
Häuser, 617 Ew. Posamenten- und Seidenzwirnerei als Hausindustrie.
Ausfuhr von
Holz und
Eis nach Basel.
GrosserSteinbruch. Acker- und Obstbau. Fischbrutanstalt. Das Dorf ist an einem steilen Hang malerisch gelegen und wird von einer
schönen, doppeltgetürmten Kirche überragt. Der von
Bretzwil(Basel Land)
herkommende
Seebach bildete einst in der unmittelbaren Nähe
von Seewen einen durch einen
Bergsturz aufgestauten, ziemlich grossen
See. Schon 1488 anerbot sich Thormann
der
Schmid, diesen künstlich tiefer zu legen, wenn ihm die Regierung die Hälfte des Fischrechtes einräumen wolle. 1559 nahm
man dann diesen Gedanken wieder auf und bewilligten die Behörden das eingereichte Verlangen, worauf
der See 1588 durch einen
in den Berg gesprengten
Tunnel von 200 m Länge zum Abfluss gebracht wurde. 1870 liess die Stadt
Basel
nö. vom Dorf einen Staudamm errichten, um für ihre Wasserversorgung einen 3 ha grossen künstlichen
See zu schaffen. 1307 trat
Graf Rudolf von
Thierstein die
Mühle zu Seewen dem Kloster
Beinwil ab, damit die
Mönche deren Ertrag zum Ankauf von Fischen
für die Fastenzeit verwenden könnten. 1460 brannten die mit Thomas von
Falkenstein, dem Inhaber der
Herrschaft Seewen, in Fehde liegenden
Solothurner das
Dorf nieder. 1462 verkaufte Ursula von
Ramstein die hohe und niedere Gerichtsbarkeit
zu Seewen an die Stadt
Solothurn. Im Unteracherthal sw. vom Dorf hat man Keltengräber und sö. vom Dorf römische
Münzen, ein Keltenschwert und eine Lanzenspitze aus Bronze gefunden, welch' letztere aus der Schlacht von
Dornach stammt.
Alemannengräber auf den
Holen, am
Stiegenrain und im Luterkindenwald. 1147: Sewin; 1174: Seuwen; 1194: Sewen.